Gute Bettlaken erkennen

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Es ist keine einfache Aufgabe, gute Bettlaken zweifelsfrei und zuverlässig zu erkennen, aber anhand einiger Indizien und Details lassen sich die Qualität und der allgemeine Zustand auch ohne aufwendige Prüfverfahren und umfangreiches Fachwissen einschätzen. Das größte Problem bei einem Neukauf stellt dabei die Verpackung dar, die ein Befühlen der Bettwäsche in der Regel nicht erlaubt. Das ist gerade bei Textilien mit unbekanntem Namen mitunter sehr ärgerlich, denn schließlich stellt das Gefühl auf der Haut eines der wichtigsten Kriterien für gute Spannbettlaken, die der persönlichen Vorliebe entsprechen. Mit wenigen grundlegenden Kenntnissen über verschiedene Materialien und deren Verarbeitung gelingt es aber auch hier, in den meisten Fällen ein treffendes Urteil zu fällen.

Baumwolle und seine unterschiedlichen Eigenschaften

Kaum ein Hersteller verzichtet bei einem hochwertigen Bettbezug auf einen hohen Anteil von Baumwolle – lediglich zugunsten einiger besonderer Materialien wie Seide oder bei speziellen Eigenschaften wie einer antiallergenen Wirkung gelten prinzipielle Ausnahmen von dieser Grundregel. Allerdings besitzt die alleinige Bezeichnung Baumwolle weder bei Bettwäsche noch bei Kleidung einen hohen Aussagewert und stellt deshalb – falls nicht näher spezifiziert – noch kein praktisch anwendbares Gütesiegel dar. Wie bei einer Matratze aus Kaltschaum reicht die Angabe des Materials ohne nähere Informationen nicht aus.

Die Qualität und die Eigenschaften von Baumwolle hängen von mehreren Faktoren ab. Das erklärt, warum sich selbst bei einem scheinbar identischen Bettbezug Unterschiede zum anderen ergeben – zum Beispiel bei der Haltbarkeit oder der maximal zulässigen Waschtemperatur. Zunächst einmal handelt es sich um eine Naturfaser, die nicht von einer einzigen Pflanzenart stammt, sondern von vier seit langer Zeit kultivierten Varianten. Ohne eine nähere Bezeichnung der Herkunft oder der Sorte handelt es sich wahrscheinlich um sogenannte Hochland-Baumwolle (Gossypium hirsutum), die eine mittlere Qualität besitzt. Diese Sorte macht etwa 90 Prozent der weltweiten Produktion aus und wird auf den meisten Pflanzungen wegen ihrer guten Erträge und niedrigen Ansprüchen an Pflege und Boden bevorzugt.

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Pima, Maki und Sea-Island

Sehr gute Bettlaken, die aus anderen Sorten bestehen, verzichten fast niemals auf einen entsprechenden Hinweis, der als Qualitätsmerkmal gelten darf. Dieser liefert meist auch einen Bezug auf die Herkunft – bei den drei wichtigsten und für Bettwäsche relevanten Namen handelt es sich um

  • die aus Peru stammende Pima-Baumwolle
  • die in Ägypten produzierte Maki-Baumwolle
  • die größtenteils in Westindien angepflanzte Sea-Island-Baumwolle

Wegen des ungewöhnlich hohen Preises der Rohstoffe legen die Hersteller entsprechender Spannbettlaken und anderer Bettwäsche ebenfalls Wert auf eine entsprechende Verarbeitung. Leider kommt es allerdings auch bei diesen Bezeichnungen immer wieder zu missbräuchlicher Verwendung durch unseriöse Unternehmen oder zu vollständigen Fälschungen im Rahmen der Produktpiraterie.

Als wichtigstes Kennzeichen für die Güte von Baumwolle gilt die Länge der einzelnen Fasern (Stapellänge), die zwischen 50 mm und 2 mm liegt. Sie gibt den Ausschlag für die Qualität des gesponnenen Garns, denn kurze Fasern lösen sich schneller voneinander, fransen eher aus und führen allgemein zu einer sinkenden Zugfestigkeit und Haltbarkeit.

Ab einer minimalen Grenze eignet sich das Rohmaterial überhaupt nicht für die Textilherstellung, denn ein daraus hergestellter Bettbezug entwickelt bereits durch die mechanische Reibung beim Waschen rasch Schäden. Unglücklicherweise existieren aber auch hier Produzenten, die aus dem preisgünstigen Ausschuss Bettlaken und -wäsche von minderwertiger Qualität herstellen und diese oft als No-Name-Ware anbieten oder an Großkunden wie Discounter und Textilketten liefern.

Gute Bettlaken aus Kunstfaser – eine Alternative?

Im Unterschied zu der Baumwolle entstehen künstliche Fasern in einem streng kontrollierten Prozess unter permanent identischen Bedingungen, so dass sich hier – abgesehen von Verunreinigungen oder Fehler bei der Produktion – keine oder nur minimale Abweichungen ergeben. Dennoch macht es durchaus Sinn, hier ebenfalls gute Spannbettlaken von schlechten zu unterscheiden, denn die Eigenschaften der Fasern bestimmen lediglich zu einem Teil die Merkmale.

