Bettwäsche im Trockner

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Es ist sicher bequem, nach dem Waschen die Bettwäsche im Trockner zu trocknen. Selbst wenn dies laut Hersteller möglich ist, sollten dabei jedoch die Nachteile nicht aus dem Auge verloren werden. Der Vorgang ist in den meisten Fällen nicht geeignet, um Bettbezüge wie Spannbettlaken zu pflegen – schonender ist es in jedem Fall, die Bettwäsche langsam an der frischen Luft zu trocknen. Allerdings ist dies praktisch nicht immer möglich – heute besitzen lediglich die wenigsten Menschen einen geeigneten Ort wie einen Heizraum, an dem sie das ganze Jahr über Bettlaken und ähnlich große Textilien aufhängen können, ohne dass diese im Alltag stören.

Nicht jede Bettwäsche darf in den Trockner

Prinzipiell lässt sich die meiste Bettwäsche im Trockner trocknen, wenn sie aus Naturfasern besteht. Dies gilt nahezu ausnahmslos für alle pflanzlichen Werkstoffe wie Baumwolle und Leinen. Eingeschränkt ist dies ebenfalls bei tierischer Wolle der Fall. Allerdings gibt es einen Naturstoff, der aufgrund seiner feinen Struktur und seiner Empfindlichkeit gegenüber Wärme niemals maschinell getrocknet werden darf: Seide.

Bettwaesche im Trockner trocknen
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Heute ist echte Seide bei Bettwäsche relativ selten, kommt aber bei einigen hochwertigen und edlen Bettlaken und -bezügen zum Einsatz und wird wegen ihres speziellen Hautgefühls von einigen Menschen geschätzt. Das Material ist allerdings aufwendig und anspruchsvoll, wenn es um das Waschen und Trocknen geht. Bei den Kunstfasern hängt es primär vom verwendeten Rohstoff ab, ob sich die Bettwäsche im Trockner trocknen lässt. Bei den meisten Varianten handelt es sich um sogenannte thermoplastische Kunststoffe, die sich irreversibel verformen, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird.

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Problematisch zeigen sich in diesem Zusammenhang weniger die durchschnittlichen Temperaturen innerhalb der Trommel, sondern der unmittelbare Kontakt mit der erwärmten Luft oder gar Heizelementen. Die frisch einströmende Warmluft erzeugt nicht selten eine punktuelle Hitze, die einen kritischen Wert überschreitet und erst durch Feuchtigkeit und die Mischung mit der in der Trommel vorhandenen Luft auf eine gewünschte Betriebstemperatur sinkt. Robuster reagieren hingegen Mischfasern oder Bettwäsche, die lediglich über einen niedrigen Prozentanteil an Zusätzen verfügt – etwa Spannlaken aus Baumwolle mit Elasthan, um eine hohe Dehnbarkeit zu erreichen. Neben dem Material entscheidet zusätzlich die Webart, ob sich die Bettwäsche für den Trockner eignet.

So ist zum Beispiel speziell bei Seersuckerbettwäsche stets darauf zu achten, ob der Hersteller diese für die Verwendung in einem Trockner freigibt. Dies liegt in erster Linie an dem Gebinde, das empfindlicher als robustere Webmuster auf Belastungen reagiert.

Freigabe des Herstellers – die vier unterschiedlichen Stufen

Wie alle Textilien und verwandte Produkte besitzen Bettwaren ein eingenähtes Etikett, auf dem der Hersteller explizite Hinweise gibt, wie sein Produkt zu behandeln und zu pflegen ist. Neben den konkreten Anweisungen für die Reinigung in der Waschmaschine gibt dieses ebenfalls Auskunft, ob und unter welchen Bedingungen Bezüge und Bettlaken im Trockner getrocknet werden können. Das Symbol für den Trockner besteht aus einem Quadrat mit einem kleineren Kreis in seinem Inneren. Dieses wird mitunter mit dem Zeichen für eine Waschmaschine verwechselt – letzteres besteht jedoch entweder aus einer miniaturisierten Maschine oder in den meisten Fällen lediglich aus einem stilisierten Waschzuber mit einer konkreten Angabe der Gradzahl. Oft wird dabei jedoch übersehen, dass es bei der Behandlung im Trockner ebenfalls Abstufungen gibt, die auf dem Symbol verdeutlicht wird.

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Ein einfaches Quadrat mit einem Kreis steht für „Trommeltrocken allgemein“ und bezeichnet die generelle Möglichkeit, Bettwäsche im Trockner zu trocknen. Besitzt es einen Punkt in der Mitte, muss das Gerät auf einen Schongang mit niedriger Temperatur gestellt werden. Bei zwei Punkten ist das Wäschestück hingegen unempfindlich gegenüber thermischer Beanspruchung – hier besteht kein Grund zur Besorgnis, dass Bezüge oder Bettlaken im Trockner Schaden nehmen könnten, wenn sie bei hoher Temperatur getrocknet werden. Alle Stücke mit diesem Kennzeichen können beliebig mit anderen gemischt werden – ein gezieltes Pflegen oder eine besondere Rücksicht bei der Auswahl des Programms ist überflüssig.

