Lebensdauer einer Matratze

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Ist die Matratze erst einmal in die Jahre gekommen und stark abgenutzt, wird es schwer, komfortabel zu schlafen. Das wäre schlecht, schließlich ist ein individuell auf den Schlafenden abgestimmtes Bettsystem unerlässlich, wenn man gesund schlafen möchte. Die Lebensdauer einer Matratze ist begrenzt. Auch wenn besonders hochwertige Modelle mit dem passenden Lattenrost auch weit über zehn Jahre halten kann, beginnt irgendwann die Ermüdung des Materials, was in Einbußen bei der wichtigen Stützkraft für den Körper resultiert. Wir zeigen Ihnen die Faktoren, die die Lebensdauer einer Matratze beeinflussen und somit verlängern oder verkürzen können.

Mechanische Belastung führt langfristig immer zu der Ermüdung von Materialien

Im Unterschied zu einer starren Oberfläche wie einem Boden benötigt eine Matratze unvermeidlich eine bestimmte Flexibilität, ohne die kein bequemes und komfortables Liegen auf dem Bett möglich wäre. Dies bedeutet auf der physikalischen Ebene eine permanent wechselnde Belastung der inneren Struktur. Im Laufe der Zeit ist es dadurch nicht zu vermeiden, dass physische Veränderungen die Eigenschaften eines Materials beeinflussen und die ursprüngliche Elastizität aufgrund der permanenten Beanspruchung abnimmt.

Die Lebensdauer einer Matratze ist deshalb primär durch die Belastung eingeschränkt und kann durch eine hochwertige Verarbeitung und eine überdurchschnittliche Qualität zwar deutlich verlängert, aber nur bis zu einem gewissen Punkt gesteigert werden.

Ab diesem Zeitpunkt führt die Alterung des Materials deshalb selbst bei einer angemessenen Matratzenpflege zu Einbußen im Schlafkomfort, weil die bislang noch intakten Flächen und Fasern nicht mehr die nachlassende Stützkraft der übrigen kompensieren können. Die konkrete Lebensdauer unterscheidet sich dabei zwischen den einzelnen Zonen und ist naturgemäß in den Bereichen am niedrigsten, die besonders stark belastet werden – konkret also dem Rumpf und dem Becken sowie Bauch und Oberkörper bis zur Schulter. Es ist folglich einleuchtend, dass diese Zonen im Zeitablauf eher zu Abnutzungsspuren neigen, als die anderen.

Frau liegt seitlich auf einer Matratze
© Gerhard Seybert – stock.adobe.com

Was tun, wen man den Matratzenverschleiß bereits optisch sieht?

Wenn sich durch die dauerhafte Belastung bereits deutlich sichtbare Kuhlen bilden, ist die Lebensdauer einer Matratze schon seit Längerem deutlich überschritten und die flächendeckende Stützkraft, ebenso wie die Punktelastizität nur noch unzureichend vorhanden. Eine gute Stützkraft in diesen Bereichen ist also nicht mehr gegeben, was den Schlaf unbequem und für den Körper darüber hinaus noch ungesund ist – Nacken-, Becken- oder Rückenschmerzen sind quasi vorprogrammiert. Grund dafür ist, dass der Körper an bestimmten Stellen zu tief einsinkt, während die Extremitäten und der Kopf weiterhin auf dem vorgesehenen Niveau verharren. Die logische und nicht zu vermeidende Konsequenz unter diesen Umständen besteht in einem Abknicken der Wirbelsäule, die über eine längere Dauer zwangsläufig zu Rückenschmerzen, Verspannungen in der Skelettmuskulatur und anderen gesundheitlichen Problemen führt.

Junge Frau mit Rückenschmerzen, sitzend auf einem Bett
© Nattakorn – stock.adobe.com

Härtegrad und Raumgewicht beeinflussen die Lebensdauer maßgeblich

Viele Menschen gehen davon aus, dass der Härtegrad in erster Linie ein entscheidendes Merkmal für den Komfort und die individuelle Abstimmung auf die eigenen Bedürfnisse darstellt. Das ist zwar bei der Wahl einer angenehmen und geeigneten Unterlage korrekt, er entscheidet aber zusätzlich über deren langfristige Haltbarkeit. Abhängig von dem eigenen Körpergewicht ist es grundsätzlich empfehlenswert, einen bestimmten Härtegrad nicht zu unterschreiten, damit sich durch den dauerhaften Gebrauch keine Schwachstellen in der Struktur entwickeln. Leider handelt es sich bei der von den Herstellern gewählten Einteilung von H1 bis H5 keinesfalls um einen offiziellen oder gar verbindlichen Standard, der formellen Kriterien oder unabhängigen Untersuchungen entsprechen würde. Stattdessen spiegelt diese ausschließlich eine interne Einteilung wider, die sich konkret nur für den Vergleich innerhalb einer bestimmten Produktserie eignet. In der Realität weicht die wirkliche Härte bereits bei einem Unternehmen zwischen unterschiedlichen Modellen so deutlich voneinander ab, dass keine einheitliche Einstufung vorliegt. Grundsätzlich empfehlen sich jedoch folgende Richtlinien, um eine durchschnittliche Lebensdauer zu erreichen:

