Auf dem Bauch schlafen

« Was steckt hinter dem schlechten Ruf dieser Schlafposition? »

Für viele Menschen spielt die richtige, gewohnte Schlafposition eine wichtige Rolle, um bequem und entspannt einschlafen zu können. Die Verteilung ist dabei alles andere als gleichmäßig – rund zwei Drittel aller Befragten weltweit geben an, am besten auf der Seite, rund ein Viertel auf dem Rücken und lediglich etwa zehn bis 15 Prozent, am liebsten auf dem Bauch zu schlafen. Speziell die Bauchlage ist dabei in den letzten Jahrzehnten etwas in Verruf gekommen – immer mehr Mediziner und Physiotherapeuten raten ihren Patienten, diese Gewohnheit zu ändern. Dahinter verbergen sich mitunter gute Argumente, aber ist die Schlafposition für Bauchschläfer wirklich gefährlich?

Die Schlafposition – was verbirgt sich dahinter?

Viele Artikel und Ratgeber verwenden die Bezeichnung „Schlafposition“ wie eine feste, allgemein bekannte Definition – dabei handelt es sich keinesfalls um einen eindeutigen Begriff. In der Tat bewegt sich ein Mensch im Schlaf regelmäßig und wechselt mehrfach von der Rücken- in die Seiten- und Bauchlage und umgekehrt. Dies ist absolut sinnvoll, denn dadurch verteilt sich der Druck auf der Haut weitflächig, sodass sich im Laufe einer Nacht die einzelnen Areale nacheinander entlasten und regenerieren können. In der Regel bezeichnet der Begriff „Einschlafposition“ deshalb die Körperhaltung, die jemand bewusst vor dem Einschlafen einnimmt, um sich optimal zu entspannen. Sie wird anschließend selten über mehr als eine halbe Stunde beibehalten, hilft in der aktuellen Situation den Betreffenden jedoch erheblich schneller und besser zu schlafen.

Im Laufe einer Nacht nimmt eine Person zwar immer wieder instinktiv seine bevorzugte Körperhaltung ein und schläft dafür zeitweilig auf dem Bauch, der Seite oder dem Rücken, behält diese allerdings nicht dauerhaft bei.

Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass sich jede der einzelnen Positionen durch eigene Vor- und Nachteile auszeichnet. So unterstützt eine Rückenlage beispielsweise auf vielen konventionellen Matratzen die Entspannung der Wirbelsäule, fördert jedoch das Schnarchen und sogar Atemaussetzer durch eine Schlafapnoe, weil der Kehllappen und die Zunge im entspannten Zustand nach hinten in den Rachen fallen. Bei der Seitenlage wiederum kommt es oft zu einem Überstrecken oder Abknicken der Halswirbelsäule, aus denen eine Verspannung des Nackens resultieren kann.

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Bauchschläfer üben ihrerseits einen überdurchschnittlichen Druck auf ihre Organe aus, wodurch diese speziell bei höherem Körpergewicht in ihrer Funktion beeinträchtigt werden können. Dies wirkt sich negativ auf die Durchblutung aus und kann dazu führen, dass das Herz stärker pumpen muss, um mehr Gegendruck aufzubauen. Aus diesem Grund raten Mediziner speziell Menschen mit schwachem Herz oder kardiologischen Vorerkrankungen meist davon ab, auf dem Bauch zu schlafen. Als hilfreich erweist sich zudem eine gute Matratze für Bauchschläfer, die eine hohe Flächenelastizität aufweist.

Auf dem Bauch schlafen – wirklich ein Risikofaktor?

Obwohl statistisch betrachtet nur eine Minderheit aller Menschen auf dem Bauch schläft, beträgt die Gesamtzahl viele Millionen Personen in Deutschland – lediglich wenige unter ihnen beklagen negative Auswirkungen für den Schlaf oder ihre körperliche Verfassung. Letztendlich ergibt sich wie in vielen vergleichbaren Situationen allerdings ein komplexes Bild, bei dem zahlreiche individuelle und subjektive Faktoren miteinander interagieren.