Programme für Bettwäsche im Trockner

Einige moderne Geräte besitzen ein eigenes Programm für Bettwaren. Dieses entspricht den Einstellungen schranktrocknen und locker und ermöglicht es bei einer passenden Beladung, Spannlaken und Bettbezüge direkt zu entnehmen und zusammenzulegen. Die Temperatur ist in der Regel niedriger als bei der Einstellung für Baumwolle – dies dient dazu, die Bettlaken und -bezüge zu pflegen und den Verschleiß zu reduzieren. Besitzt der Wäschetrockner keine entsprechende Einstellung, empfiehlt sich als Standard stattdessen das Programm „pflegeleicht“, das im Wesentlichen demjenigen für Bettlaken und -bezüge entspricht.

Waeschetrockner
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Als Trocknungsgrad verwendet dieses wie die meisten anderen die Option „schranktrocken“. Seine Dauer unterscheidet sich je nach Material und dessen Saugfähigkeit und liegt je nach Modell, seiner maximalen Zuladung und dem aktuellen Füllstand zwischen 30 Minuten und zwei bis drei Stunden. Am schnellsten trocknen Mikrofaser und andere trocknergeeignete Kunstfasern, da sie Feuchtigkeit sehr schnell abgeben.

Nachteile bei der Verwendung von Trocknern

Es ist empfehlenswert, auf jede unnötige mechanische Reibung zu verzichten, um Textilien optimal zu pflegen. Während bei dem Waschen das Wasser praktisch als „Schmierstoff“ fungiert und somit den negativen Einfluss etwas reduziert, besitzt ein Wäschetrockner keinen entsprechenden Schutzmechanismus. Es belastet die Fasern deshalb stärker, Bettwäsche im Trockner zu trocknen, als dies bei mehreren Waschgängen der Fall ist. Der Verschleiß hält sich bei hochwertigen Bettlaken und -waren allerdings in Grenzen und wirkt sich bei einem moderaten Gebrauch und regelmäßigem Wechsel lediglich gering auf deren Lebenserwartung aus.

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Wird die Wäsche allerdings sehr häufig – einmal oder mehrfach in der Woche – gewaschen und getrocknet, zeigt sich der Effekt deutlicher, da die kontinuierliche Beanspruchung eine Entspannung der Fasern verhindert. Wenn es allerdings möglich ist und sich problemlos in den Alltag integrieren lässt, sollte Bettwäsche nicht im Trockner, sondern an der Luft getrocknet werden. Dies schont das Webmuster und das Material und sorgt zugleich für eine gute Durchlüftung.

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Weitere Vorteile liegen darin, dass das UV-Licht in der Sonne weiße Wäsche bleicht und darüber hinaus Mikroorganismen wie Viren und Bakterien sowie Milben abtötet. In der feuchten Umgebung eines Wäschetrockners finden diese stattdessen günstige Bedingungen vor, sofern die Temperatur nicht über deren Widerstandsfähigkeit steigt.

Um die Textilien besser zu pflegen, können jedoch beide Verfahren miteinander kombiniert werden.

Dazu werden Spannlaken und Bezüge im Wäschetrockner lediglich „angetrocknet“, indem entweder eine kürzere Dauer eingestellt oder eine Voreinstellung wie „Bügel-“ oder besser „Mangelfeucht“ gewählt wird.

Wäsche vor dem Zerknittern bewahren

Es ist ratsam, den Inhalt möglichst schnell aus der Kammer zu entfernen, wenn Spannlaken und Bettbezüge in einem Wäschetrockner getrocknet werden. Bleiben diese liegen, bilden sich Falten, die sich durch die auf Dauer feuchte Luft in das Textil einprägen und somit zum „Zerknittern“ der Bettwäsche führen. Diese Folge lässt sich einfach und zuverlässig vermeiden, wenn die Textilien rechtzeitig nach dem Trockenvorgang entfernt und zusammengelegt oder aufgehangen werden.

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Mögliche Ursache kann jedoch ebenfalls ein ungeeignetes Programm sein – ist dieses zu heiß oder aus anderen Gründen ungeeignet, zeigen sich die Auswirkungen häufig auf der Oberfläche. Problematisch ist hier vor allem die Kombination von unterschiedlichen Materialien mit abweichenden Eigenschaften – es kann sich lohnen, diese getrennt im Trockner zu trocknen, selbst wenn sie gemeinsam gewaschen werden können.