Entscheidend für die Qualität bei einem Spannbetttuch und anderen Bettwaren wie dem Bezug einer Matratze zeigt sich hier die Verarbeitung und die Verwendung eines geeigneten Materials – zum Beispiel die Dicke der Garne und die Dichte des Webmusters. Sie beeinflussen maßgeblich die Kosten der Produktion, weshalb auch bei Bettlaken aus Kunstfasern mitunter große Preisunterschiede bestehen.

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Betttuch für Allergiker

Es existieren unterschiedliche Gründe, für das eigene Bett gute Spannbettlaken aus Kunstfaser der Baumwolle vorzuziehen. Einer der wichtigsten besteht in der Möglichkeit, diese so dicht zu weben, dass Milben sie nicht durchdringen können – ein Verfahren, das bei einem Betttuch für Allergiker zum Einsatz kommt. Diese schützen gleichzeitig die Matratze, da sie neben den meisten Kleinlebewesen ebenfalls einen großen Teil des Schmutzes aufhalten und dieser bei einem Wechsel entsorgt wird.

Einige Menschen bevorzugen auch schlicht das angenehm seidige Gefühl, dass die glatten Fasern bei einer entsprechenden Webbindung auf der Haut vermitteln. Aus gesundheitlicher Perspektive bestehen – mit Ausnahme von bestehenden Allergien – keine Gründe, das eine oder andere Material zu empfehlen, sofern es sich um gute Bettlaken aus einer Herstellung ohne Schadstoffe und deren Rückstände handelt.

Verschiedene Webmuster und ihr Einfluss auf Bettlaken

Entscheidend dafür, wie sich ein Bettbezug auf der Haut anfühlt, ist neben dem Material allerdings dessen Verarbeitung. Insbesondere bei der Baumwolle dominiert das Webmuster die Wahrnehmung, so dass sich aus ihr sowohl wärmende Bettlaken als Bezug für den Winter – etwa Klassiker wie Damast, Flanell oder Biber – wie auch kühlende Spannbettlaken für den Sommer – beispielsweise Satin, Perkal oder Batist – herstellen lassen. Die Unterschiede erzeugen verschiedene Anordnungen der Garne während des Strickens oder Wirken, durch die das Bettlaken eine vollständig unterschiedliche Oberfläche besitzt und je nach Wunsch dünn, schwer, glatt oder flauschig sein kann.

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Mit Ausnahme spezieller und definierter Bezeichnung mit einem direkten Hinweis auf die Herkunft, wie er zum Beispiel bei Mako-Satin vorliegt, sagt das Webmuster per se jedoch nicht aus, ob es sich generell um gute Bettlaken handelt oder nicht. Es spricht deshalb nichts dagegen, bei der Wahl der Stoffart die Entscheidung ausschließlich nach individuellen Präferenzen zu treffen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei den meisten Textilarten keine feste Definition des Materials vorliegt – der Bettbezug kann dementsprechend einen niedrigeren oder höheren Anteil an weiteren künstlichen und natürlichen Materialien aufweisen beziehungsweise vollständig auf Baumwolle verzichten.

Gute Bettlaken erkennen – Worauf ist zu achten?

Zunächst einmal gilt für Textilien dieselbe Regel wie für Lebensmittel und andere Gebrauchsgüter: Eine hohe Qualität lässt sich lediglich bei entsprechenden Mehrkosten erreichen und es stellt sich als vergleichsweise einfach heraus, diese durch eine mangelhafte Qualitätskontrolle und die Verwendung schlechter Rohstoffe zu drücken. Auffallend preisgünstige Angebote sind deshalb in der Regel keine Schnäppchen, sondern ein Hinweis auf eine schlechte Verarbeitung und eine niedrige Haltbarkeit. Die Investition in gute Spannbettlaken amortisiert sich in diesem Zusammenhang bereits durch die längere Haltbarkeit – der persönliche Gewinn durch gestiegenen Schlafkomfort im Bett kann ohnehin nicht finanziell beziffert werden.

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Hinweise auf gute Qualität

Ein weiterer, indirekter Hinweis auf die Qualität von Bettlaken und -wäsche besteht in den freiwilligen Angaben der Unternehmen über ihr Produkt. Renommierte Fabrikanten gehen oft detailliert auf Einzelheiten wie Ursprung, Materialeigenschaften und Herstellung ein, bei Massenware aus anonymer und intransparenter Produktion fehlen mitunter selbst die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestangaben. Bei Ware wie einem Spannbetttuch ohne Verpackung zeigt sich mitunter bereits der Blick auf das eingenähte Etikett als aufschlussreich.

Wer bei seinem Bett kein Risiko eingehen möchte, sollte auf spezielle Bezeichnungen wie Mako achten und seine Käufe ausschließlich im Fachhandel tätigen. Dieser achtet ebenso wie renommierte Hersteller auf einen guten Ruf und bezieht seine Waren in der Regel über transparente, nachvollziehbare Lieferwege, um minderwertige Qualität und Fälschungen weitgehend ausschließen zu können.