Bettdecke und Kissen für das Kleinkind

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Die Geburt eines Babys ist eine große Freude, bedeutet jedoch ebenfalls eine erhebliche Umstellung für die frischgebackenen Eltern. Neben vielen Aufgaben und Herausforderungen im alltäglichen Leben stellen sich vermeintlich einfache, generelle Fragen, wie zum Beispiel: „Ab wann sind Bettdecke und Kissen für ein Kleinkind eigentlich sinnvoll oder gar erforderlich?“ So harmlos solche auf den ersten Blick nebensächlichen Fragen erscheinen mögen – es lohnt sich in der Regel, sich zumindest einmal detaillierter mit ihnen zu beschäftigen. Der falsche Zeitpunkt kann in diesem Fall durchaus unerwartete Auswirkungen zeigen und ein Kleinkind in seiner Entwicklung negativ beeinflussen.

Ideal für Neugeborene: ein Schlafsack im eigenen Babybett

Viele glückliche Eltern tendieren zunächst dahin, ihren jüngsten Nachwuchs nach der Geburt erst einmal mit in das eigene Bett zu nehmen – das sollte allerdings eher die Ausnahme als die Regel sein. Generell ist es ohnehin nicht ratsam, ein Baby mit einer Bettdecke schlafen zu lassen, weil es sich noch nicht aus eigener Kraft aus ihr befreien kann. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont explizit, dass Kissen und schwere Decken ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Babys bergen, weil sie bei einer ungünstigen Körperhaltung zu wenig Luft bekommen können und unter Umständen nicht in der Lage sind, auf sich aufmerksam zu machen.

Auch ein sogenanntes oder angeblich von Experten empfohlenes Babykissen ändert nichts an dieser Tatsache – es hat im günstigsten Fall keinen und im schlechtesten einen negativen Einfluss. Die Situation ist eindeutig und seit mehreren Jahrtausenden unverändert: Mindestens bis zum ersten Lebensjahr schlafen gesunde Kinder am besten auf einer geeigneten Unterlage oder Matratze ohne jedes Extra in einem der Umgebungstemperatur angepassten Schlafsack.

Neugeborenes Kind mit Babyschlafsack - Bettdecke
© Alexander – stock.adobe.com

Minimalismus im Babybett

Ein Kopfkissen bringt in dieser ersten Etappe keinen zusätzlichen Komfort, birgt jedoch weitere Nachteile. Babys und Kleinkinder können ihre Körpertemperatur sehr viel schlechter als Erwachsene regulieren, weshalb sie erheblich schneller und stärker auskühlen oder überhitzen, wenn die Babydecke nicht dem Raumklima entspricht. Ein Kissen, in das der Kopf einsinkt, fördert durch seine zusätzliche Wärmeisolation eine Überhitzung in einem kaum vorhersehbaren Maß. Darüber hinaus führt es zu einer Krümmung und Dehnung der Wirbelsäule, die dauerhafte Halteschäden hervorrufen kann, weil das Knochengewebe in diesem Stadium noch extrem weich und biegsam ist und erst nach der Geburt langsam aushärtet.

Selbst wenn das Babybett der stolzen Mama oder dem liebenden Papa auf den ersten Blick kalt und rustikal oder gar leer erscheinen mag: Im Babybett zeigt Minimalismus in nahezu jeder Situation ausschließlich Vorteile und die Kleinsten vermissen ohnehin zunächst keine Accessoires wie Kissen oder Kuscheltiere – sie lernen erst ab dem zweiten oder dritten Monat schrittweise, überhaupt einzelne Farbtöne voneinander zu unterscheiden und sind im ersten Jahr ihres Lebens viel zu sehr damit beschäftigt, die Vielzahl an neuen Informationen zu verarbeiten. Auch eine emotionale Bindung an Objekte wie Stofftiere oder die eigene Babydecke, wie sie speziell für Kleinkinder typisch ist, entwickelt sich erst ab etwa zwölf Monaten dauerhaft.

Baby mit Stofftier

Die erste Bettdecke und das erste Kopfkissen

Dass ein Baby nicht mit einer Bettdecke schlafen sollte, bezieht sich auf den konkreten Vorbehalt, dass sie besonders in den ersten Monaten nicht sicher ist. Es wäre exakter, die Aussage so zu formulieren: Es stellt ein Risiko dar, ein Baby nur mit einer Bettdecke schlafen zu lassen. Als zusätzliche Bedeckung etwa in kühlen Nächten bestehen – anders als bei einem Kissen – keine grundsätzlichen Bedenken, solange die Babydecke als zusätzliches Mittel mit einem Schlafsack eingesetzt wird und deutlich unter dem Kinn endet. Die Frage, ab wann eine Bettdecke und ein Kissen für ein Kleinkind sinnvoll sind, diskutieren Experten bereits seit Jahrzehnten kontrovers. Allerdings sind sich seriöse Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen einig, dass der ideale Zeitpunkt für den Übergang vom Babybett mit Schlafsack zu einem Bett mit Kissen und Decke bei einem Alter zwischen zwölf Monaten und zwei Jahren liegt.

