Bettschoner, Matratzenauflage, Topper

« Eigenschaften und Unterschiede im Überblick »

Matratzen- oder Bettschoner, Topper, Matratzenunterlage oder -auflage – nur wenige Menschen unterscheiden diese Begriffe, wenn sie sich nicht vorher intensiv mit unterschiedlichen Schlaf- und Bettsystemen auseinandergesetzt und mit deren Accessoires beschäftigt haben. Leider werden die Namen auch von vielen Herstellern nicht immer exakt getrennt, was die allgemeine Verwirrung noch vergrößert. Bei den meisten handelt es sich keinesfalls um Synonyme oder willkürliche Bezeichnungen – sie sind in ihrer Funktion, ihrem Material und ihren Eigenschaften eigentlich sehr präzise definiert.

Bettschoner – ein allgemeiner Überbegriff für verschiedene Accessoires

Allgemein bezeichnet ein Bettschoner fast alle Gegenstände, die eine Verschmutzung vermeiden oder die Haltbarkeit erhöhen sollen. Die Auswahl reicht von einem Überzug oder einer Tagesdecke über die Matratzenauflage und einem Topper bis zu einer Doppeltbrücke, mit der der Spalt zwischen zwei kleineren Matratzen in einem großen Bett verschlossen wird.

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Der Handel benutzt die Bezeichnung seinerseits häufig für Tagesdecken und andere textile Accessoires zur Pflege eines Betts. Im engeren Sinne sind Bettschoner jedoch eigentlich Auflagen, die sich zwischen einer Matratze und der Bettwäsche befinden, aber keine Topper sind. Matratzentopper und -auflagen besitzen häufig spezielle Überzüge beispielsweise aus einem für Milben undurchdringlichen, antiallergenen Material. Im Unterschied zu Alternativen wie einem speziellen Laken können die Benutzer dabei ihre bevorzugte Bettwäsche weiterbenutzen.

Darüber hinaus ist es möglich, ein großes, durchgängiges Modell in einem Doppelbett mit zwei getrennten Matratzen zu verwenden und so eine gemeinsame Liegefläche zu schaffen.

In diesem Fall ist der Einsatz einer Doppeltbrücke notwendig, um eine einheitliche Ebene zu schaffen.

Matratzentopper – eine Errungenschaft der Boxspringbetten

Im Vergleich zu den anderen Accessoires sind Topper in Deutschland ein relativ neuer Trend. Der Grund dafür ist, dass es sich bei ihnen eigentlich um den Teil eines skandinavischen Boxspringbettes handelt – sie haben aber wegen ihrer Nützlichkeit sowohl den „Sprung über den großen Teich“ nach Amerika wie auch in das klassische Bett mit Lattenrost geschafft. Das skandinavische Boxspringbett besteht traditionell aus drei unterschiedlichen Elementen: Unten besitzt es einen Boxspring-Rahmen mit einer eigenen Federung, auf dieser liegt eine relativ hohe Matratze.

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Die oberste Lage ist ein dünner Topper mit einer Höhe zwischen ungefähr vier bis zehn Zentimetern. Dessen Aufgabe ist es, sowohl die Hygiene wie auch den Komfort zu erhöhen – ein klassischer Bettschoner hat nur letzte Aufgabe, weshalb die Topper in Verbindung mit ihrer größeren Höhe eine eigene Kategorie bilden.

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Um ihr Ziel zu erreichen, besitzen Matratzentopper häufig einen eigenen Aufbau oder eine spezielle Oberfläche. So können sie beispielsweise die heute als inoffizieller Standard geltende 7-Zonen-Aufteilung für unterschiedliche Härtegrade in unterschiedlichen Körperbereichen aufweisen – eine Eigenschaft, die Boxspringbetten sonst in der Regel fehlt. Die Liegefläche kennzeichnen darüber hinaus häufig anatomisch angepasste Furchen oder Noppen, die die Punktelastizität erhöhen und eine Verteilung der Gewichtsbelastung übernehmen.

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In anderen Fällen bestehen Topper vollständig oder auf ihrer Oberseite aus besonderen Materialien wie etwa Gel, dessen Viskosität – also Zähflüssigkeit – von der Temperatur abhängt. Bei direktem Kontakt mit dem Körper werden diese Stellen weicher, so dass diese Oberflächen ein sehr weiches Liegegefühl und trotzdem eine indirekte Stützfunktion aufweisen.

Matratzenauflage und -schoner – eine uneinheitliche Bezeichnung

Deutsch steht in dem durchaus berechtigten Ruf, eine sehr exakte Sprache zu sein – dass sich auch in ihr nicht alle Missverständnisse vermeiden lassen, beweist anschaulich der Begriff der Matratzenauflage.

