Die Matratzen-Nutzungsdauer

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Nacht für Nacht leistet die Schlafunterlage Schwerstarbeit. Es überrascht also nicht, dass sie irgendwann an ihre Grenzen stößt. Die Matratzen-Nutzungsdauer ist begrenzt. Nach etwa acht bis zehn Jahren solltest du dich nach passendem Ersatz umsehen. Häufig liegt die Hauptursache dafür allerdings nicht in mechanischem Verschleiß! Welcher Grund sonst die Haltbarkeit stark einschränkt und wie du mit angemessener Pflege für ein langes Matratzenleben sorgst,, erfährst du hier.

Die durchschnittliche Matratzen-Nutzungsdauer

Zwischen fünf bis zehn Jahren liegt die gewöhnliche Lebensdauer einer Matratze. Die Spannbreite ist also breit gefächert. Doch wovon hängt es ab, ob deine Neue nur gerade das Minimum ihrer Haltbarkeit schafft oder ihre Nutzungsdauer verdoppelt? Die folgenden drei Aspekte beeinflussen die Haltbarkeit entscheidend.

  • Grundsätzliche Qualität, insbesondere das Raumgewicht
  • Angemessene Nutzung und Pflege

Wie du siehst, spielt das Matratzenmaterial in Sachen Lebensdauer eine untergeordnete Rolle. Hier gibt es bei allen Vertretern von der beliebten Kaltschaummatratze über die Viscoschaummatratze bis hin zur Federkernmatratze unterschiedliche Qualitätsstufen. Wovon die Nutzungsdauer aber wirklich abhängt, lohnt einer genaueren Betrachtung. Denn so viel vorweg: Mit etwas Know-how kannst du das Maximum für deine Schlafunterlage herausholen.

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Je höher das Raumgewicht, desto länger die Lebensdauer

Wer eine enge Beziehung zu seiner Matratze pflegt, hört es vielleicht nicht gern: Doch auch die geliebte Schlafunterlage ist ein Nutzgegenstand. Und die bei allen Nutzgegenständen des täglichen Bedarfs hängt die Qualität von zahlreichen Aspekten ab. Oft beginnt sie schon im Prozess einer sorgsamen Herstellung und Verarbeitung und setzt sich über eine raffinierte Konzeption fort. Das bedeutet: Wer bereits beim Matratzenkauf auf ein hochwertiges Modell achtet, wird häufig mit einer entsprechend langen Nutzungsdauer entlohnt.

Was als ganz spezifisches Qualitätskriterium gilt und damit die Lebensdauer der Matratze stark anhebt, ist das sogenannte Raumgewicht. Dieses wird in einem Zahlenwert angeben und gilt für jede Matratzenart. Kurz gesagt gibt das Raumgewicht über die Dichte, Schwere und damit über die Widerstandskraft des Matratzenmaterials Auskunft.

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Das ideale Raumgewicht für eine lange Matratzen-Nutzungsdauer

Das Raumgewicht sollte für eine optimale Matratzenqualität möglichst hoch ausfallen, insbesondere wenn es sich um eine Kaltschaummatratze oder sonstige Schaummatratze handelt. Dann signalisiert es eine ebenso hohe Robustheit und Rückstellfähigkeit: Die Rückstellfähigkeit besagt, wie effizient die Matratze nach der Nutzung wieder in ihren Ausgangszustand zurückfindet. Hier geht es also um eine gewisse Elastizität, die dem Material erlaubt, uns jede Nacht perfekt zu stützen, ohne vorschnell unter dem stetigen Gewichtsdruck auszuleiern.

In Zahlen ausgedrückt: Damit die Lebensdauer der Matratze stimmt, sollte das Raumgewicht mindestens bei 30 liegen. Wer mehr als das Minimum erreichen will, hält nach hochwertigeren Modellen mit einem Raumgewicht von 50 und mehr für eine lange Nutzungsdauer Ausschau. Dann kann das Material auch locker mehr als zehn Jahre ohne spürbare Verschleißerscheinungen durchhalten.

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Gut gepflegt hält besser

Mit dem Kauf eines hochqualitativen Produkts, das noch dazu auf deine Körperstatur abgestimmt ist, legst du bereits eine gute Basis für eine ausgedehnte Nutzungsdauer. Dieser Effekt lässt sich allerdings über eine angemessene Behandlung und Pflege der Schlafunterlage noch verstärken. Mit ein paar Tricks kannst du die Matratzen-Nutzungsdauer erhöhen.

