Lattenrost einstellen richtig gemacht

Ein individuell verstellbarer Rost kann den Komfort im Bett deutlich anheben – vorausgesetzt, du weißt, wie es richtig geht. Den Lattenrost einstellen: Das bedeutet in erster Linie, ihn an die eigenen körperlichen Bedürfnisse sowie die bevorzugte Schlafposition anzupassen.

Von unbeweglich bis stufenlos verstellbar

Ob und wie sich ein Lattenrost einstellen lässt, hängt in erster Linie von seiner Machart ab. Zunächst ist da der völlig unbewegliche Lattenrost. Hier sind einige einfache Holzleisten fest mit dem Rahmen verbunden. Sie schwingen zwar nicht flexibel mit der Matratze mit,  sondern erfüllen in der Regel nur den Hauptzweck einer Schlafunterlage und zwar diese sicher zu tragen und zur besseren Belüftung vom Boden abzuheben. Einstellen lässt sich hier jedoch beim besten Willen nichts. Einige Ausführungen sind jedoch bereits in Liegezonen aufgeteilt. Zwar unverstellbar, aber auf die unterschiedliche Druckauswirkung verschiedener Körperpartien ausgelegt, stellen sie eine Zwischenstufe zum verstellbaren Lattenrost dar.

Etwas mehr Anpassungsvielfalt ermöglichen manuell verstellbare Kopf- und Fußteile. Hier lässt sich etwa zum Lesen im Bett der Kopfbereich angenehm anheben. Ebenso gestattet ein solches Modell zum Beispiel mit erhöhtem Fußbereich zu schlafen. Moderne Ausführungen erlauben es, diesen Schritt elektrisch per Knopfdruck einzuleiten – anstatt aus dem Bett aufstehen und beide Teile mittels Armkraft anheben oder absenken zu müssen. Noch komfortabler wird es mit einem Lattenrost mit Motor, der stufenlos verstellbar ist. Dank ihres Motors fixieren sie den Untergrund exakt auf die individuellen Wünsche.

Elektrischer Lattenrost Betten-ABC

Mehrzonen-Rost per Schieber einstellen

Bringt dein Bett einen Federholzrahmen mit, bietet es dir die Möglichkeit einer besonders individuellen Härteregulierung. Auf relativ einfache, manuell jederzeit veränderbare Art gestaltest du dir damit deine optimalen Liegezonen selbst.

Von vielen Menschen schlichtweg übersehen, befinden sich zwischen den einzelnen Federholzleisten mehrere Schieber aus Kunststoff. Diese lassen sich in unterschiedlichen Mustern frei bewegen und einstellen. Das führt zu verschiedenartigen Liegebereichen, von weicher und nachgiebiger Federung bis hin zu fester und intensiver Stützkraft. Die Federholzleisten selbst bestehen in der Regel aus mehreren Schichten. Deshalb lassen sie sich über die Schieberegler passgenau fixieren. Einen Anhaltspunkt, um den Lattenrost richtig einstellen zu können, gibt dir deine bevorzugte Schlafposition.

Federholzrahmen Hn8 Quattroplus Zon K+F mit 42 Leisten

Lattenrost richtig einstellen mit O- Schieber

Je nach Modell besitzt der Rost in relevanten Körperbereichen sogenannte O-Schieberegler. Beim O-Schiebesystem sind die Doppelleisten dicht übereinander gelagert. Während die obere Latte fest mit dem Rahmen verbunden ist, lässt sich die untere per Regler frei bewegen. Hier stehen verschiedenste Modelle zur Wahl, grundsätzlich gilt aber: Schiebst du den Regler nach außen in Richtung Rahmen, dann versteifen sich die Leisten und ergeben ein festeres Liegen. Umgekehrt wird der Rost weicher und nachgiebiger, je mehr die Schieber in Richtung Bettmitte wandern.

Einmal herausgefunden, um welches System es sich in deinem Bett handelt, kannst du durch die unscheinbaren Kunststoffschieber verschieden feste Liegezonen kreieren. Denn natürlich müssen nicht alle Schieber gleichermaßen nach außen oder innen wandern. Je nachdem, ob wir die Nacht vorwiegend auf dem Rücken, der Seite oder auf dem Bauch liegend verbringen, benötigt die Wirbelsäule unterschiedliche Arten der Stützung.

