Lagom

« Der neue Trend aus Schweden »

Schon seit Jahrzehnten stehen die Länder Nordeuropas und Skandinaviens auf den Spitzenplätzen auf dem jährlich herausgegebenen World Happiness Report oder Welt-Glück-Bericht ganz weit oben, den das Sustainable Development Solutions Network anhand einer Vielzahl von Faktoren erstellt. Unter den ersten sieben Plätzen 2020 belegen sie fünf – lediglich die Schweiz konnte sich den dritten und die Niederlande den sechsten Rang sichern. Die Zufriedenheit der Einwohner spiegelt sich ebenfalls in Trends zur Einrichtung und Wohnraumgestaltung wider, die regelmäßig von dort aus den europäischen Kontinent erobern. Nachdem die Dänen nach 2010 mit Hygge als Lebens- und Einrichtungsstil einen internationalen Erfolg gefeiert hatten, löst ihn 2020 ein neuer Trend aus Schweden ab: Lagom.

Lagom – ein Stück schwedische Ausgeglichenheit

Wie Hygge ist Lagom direkt der ruhigen, freundlichen Mentalität Skandinaviens entsprungen. Um es zu beschreiben, muss allerdings etwas weiter ausgeholt werden, denn das Wort bezeichnet eher eine Geisteshaltung oder Lebenseinstellung als einen konkreten Stil – eine passende Übersetzung auf Deutsch gibt es nicht. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Lagom als Adjektiv ungefähr so viel bedeutet, dass etwas „genau richtig“ in einem „passenden Maß“ ist. Eben gerade nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Stand bei Hygge noch die Bequemlichkeit im Vordergrund und es durfte gern auch etwas kuscheliger werden, wenn man das Schlafzimmer einrichten wollte, legt Lagom mehr Wert auf Funktionalität, Übersichtlichkeit und ein klares Raumkonzept.

Wohnung im schwedischen Stil
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Es ist jedoch keinesfalls mit einem kalten, teilweise schon sterilen Minimalismus zu verwechseln – ganz im Gegenteil. Hinter Lagom steht die Idee, sich in der Ausstattung auf das Wesentliche zu beschränken, ohne dabei auf etwas Essenzielles verzichten zu müssen. Entscheidend ist eine ausgewogene Balance zwischen allen Dingen, die nicht nur die Einrichtung umfasst, sondern ebenfalls ein bewusstes und nachhaltiges Lebensgefühl, aus dem eine tiefe innere Zufriedenheit entsteht. Statt immer mehr zu wünschen und dabei das eigene Wohl aus den Augen zu verlieren, gilt es, sich in allem – bei der Arbeit wie bei materiellen Gütern – einen gesunden Kompromiss zu suchen und zu finden. Ein gewisser Wohlstand ist durchaus sinnvoll und angestrebt, die Fixierung auf immer mehr bringt allerdings weder persönliches Glück noch Zufriedenheit, sondern befördert ausschließlich Stress und überflüssige Konflikte.

Nach Lagom eingerichtete Wohnung
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Die optimale Einrichtung für das Schlafzimmer – weniger ist mehr

Das Prinzip Lagom eignet sich ebenfalls, um sein Haus einzurichten und die idealen Möbel dafür auszusuchen. Zu ihm gehört zunächst einmal eine hohe Nachhaltigkeit und Qualität, die bei Schlafzimmermöbeln schon aus eigenem Interesse bestehen sollte – schließlich hält sich ein Mensch statistisch betrachtet in keinem anderen Raum des Hauses so lange auf. Gleichzeitig bedeutet es immer eine besondere Herausforderung, das Schlafzimmer so einrichten zu wollen, dass es sowohl funktional ist wie dem individuellen Geschmack entspricht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich hier – mehr noch als in anderen Wohnräumen – ein eigener Stil widerspiegelt, der eine natürliche Behaglichkeit ausströmen soll.

Schlafzimmer im Lagom Stil
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Schlafzimmermöbel

Gerade im Schlafzimmer gilt dabei das Konzept, sich auf das Wesentliche zu reduzieren, ohne dabei die Ästhetik zu vernachlässigen. Wenige, ausgewählte und hochwertige Schlafzimmermöbel bringen hier einen höheren Mehrwert als viele Möbel, die vielleicht einen gewissen Sinn besitzen mögen, in ihrer Kombination oder Zahl jedoch letztendlich eher die „innere Ordnung“ stören als bilden. Konkret bedeutet dies, sich auf einige geschmackvolle Elemente zu konzentrieren – etwa einen geräumigen Schrank statt mehrerer Kommoden – und andere Accessoires wie Dekorationen, Bilder oder Vasen gezielt auszuwählen. Der Fokus liegt darauf, dass im Schlafzimmer Qualität eindeutig vor der Quantität steht und langfristige Investitionen wichtiger sind als rasche und häufige Umbauten oder Änderungen. Es erweist sich nicht zuletzt ebenfalls mit Blick auf die Arbeitszeit und Kosten als sinnvoll, das Schlafzimmer einmal komplett zu entwerfen und in die passenden Möbel zu investieren, statt es regelmäßig neu einrichten und umgestalten zu müssen.