Schonender Umgang

Dass es für das Matratzenmaterial und dessen Elastizität nicht förderlich ist, das Bett täglich in eine Hüpfburg zu verwandeln, erklärt sich wahrscheinlich von selbst. Aber auch darüber hinaus empfiehlt sich eine möglichst auf das Wesentliche beschränkte Nutzung, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Wer also andere Sitz- und Essgelegenheiten im Haus hat, sollte diese Tätigkeiten nicht unbedingt ständig auf dem Bett vollziehen. Eine mehrstündige Auszeit am Tag hilft Matratzen, sich wieder für die Nachtschicht zu regenerieren.

Älteres Paar springt im Bett herum - Die Matratzen-Nutzungsdauer leidet
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Für Abwechslung sorgen

Es empfiehlt sich, die Schlafunterlage jedes Mal zu drehen und zu wenden, wenn du dein Bett neu beziehst. So wechseln sich die Liegeflächen ab und werden damit gleichmäßig belastet – was der Matratzen-Nutzungsdauer zuträglich ist. Liegt das Gewicht hingegen immer im selben Muster auf, prägen sich eher die gefürchteten Liegekuhlen ein. Insbesondere bei einer Schaummatratze lohnt sich das regelmäßige Wechseln.

So gehst du vor: Einmal komplett wenden, sodass die Fläche, auf der du die letzte Nacht verbracht hast, nun in den Bettkasten zeigt. Anschließend drehst du das gute Stück noch so, dass das ehemalige Kopfteil nun bei den Füßen liegt. Aber Achtung: Diese Vorgehensweise gehört zwar zu den absoluten Lieblingen der Experten. Wer jedoch ein Modell mit ausgewiesenen Liegezonen verwendet, sollte davon absehen.

Matratze wird angehoben - Die Matratzen-Nutzungsdauer erhöhen durch regelmäßiges Wenden
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Dicke Luft vermeiden

Jede Nacht gibst du durch Schweiß rund einen halben Liter Flüssigkeit ab. Nicht alles davon landet in Pyjama, Bettwäsche und Laken. Ein Teil dringt immer auch in den Matratzenstoff vor. Nur wenn diese Nässe schnell und zuverlässig wieder an die Umgebungsluft abgeleitet werden kann, bleibt die Schlafunterlage lange frisch. Sonst droht Schimmelbildung und damit eine deutlich verringerte Matratzen-Nutzungsdauer. Deshalb sind zwei Punkte entscheidend: Das Bett am besten gar nicht abdecken, sodass die Luftzirkulation ungestört bleibt. Ansonsten wenigstens nach dem Aufstehen noch 20 Minuten aufgeschlagen lassen. Das Schlafzimmer morgens und abends gut durchlüften.

Offenes Fenster
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Angenehm betten

Zur Luftzirkulation trägt auch die richtige Lagerung der Matratzen bei. Sie auf dem Boden zu betten ist vielleicht cool, aber weniger hygienisch. Denn Lattenrost und Bettgestell ermöglichen der Luft die Matratzenunterseite zu erreichen. Deshalb empfiehlt es sich auch, den Bettkasten nicht zu überladen und auf zu viel Ballast unter dem Bett grundsätzlich zu verzichten.

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Hygiene nicht vergessen

Körperflüssigkeit, Hautschüppchen und das warme Milieu durch die Körpertemperatur: Tatsächlich spielt Hygiene im Bett eine große Rolle, sonst kann es schnell ungemütlich werden – insbesondere für Allergiker. Somit trägt natürlich auch eine regelmäßige Reinigung dazu bei, die Matratzen-Nutzungsdauer zu erhöhen. Alle zwei bis drei Wochen das Bett neu beziehen ist Pflicht. Wer einen abnehmbaren Matratzenbezug besitzt, kann diesen alle zwei Monate ebenfalls waschen. Die Schlafunterlage abzusaugen, halten Experten nur bei geringer Saugkraft für eine gute Idee. Ein starker Sog könnte das Material beschädigen und damit die Nutzungsdauer eher verkürzen.

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Liegekuhlen: das Aus für die Lieblingsmatratze

Bei aller Pflege und Hochwertigkeit: Irgendwann neigt sich das Leben jeder Schlafunterlage dem Ende zu. Sind Liegekuhlen spürbar oder gar bereits mit bloßem Auge zu erkennen, solltest du im Laufe der nächsten Wochen für Ersatz sorgen. Sonst drohen gesundheitliche Folgen wie Rückenschmerzen. Da Kaltschaummatratze, sonstige Schaummatratze, Federkernmatratze und Co. heutzutage aber bei hohem Raumgewicht und cleverer Pflege eine hervorragende Widerstandskraft mitbringen, ist es oft eher die Hygiene, die ihre Nutzungsdauer nach etwa 10 Jahren beendet. Nach diesem Zeitraum muss einfach frischer Wind ins Bett!