Antibakterielle und -allergische Bettwäsche

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Bereits seit der Urzeit besiedeln Parasiten die Betten der Menschen – immerhin bieten sie optimale Voraussetzungen für das Überleben einer Art. Die Wärme der Körpertemperatur, die Feuchtigkeit menschlichen Schweißes und Nährstoffe in Form von abgestorbenen Zellen oder gar frischem Blut bilden ein nahezu perfektes Ökosystem für zahlreiche Mikroorganismen und Insekten – eine erste solide und zuverlässige Barriere stellt in diesem Fall antibakterielle Bettwäsche dar, die als Encasing für alle Accessoires mit direktem Körperkontakt dient. Sie begründet die grundsätzliche Basis für eine umfassende Betthygiene, da sich Bettbezüge zwar ohne Probleme, andere Teile wie Daunendecken und -kissen lediglich unter Schwierigkeiten und Einschränkungen reinigen lassen.

Eine moderne Erfindung: antibakterielle Bettwäsche

In der Vergangenheit galt der Zusammenhang zwischen der Schlafstätte und der körperlichen Gesundheit als unbestätigt – bis zum Ende des 19. Jahrhunderts machten nicht wenige Mediziner die sogenannten Miasmen oder schlechte Ausdünstungen für akute Krankheiten wie chronische Beschwerden verantwortlich. Obwohl sie damit immerhin einen möglichen Übertragungsweg – die Luft – korrekt identifizierten, schrieben ihr Ärzte ausschließlich die Verteilung von Giften oder anderen passiv wirkenden Substanzen zu. Der Gedanke, dass selbst Accessoires wie Bettbezüge einen direkten Einfluss auf den Ausbruch und die Verbreitung von Infektionen ausüben könnten, war unter diesen Bedingungen keinesfalls selbstverständlich oder auch nur naheliegend.

Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen Wissenschaftler und Unternehmen, antibakterielle Bettbezüge zu entwickeln und sich mit den Vorteilen solcher modernen Werkstoffe zu beschäftigen.

Gleichzeitig bildete sich zudem ein Verständnis für die Bedeutung einer effizienten Betthygiene und die industrielle Waschmaschine mit einer Temperatur von über 60° Celsius schuf die Voraussetzung, diese aktiv im Alltag für eine breite Bevölkerungsschicht umsetzen zu können. Allerdings ermöglichte erst die biologische und technische Forschung der vergangenen fünf Jahrzehnte, aktiv antibakterielle Bettbezüge oder eine wirkungsvolle Allergikerbettwäsche zu realisieren.

Antibakterielle und -allergische Bettwäsche
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In der Tat handelt es sich bei diesem Vorhaben um ein besonders komplexes Unterfangen – die in der Vergangenheit bevorzugt für die Insekten- und Seuchenbekämpfung eingesetzten Giftstoffe wie Pestizide lassen sich aus naheliegenden Gründen nicht für Bettwäsche einsetzen und eine biologische Bekämpfung etwa durch Nützlinge scheidet ebenfalls aus. Ihre speziellen Eigenschaften muss antibakterielle Bettwäsche deshalb ausschließlich über das Material erreichen, das für eine Encasing der einzelnen Komponenten zum Einsatz kommt.

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Zwei verschiedene Strategien: aktive und passive Abwehr von Keimen

Damit eine Oberfläche antibakteriell wirkt, muss sie eine den Mikroorganismen feindliche Umwelt bilden. Dabei existieren zwei unterschiedliche Ansätze, um diese Eigenschaft zu erreichen. Möglich ist zunächst eine direkte Wirkung durch geeignete Substanzen, die zum Beispiel den Stoffwechsel von bestimmten Lebewesen angreifen und unterbrechen und dadurch zu ihrem Absterben führen. Die Alternative besteht darin, eine derart ungünstige Umgebung zu schaffen, dass die Vermehrung von Schädlingen stark gehemmt wird oder vollständig unmöglich ist.

Allergikerbettwäsche mit passiver Abwehr

Die zweite Option verfolgt zum Beispiel die Mehrheit der zunehmend populären Allergikerbettwäsche, die sich im Handel findet. Um die Belastung effektiv zu senken, verwendet sie ein extrem dichtes und enges Webmuster, das weder Kleinlebewesen wie die für Allergien verantwortlichen Hausstaubmilben noch andere wichtige Substanzen wie die als Nahrung dienenden Hautschuppen aufgrund ihrer Größe passieren können. Dadurch verhindern allergiearme und antibakterielle Bettbezüge effektiv die Ausbreitung von Keimen, die keine günstigen Voraussetzungen für ihr Überleben und ihre Vermehrung vorfinden. Der Vorteil dieses „sanften“ Weges liegt darin, dass er rein physikalische Bedingungen verwendet und vollständig auf den Einsatz von flüchtigen oder eventuell schädlichen Chemikalien verzichtet, so dass keine unerwünschten oder nicht vorhersehbaren Nebenwirkungen auftreten.