Hasena Kommode Viola

Nicht mehr als notwendig

Lagom steht dabei keinesfalls für Beschränkung, sondern für einen Weg der „goldenen Mitte“ – so viel wie notwendig, aber nicht mehr als erforderlich. Insgesamt bedeutet es dadurch keinen Verzicht, sondern eine sinnvolle Begrenzung auf das Wesentliche und die praktischen Voraussetzungen. Ziel ist es immer, ein Schlafzimmer so einrichten zu können, dass es die eigenen Bedürfnisse reflektiert, dabei jedoch stets hell, reinlich, aufgeräumt und freundlich wirkt und sich im Alltag unkompliziert und funktional nutzen und sauber halten lässt.

Als Material für die Schlafzimmermöbel sieht Lagom dabei Naturstoffe vor – am besten etwa helles Massivholz mit einer attraktiven Maserung, die nicht durch eine Lackschicht verdeckt wird. Diese Möbel besitzen den zusätzlichen Vorteil, dass sie – im Vergleich zu vielen Fertigmöbeln etwa aus Pressholz – eine sehr hohe Lebenserwartung aufweisen und das Raumklima positiv beeinflussen. Mit einigen Einschränkungen etwa im Bad oder der Küche steht Holz generell im Vordergrund, da es ebenso robust wie nachhaltig ist und erheblich zu einer warmen, angenehmen Optik beiträgt.

Hasena Bett Factory Line

Das Schlafzimmer einrichten – die passende Farbgebung

Dass aggressive, intensive Farben nicht unbedingt zu einer inneren Ruhe beitragen und deshalb für ein Schlafzimmer generell eher ungeeignet sind, haben Psychologen bereits in einer Vielzahl von Studien und Experimenten hinlänglich nachgewiesen. Das Prinzip von Lagom sieht hier ohnehin wie in anderen Bereichen eine gewisse Zurückhaltung vor, die eine Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Elementen – Schlafzimmermöbel, Teppiche, Accessoires und die Wandfarben – miteinschließt. Das Gesamtbild sollte harmonisch, ruhig und ausgeglichen wirken, ohne bestimmte Details übermäßig zu betonen oder in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür eignen sich neutrale und ausgeglichene Nuancen und leichte Pastelltöne, die keinen starken Kontrast mit der Einrichtung oder anderen Gegenständen hervorrufen.

Dies schließt ebenfalls die Bettwäsche mit ein, die bereits aufgrund ihrer Größe eine zentrale Stellung im Schlafzimmer darstellt. Um das gesamte Konzept zu unterstützen und abzurunden, empfiehlt Lagom auch für sie helle, freundliche und wenig aufdringliche, einheitliche Farben und eine hohe Qualität der Werkstoffe. Im Unterschied zu Hygge sucht es dabei nicht nach der weichen Flauschigkeit, die geradezu zum Kuscheln einlädt, gleichzeitig jedoch Staub anzieht und sich nicht selten schwer reinigen lässt. Obwohl Wolle und Flanell keinesfalls Tabus darstellen, bevorzugt es stattdessen doch eher klassische Daunendecken und Kissen und Bezüge mit einer eher glatten und kühlen Oberfläche, die jedoch bei Bedarf ebenfalls ausgezeichnet wärmen.

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Lagom – ein nachhaltiger Ansatz für ein erfülltes Leben

Obwohl sich Lagom durchaus ebenfalls als Ansatz oder Methode durchgesetzt hat, mit der sich ein Haus und speziell die Wohnräume einrichten lassen, verbirgt sich hinter dem Prinzip sehr viel mehr. Hinter ihm steht eine ganzheitliche Denkweise, die unterschiedliche Elemente wie Nachhaltigkeit, Natürlichkeit, Genügsamkeit, Zurückhaltung und die Besinnung auf das Wesentliche aufgreift und miteinander verbindet. Diese kann rein ästhetisch genutzt und betrachtet werden, bietet jedoch gleichermaßen das Fernziel, sich ein Stück aus dem Stress einer modernen Informationsgesellschaft zurückzuziehen und bewusst auf Qualität und Langlebigkeit zu setzen. Als Mittel zum Zweck dienen freiwilliger, nicht erzwungener Verzicht und eine in sich geschlossene, ausbalancierte Gestaltung des Lebens und seiner Umgebung. Das Glück und der Schlüssel für ein gutes Leben liegt nicht in den Extremen, sondern in der Mitte und der Ausgeglichenheit – eine Aussage, die sich auch in Möbeln und einer dezenten, unaufdringlichen, aber ästhetischen Schlafzimmergestaltung widerspiegelt.