Auf dem Bauch schlafen
© Yakobchuk Olena – stock.adobe.com

Einzelfälle lassen sich deshalb schwer vergleichen – in einem Punkt sind sich Mediziner und Fachärzte allerdings einig: Das Schlafen auf dem Bauch an sich stellt kein Risiko für einen gesunden Menschen dar und löst auch direkt keine Krankheiten aus. Voraussetzung dafür ist allerdings eine gute Matratze für Bauchschläfer, damit die Schlafposition sich langfristig nicht negativ auf eine ergonomisch günstige Körperhaltung auswirkt.

Warum raten viele Mediziner vom Schlafen auf dem Bauch ab?

Obwohl das Schlafen auf dem Bauch selbst nicht schädlich ist, existieren trotzdem einige nicht von Hand zu weisende Argumente dafür, sich die Bauchlage abzugewöhnen. Zunächst einmal gibt es eine kleine Gruppe von Menschen, für die sie als Risikofaktor angesehen wird: In erster Linie betrifft dies Personen mit starkem Übergewicht sowie kardiovaskulären Vorerkrankungen, weil der längere Schlaf auf dem Bauch in bestimmten Haltungen eine zusätzliche Belastung für den Herzmuskel darstellen kann – etwa wenn eine hohe Last auf der Brust ruht. Darüber hinaus sprechen weitere Gründe dafür, sich eine Schlafposition in Bauchlage mittelfristig abzugewöhnen. Sie wirkt sich nämlich ebenfalls ungünstig auf die Atmung aus, weil durch sie ein konstanter Druck auf die Schluckmuskeln und die Lungenflügel entsteht.

Als Konsequenz daraus ergibt sich, dass durch die Belastung unweigerlich lediglich ein leicht begrenzter Teil des möglichen Lungenvolumens zur Verfügung steht – ein für Lebenspartner positiver Nebeneffekt besteht allerdings darin, dass Bauchschläfer zwar etwas flacher und häufiger atmen, dafür jedoch relativ selten und wenn, dann nur sehr moderat schnarchen.

Auch aus ergonomischer Sicht erweist es sich nicht als empfehlenswert, den größten Teil der Nacht auf dem Bauch zu verbringen. Diese meisten Matratzen eignen sich bei dieser Haltung nicht dafür, die optimale S-Form der Wirbelsäule herzustellen, weil sie nicht die passende Abstützung bieten, sondern sich an der klassischen Aufteilung in fünf bis sieben Komfortzonen orientieren. Diese drehen sich jedoch in diesem Fall praktisch um, sodass sich eher weiche Areale an Stellen befinden, die eigentlich einen höheren Widerstand erfordern. Bei der Auswahl einer geeigneten Matratze für Bauchschläfer müssen diese Umstände ebenfalls berücksichtigt werden, um eine optimale Abstimmung des Bettes zu erzielen.

Die optimale Schlafposition – gibt es sie wirklich?

Ist es möglich, durch eine günstige Körperhaltung grundsätzlich besser zu schlafen, oder stellt sich der Körper im Laufe der Nacht ohnehin auf die von ihm bevorzugte Position um? Zunächst einmal erweist es sich in vielen Situationen als überraschend einfach, die Einschlafhaltung mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Seitenschläfer- oder Bauchschläferkissen zu verändern, auch wenn die bevorzugte Lage sich aus genetischen Voraussetzungen wie einer langen Gewohnheit zusammensetzt.

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Aus ergonomischer Sicht empfiehlt sich in den meisten Fällen eine Rückenlage, weil sie eine optimale Unterstützung der Skelettmuskulatur erlauben. Allerdings ist dieser Ansatz nicht wirklich zielführend – einerseits bevorzugen weniger als ein Drittel aller Menschen diese Schlafposition, andererseits ändern sie ihre Haltung ohnehin mehrfach in einer Nacht. Angesichts dieser Umstände fällt die Antwort einfach: Die perfekte Schlafposition besteht in derjenigen, in der jemand schnell, bequem und zuverlässig einschläft. Sollte sie aus gesundheitlichen Gründen geändert werden, bieten sich unterschiedliche Verfahren an, die eine Umstellung erleichtern.

So können zum Beispiel große Seitenschläfer- oder Schwangerschaftskissen dabei helfen, den Druck auf den Bauch zu simulieren, um ein gewohntes Schlafgefühl zu erzeugen.