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Neuer Einsatz ionisierter Kupfermoleküle

Exakt aus diesem Grund gestaltet sich die erste Strategie deutlich schwieriger, obwohl sie lange von der Wissenschaft und einigen Herstellern bevorzugt wurde und als effizienter galt. Das chemische oder thermische Abtöten von Keimen verursacht allerdings meist einen entsprechenden Verbrauch von Giftstoffen oder Energie und weist dadurch entsprechende Nachteile auf. In der letzten Zeit haben sich allerdings ebenfalls einige interessante Ansätze wie der Einsatz von ionisierten Kupfermolekülen in Textilien entwickelt, die durch ihre Polarität auf einer molekularen Ebene agieren. Sie sind in der Lage, verschiedene Mikroorganismen durch reinen Kontakt und ohne Aufnahme oder Verbrauch von Ressourcen zu eliminieren.

Allergiegeeignet oder antibakteriell – zwei verschiedene Arten von Bettwäsche

Allergikerbettwäsche

Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber einem speziellen Botenstoff oder Reiz. Dieser wird irrtümlich als Bedrohung interpretiert, worauf der Organismus eine entsprechende und in der Regel deutlich wahrnehmbare Abwehrreaktion einleitet. Eine Allergikerbettwäsche stellt eine für die auslösenden Milben ungeeignete Umgebung her. Sie erhöht und erleichtert primär die praktische Betthygiene, erfüllt ihre Aufgabe jedoch ausschließlich bei einer sachgerechten Verwendung und regelmäßigen Reinigung.

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Antibakterielle Bettwäsche

Im Vergleich zeigen sich antibakterielle Bettbezüge deutlich vielfältiger in ihren Wirkmethoden. Neben den bei der Allergikerbettwäsche angewandten Verfahren nutzen diese ebenfalls innovative Ansätze wie den Einsatz von natürlichen, ätherischen Ölen wie Teebaum, Minze, Eukalyptus, Zitrone oder Lavendel. In wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen diese Stoffe in der Tat eine mitunter überraschende Effizienz, die gleichermaßen auf einer aktiven Komponente als ökologischer Naturstoff wie auf einem passiven Schutz durch Signal- und Botenstoffe aufbaut.

Damit Bettbezüge jedoch auch langfristig antibakteriell wirken, benötigt es ein Konzept, das auf Verbrauchsmaterialien wie ätherische Öle verzichtet. Obwohl sich auch in diesem Bereich Fortschritte zeigen, ist hier kurz- wie mittelfristig kein Durchbruch zu erkennen – speziell der Ansatz von Verbundmaterialien und neuen Werkstoffen mit dauerhaften technologischen und biologischen Eigenschaften erweist sich als vielversprechend. Die Verbreitung benötigt allerdings selbst nach der Marktreife noch einige Jahrzehnte, wie das Beispiel von Viscoschaum als Material für hochwertige Matratzen und Kopfkissen belegt – obwohl in diesem Fall die NASA als Patentnehmer das Produktionsverfahren öffentlich publizierte und in den 1980er Jahren auf alle Gebühren aus Lizenzen verzichtete.

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Antibakterielle Bettwäsche: Regelmäßige Pflege entscheidet über Wirkung

Antibakterielle Bettwäsche verwendet heute in der Mehrheit den passiven Ansatz und versucht, die Verbreitung von Keimen effektiv zu hemmen – der entscheidende Faktor für eine hohe Betthygiene liegt jedoch nach wie vor in der Sauberkeit des Raumes wie der Bettbezüge. Entscheidend dafür sind in erster Linie ein tägliches Lüften des Schlafzimmers und des Bettes, ein regelmäßiger Wechsel der Bettwäsche in Abständen von mindestens ein bis zwei Wochen und das Waschen bei jedem dritten oder vierten Durchgang mit einer Temperatur von mehr als 60° Celsius, um die Bettbezüge in festen Intervallen zu desinfizieren und von hartnäckigem Schmutz wie von Keimen und Mikroorganismen zu befreien.

Bettwäsche sollte bei mindestens 60° Celsius gewaschen werden - regelmäßig - Antibakterielle Bettwäsche
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Dies gilt unabhängig von der Tatsache, ob es sich um Allergikerbettwäsche, herkömmliche oder antibakterielle Bettwäsche handelt und welches Material – zum Beispiel ob Kunst- oder Naturfaser oder etwa Jersey, Flanell, Satin und Damast – zur Anwendung kommt.