Diese recht grobe und ungenaue Angabe beruht weitgehend auf der Tatsache, dass vieles vom individuellen Entwicklungsstand abhängt, den das Kleinkind in diesem Moment aufweist. Sicher ist zudem, dass es keine negativen Konsequenzen hat, mit der Bettdecke etwas zu warten und die Kleinen länger ihren Schlafsack benutzen zu lassen. Aus diesem Grund gibt sich der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, der als eingetragener Verein rund 12.000 Fachmediziner vertritt, bei seiner Einschätzung lieber konservativ. Er empfiehlt, den Wechsel auf eine Bettdecke für Kleinkinder inklusive eines Kissens frühestens ab einem Alter von zwei Jahren vorzunehmen.

Kleinkind mit eigenem Kissen und Bettdecke
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Auf die Entwicklung des Kindes achten

Statt sich jedoch an theoretischen und statistisch repräsentativen, im Einzelfall jedoch wenig aussagekräftigen Zahlen zu orientieren, bietet sich ein anderer Ansatz an. Ein Kleinkind zeigt oft durch sein Verhalten an, wenn es sich ein Kopfkissen wünscht. Kann es seinen Kopf allein halten, erweist sich als aktiv und beginnt, ohne Hilfe zu sitzen, bestehen aus physiologischer Sicht keine Einwände. Ab einem gewissen Zeitpunkt fängt es anschließend häufig an, sich auf seine Arme zu legen oder den Schlafsack gezielt unter den Kopf zu ziehen. Derartige Verhaltensweisen stellen klare Anzeichen dar, dass es sich von nun an mit einem dünnen Babykissen wohler fühlen würde. Nimmt es dieses jedoch nicht an oder zeigt sogar Unwillen, ist es wahrscheinlich noch nicht so weit – es gibt keinen Grund, ihm die Verwendung aufzudrängen.

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Das richtige Kissen und die passende Bettdecke für Kleinkinder

Nach der Frage, ab wann eine Bettdecke und ein Kissen für ein Kleinkind geeignet sind, ergibt sich natürlich die Herausforderung, die geeigneten Modelle zu wählen. Prinzipiell stellen Kleinkinder oberflächlich betrachtet ähnliche Ansprüche an ihr Bett wie Erwachsene – sie möchten bequem in ihm liegen, sich emotional geborgen und sicher fühlen und Eigenschaften wie Härtegrad und Federung sollten eine ergonomisch günstige Körperhaltung ermöglichen und unterstützen. Die Bedingungen unterscheiden sich allerdings in einigen Merkmalen erheblich voneinander.

So empfiehlt sich die Verwendung eines flachen Kopfkissens, damit der Nacken nicht abknickt oder das Kind nicht in ihm „versinkt“ – normale Modelle für Erwachsene erweisen sich in diesem Punkt nicht selten bereits durch ihre Höhe als problematisch. Darüber hinaus muss der Kissenüberzug für Kinder qualitativ hochwertig verarbeitet und leicht zu reinigen sein, damit er nicht nur den Alltag, sondern ebenfalls eine gelegentliche Kissenschlacht ohne Schaden übersteht. Diese und weitere Argumente sprechen für ein gutes Kleinkinder- oder Babykissen, das lediglich etwa die Hälfte der normalen Größe besitzt und auf die Bedürfnisse dieser Altersgruppe zugeschnitten ist.

Baby mit Bettdecke und Babykissen
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Die ideale Bettdecke für Kleinkinder muss eine ganze Reihe von Herausforderungen erfüllen, die oft verlangen, an der einen oder anderen Stelle Kompromisse zu schließen. Wichtige Merkmale sind zunächst eine hohe Atmungsaktivität und Luftdurchlässigkeit, damit der kleine Körper seine Temperatur effizient regeln kann. Darüber hinaus sollte sie eine robuste Verarbeitung aufweisen und sich möglichst bei Kochwäsche mit 60° Celsius oder mehr desinfizieren lassen, um schwierige Flecken zu entfernen und eine langfristige Hygiene zu gewährleisten. Als Materialien bieten sich sowohl Kunst- wie Naturfasern an, wobei allerdings in den meisten Fällen die Herkunft der Werkstoffe und ihre anschließende Weiterverarbeitung über die Qualität der Bettwäsche entscheiden. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl bildet eine Zertifizierung nach dem Öko-Tex Standard 100 – sie garantiert, dass die Bettdecke von unabhängigen Instituten geprüft wurde und keine gefährlichen Schadstoffe enthält.

Baby vor der Waschmaschine
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