Doppelbett mit Lattenrost
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Lattenrost: die Schlafposition entscheidet

Rückenschläfer

Notorische Rückenschläfer benötigen eine zuverlässige Unterstützung der empfindlichen Lendenwirbelsäule. Hier empfiehlt sich also eine festere Einstellung der Federholzleisten. Das schwerere Becken muss jedoch ausreichend tief in die Schlafunterlage einsinken können. Die meisten Matratzen sind durch ihre Punktelastizität sowie passende Zonierungen bereits genau darauf ausgelegt. Unterstützen kannst du diesen wichtigen ergonomischen Effekt allerdings, indem du die Regler für den Beckenbereich etwas weicher einstellst. O-Schieber ergeben von oben gesehen für Rückenschläfer am besten einen V-förmigen Verlauf.

Frau schläft auf dem Rücken
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Seitenschläfer

Wer bevorzugt in Seitenlage schläft, kommt mit einer ähnlichen Einstellung wie der Rückenschläfer gut aus. Zudem neigen die meisten Seitenschläfer ohnehin zur Bewegung, finden sich bewusst oder unbewusst auch oft in der Rückenlage wieder. Auf der Seite liegend benötigen Lendenbereich und Taille ebenfalls solide Unterstützung, während das Becken einsinken muss, um die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form zu lagern. Von hinten betrachtet sollte das Rückgrat immer eine gerade Linie ergeben. Für Seitenschläfer ist außerdem ein ausreichendes Einsinken der Schulterpartie wichtig. Deshalb lassen sich die oberen Regler auf Höhe des Schultergürtels hier etwas großzügiger und weicher einstellen als bei der Rückenlage.

Frau schläft auf der Seite
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Bauchschläfer

Durchschnittliche Körpertypen benötigen in Bauchlage eine feste Unterstützung. Umso mehr gilt dies, je kräftiger oder kontrastreicher proportioniert der Körper ausfällt. In jedem Fall bietet sich eine geradlinige Positionierung der Schieber an: Die O-Schieber liegen vorzugsweise nahe des Bettrands untereinander.

Mann schläft in Bauchlage
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Hohlkreuz und Lendenprobleme

Neigst du zum Hohlkreuz, solltest du den Lattenrost so einstellen, dass der Fokus auf einem besonders nachgiebigen Beckenbereich liegt. Die mittlere Wirbelsäule sollte hingegen feste Stützung erfahren, während der Oberkörper mittelfest am besten liegt. Bei bestehenden Schmerzen im unteren Rücken kann jedoch gerade das Gegenstück helfen, also etwas mehr Festigkeit im Becken. Im Zweifelsfall besprichst du die passende Einstellung vorab kurz mit deinem Arzt, wenn du bereits unter spezifischen Rückenbeschwerden leidest.

Hauptsache passend

Damit es gar nicht erst zu Rückenproblemen kommt, gehört eine individuelle Anpassung des Bettes zur besten Vorsorge. So stimmen Mediziner und Wissenschaftler überein, dass das beste Schlafsystem darin brilliert, genau auf seinen Nutzer abgestimmt zu sein.

Für einen ergonomischen Schlaf empfiehlt es sich daher herauszufinden, um welche Art von Rost es sich handelt und wie du deinen Lattenrost richtig einstellen kannst. Selbstverständlich gibt es auf dem Markt noch zahlreiche weitere innovative Konstruktionen, die teils völlig ohne Leisten auskommen. Das Federholzmodell ist jedoch noch immer in zahlreichen Schlafstätten zu finden. Das Prinzip zeigt überdies, welche Härtestufe sich für welches Körperareal am ehesten bewährt. Es lässt sich auf jedes andere Modell anwenden. Noch wesentlicher als der Lattenrost und seine Einstellung bleibt jedoch, dass die Matratze optimal auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist und überdies mit dem Rost ein harmonisches Ganzes ergibt.