  • H1 – sehr weich, nicht empfehlenswert. Körpergröße unter 160 Zentimeter und Gewicht unter 50 Kilogramm
  • H2 – weich, begrenzt empfehlenswert. Körpergröße unter 180 Zentimeter und Gewicht unter 70 Kilogramm
  • H3 – mittelfest, in den meisten Fällen empfehlenswert. Körpergröße bis 200 Zentimeter und Gewicht unter 90 Kilogramm
  • H4 – hart, empfehlenswert bei individueller Vorliebe für harte Unterlagen. Körpergröße zwischen 170 und 200 Zentimeter und Gewicht ab 95 Kilogramm
  • H5 – sehr hart, eingeschränkt empfehlenswert. Körpergröße über 175 Zentimeter und Gewicht mehr als 100 Kilogramm

Doppelbett Soft-Line der Marke Hasena

Bei modernen Schaumstoffmatratzen entscheidet neben der Qualität der Rohstoffe in erster Linie das Raumgewicht (RG) über deren Lebensdauer. Dieser Wert repräsentiert letztendlich die Menge an Material in einem bestimmten Volumen und hängt von dem Produktionsverfahren sowie der Größe und Verteilung der Gasblasen im Inneren der Matratzen ab. Hochwertige Modelle besitzen zahlreiche, aber relativ kleine Bläschen, die sich gleichmäßig über den gesamten Innenraum verteilen. Selbst moderne Simulationen sind nicht in der Lage, die auf Zufall basierende Verteilung des Gases exakt zu berechnen – ein Umstand, der die Herstellung von aufgeschäumten Kunststoffen und Latex erschwert und eine strikte Prozess- und Qualitätskontrolle erforderlich macht. Der hohe Aufwand ist unter anderem ein Grund für die deutlichen Unterschiede, die bei den Preisen zwischen hochwertigen und günstigen Matratzen aus Schaumstoff existieren.

OrthoMatra Luxus 7-Zonen-Würfelstruktur,Kaltschaum

Das Raumgewicht ist das entscheidende Merkmal für die Lebensdauer einer Schaumstoffmatratze und wird in einer Kennzahl angegeben, die sich aus dem realen Gewicht und dem Volumen des Materials ergibt. Es sollte in jedem Fall mindestens 30 betragen – alle Werte darunter stehen für eine minderwertige Qualität, die eine Haltbarkeit von maximal 24 Monaten bei täglicher Verwendung bedeutet. Allgemein beträgt die Lebensdauer einer Matratze abhängig von dem Raumgewicht ungefähr folgende Zeitspanne:

  • RG 20 bis 30: Minderwertige Qualität, Haltbarkeit etwa 12 bis 24 Monate
  • RG 30 bis 35: Standardqualität, Haltbarkeit zwischen 24 und 72 Monaten
  • RG 35 bis 45: Gute Qualität, Haltbarkeit bis zu 10 Jahren
  • RG 45 bis 60: Sehr hohe Qualität, Haltbarkeit ungefähr 10 Jahre
  • RG 60 und höher: Ausgezeichnete Qualität, Haltbarkeit 10 Jahre und höher

Die richtige Reinigung zur Steigerung der Lebensdauer einer Matratze

Um die Bildung von Schwachstellen an speziellen Druckpunkten zu vermeiden, die Pflege der Matratze in erster Linie das regelmäßige Wenden der Unterlage alle sechs bis zehn Wochen in Längs- und in Querrichtung. Dadurch verteilt sich die Abnutzung auf unterschiedliche Bereiche und es bilden sich erst spät lokale Schwachstellen, an denen die Elastizität nicht mehr ausreicht. Neben der physikalischen Matratzenpflege ist auch eine Reinigung erforderlich, damit der Verlust von Schweiß, Haaren und Hautzellen die Hygiene nicht beeinträchtigt. Ein einfacher, aber sehr effektiver und direkter Schutz besteht durch die Verwendung eines Matratzentoppers oder einer speziellen Auflage, durch die Allergiker von Hausstaubmilben geschützt sind.

Kaltschaum Topper der Marke Breckle

Für eine zuverlässige Desinfektion ist es notwendig, diese mit mindestens 60° – besser noch 90° Celsius – als Kochwäsche zu waschen. Bei dieser Temperatur sterben im Durchschnitt mehr als 99 Prozent aller Schädlinge – ob Pilze, Viren, Milben oder Bakterien – zuverlässig ab.