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Er wird häufig mit einem Bettschoner assoziiert, wie er oben beschrieben ist – kann aber ebenso gut auch eine Lage bezeichnen, auf der die Matratze aufliegt. In der Tat ist dies auch die ursprüngliche und traditionelle Definition, wegen der häufigen Fehlinterpretation durch den Volksmund bezeichnen mittlerweile jedoch viele Hersteller weitgehend indifferent ihre Produkte als Matratzenauflage oder Bettschoner, ohne einen konkreten Unterschied zwischen beiden zu machen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, beim Kauf darauf zu achten, welchem Typ die Bezeichnung tatsächlich entspricht.

Matratzenauflagen und -schoner für den Lattenrost

Die traditionelle Auflage liegt zwischen dem Lattenrost und der Matratze. Ihre Funktion bestand ursprünglich nicht in einem höheren Komfort, sondern in erster Linie aus einem Schutz der Matratzen vor einem schnellen Verschleiß. Lange Zeit bestand ein Lattenrost aus einfachen Holzbalken, die als Leisten in das Bettgestell gelegt wurden und die relativ teuren Matratzen häufig beschädigten. Ein zu hoher Abstand, eine raue Oberfläche oder Unebenheiten bis zu Ansätzen von Zweigen und Ästen oder dem Kopf eines Nagels waren bei ihnen keine Seltenheit. Um diesem entgegenzuwirken, setzte sich allgemein der Gebrauch von darüber liegenden Matratzenauflagen durch. Auch wenn die Qualität heutiger Betten und Lattenroste diesen zusätzlichen Schutz unnötig macht, erweisen sie sich keinesfalls als überflüssig und besitzen weiterhin eine gewisse Berechtigung.

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Die Auflagen absorbieren Druck und verteilen ihn als Zwischenschicht auf eine größere Fläche. Daraus ergeben sich Vorteile bei im Härtegrad individuell einstellbaren Leisten, bei denen sie einen flexiblen Übergang zwischen den einzelnen Zonen schaffen. Bestimmte Materialien für Matratzen profitieren ihrerseits von einer besseren Verteilung des Gewichts. So benötigt beispielsweise Kaltschaum mit einem geringen Raumgewicht oder Latex einen Lattenrost mit geringem Leistenabstand und reagiert auf starken, kontinuierlichen Druck durch harte Oberflächen mit Materialermüdung.

Matratzenauflagen und -schoner für die Matratzenoberseite

Einige wenige Modelle eignen sich universell für die Ober- und Unterseite von Matratzen, diese sind allerdings eher die Ausnahme als die Regel. Deutliche Unterschiede zwischen beiden Varianten liegen in der Materialauswahl und in dessen Dicke. Wie bereits erwähnt, hat ein solcher Bettschoner allerdings im Unterschied zu einem Matratzentopper nicht die Aufgabe, das Liegegefühl zu beeinflussen. Er dient hingegen zunächst dem Schutz der Matratze vor Verschmutzung, einer hohen Hygiene und schafft zusätzlich ein gutes Schlafklima. Für diese Zwecke besteht er aus einem gleichermaßen saugfähigen wie luftdurchlässigen Rohstoff, der durch einen Überzug geschützt ist.

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Je nach angestrebter Verwendung und individueller Situation existieren unterschiedliche Varianten von Auflagen, die teilweise spezielle Eigenschaften wie eine hohe oder vollständige Versiegelung gegen Wasser bei atmungsaktiver Oberfläche aufweisen. Diese Bettschoner eignen sich beispielsweise für Menschen mit einer hohen Schweißproduktion oder für Kinder und verhindern, dass Feuchtigkeit in die Matratze eindringt. Im Unterschied zu anderen Lösungen wie einem wasserfesten Laken erhalten sie dabei die Atmungsaktivität und beeinträchtigen nicht den Schlafkomfort.

Pflege und Reinigung von Bettschoner und Topper

Eine hohe Hygiene gehört zu einer der wichtigen Aufgaben und Voraussetzungen für jede Art von Matratzenauflagen. Aus diesem Grund sind sie entweder selbst mit 90° Celsius in der Maschine waschbar oder verwenden einen zusätzlichen, für Kochwäsche geeigneten Bezug – in vielen Fällen ist sogar beides möglich.

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Der Überzug sollte regelmäßig gereinigt und nach einer gewissen Zahl von Waschgängen ersetzt werden, da die thermische und mechanische Belastung das Material auf die Dauer stark belastet. Wie bei Matratzen darf sich zudem keine Feuchtigkeit im Inneren der Unterlage stauen – ein etwa einstündiges Auslüften direkt nach dem Schlafen ist deshalb empfehlenswert. Handelt es sich um ein Modell ohne speziellen Aufbau oder Oberfläche, ist es ratsam, die Unterlage in einem mehrwöchigen bis -monatigen Rhythmus zu wenden, um einer Materialermüdung vorzubeugen.