Matratze zu hart

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Du achtest auf eine gute Schlafumgebung und gehst früh genug zu Bett? Dennoch wollen die Nächte einfach nicht wirklich erholsam sein? Wer morgens oft aufwacht und sich wie gerädert fühlt, sollte sich die Frage stellen, ob es vielleicht an der Schlafunterlage liegt. Denn ist die Matratze zu hart, können Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Druckstellen oder Schlafstörungen die nächtliche Regeneration erheblich beeinträchtigen. Woran du erkennst, dass dein Matratzenmodell zu hart ist, stellen wir dir in diesem Artikel vor.

Je härter, desto besser?

Gleich vorweg, diese Faustregel ist falsch, also bloß nicht einprägen. Einst galt unter vermeintlichen Schlafexperten die Maxime: je härter, desto besser. Damit wollten die Fachleute sicher niemanden hinters Licht führen. Die Schlafforschung war einfach noch nicht so weit, um es besser zu wissen. Wer also auf der Suche nach einer neuen Schlafunterlage war, griff in der Regel zu einem möglichst festen Härtegrad. Auch der Rat sich, sich bei Rückenproblemen ein hartes Brett auf den Lattenrost zu klemmen, wurde damals oft gegeben.

Die Folge: Nach kürzester Zeit verschlimmerten sich meistens die bestehenden Schmerzen erheblich. Wer noch nicht betroffen war, wachte spätestens dann in Begleitung eines zwickenden Kreuzes oder anderer hässlicher Symptome auf. Dieser Effekt fiel natürlich nicht allein im allnächtlichen Selbstversuch im eigenen Schlafzimmer auf. Wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen mittlerweile klar, dass eine Schlafunterlage mit einem höheren Härtegrad grundlegend Entlastung schafft. Für wen das in Ausnahmefällen gilt, erklären wir später. Grundsätzlich steht heute fest: Ist die Schlafunterlage zu hart, verursacht das mehr Schaden als Nutzen.

Orthopädin behandelt Patient am Rücken - vielleicht ist die Matratze zu hart
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Was passiert, wenn die Matratze zu hart ist?

Das Problem mit einem zu hohen Matratzenhärtegrad leuchtet leicht ein: Denn das menschliche Rückgrat zeichnet sich durch seine doppelte S-Krümmung aus. Selbst wenn wir im Alltag möglichst gerade sitzen sollen, bedeutet das nur, die Wirbelsäule in ihre natürlich gekrümmte Form zu bringen. Mediziner sprechen hier auch von Lordose. Genau diese Position ist für Wirbelsäulen auch im Liegen ideal. Nachts ist es sogar besonders wichtig! Schließlich verbringen wir allnächtlich rund acht Stunden in der nahezu gleichen Haltung.

Um nun aber ihre bevorzugte Haltung einnehmen zu können, darf die Wirbelsäule nicht zu hart aufliegen. Dann würde die Lordose vielmehr überstreckt und unnatürlich begradigt. Das Wichtigste, was eine gute Matratze können muss, ist somit: den Körper ausreichend einsinken zu lassen und dabei dennoch sicher zu stützen. Mithilfe hochwertiger Materialien, ausreichender Punktelastizität und eben einem passend gewählten Härtegrad leistet das eine solide Federkernmatratze oder Kaltschaummatratze mit passendem Lattenrost für jeden Körpertyp.

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In Seitlage bildet die Wirbelsäule dann für das Auge eine gerade Linie. Könnten wir in Rückenlage in den Körper hineinsehen, dann wäre die Doppel-S-Kurve zu erkennen. In dieser Haltung liegt der gesamte Körper druckfrei und anatomisch korrekt. Die Bandscheiben können sich regenerieren. Doch was passiert, wenn die Matratze zu hart ist?

Ist die Matratze zu hart? Klare Anzeichen erkennen!

Selbst schmerzhafte Symptome haben ein Gutes, denn sie helfen uns herauszufinden, was es zu verbessern gilt. Handelt es sich um eine zu harte Schlafunterlage, dann entstehen bei regelmäßiger Benutzung über kurz oder lang eindeutige Symptome. Hartgesottene können diese Auswirkungen womöglich länger ausgleichen, während sensible Personen oder Menschen mit bestehenden gesundheitlichen Problemen schon nach wenigen Nächten merken: Da stimmt etwas nicht. Folgende Symptome treten in diesem Fall häufig auf:

1. Allgemeine Rückenschmerzen durch Verspannungen der Muskulatur:

Diese entstehen, weil die Muskeln dauerhaft angespannt bleiben, um die Fehllagerung auszugleichen.

2. Schmerzen im Lendenbereich:

Treten nach dem Schlafen Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, ist das ebenfalls ein deutliches Warnsignal. Übrigens ist dieses Areal ohnehin besonders sensibel, da hier zahlreiche wichtige Nervenbahnen verlaufen.

Mann wacht auf mit Schmerzen im Lendenbereich - Matratze zu hart kann eine Ursache sein
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3. Nackenschmerzen:

Hier können wieder Muskelverspannung ursächlich sein. Da im Nacken die zweite der beiden S-Krümmungen beginnen sollte und es sich ebenfalls wieder um einen äußerst empfindlichen Bereich handelt, machen sich Fehlhaltungen hier schnell bemerkbar. Es besteht Handlungsbedarf!

4. Morgendliche Kopfschmerzen:

Wachst du am Morgen oft mit Kopfschmerzen auf, dann könnte das eine direkte Auswirkung einer Fehllagerung insbesondere des Nackens darstellen. Da brummende Kopfschmerzen die Lebensqualität am Tag ziemlich stark einschränken, solltest du auch hier nicht zu lange abwarten.

Junge Frau wacht mit Kopfschmerzen auf
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5. Unruhiger Schlaf:

Durchschlafen fällt schwer, weil es immer irgendwo zwickt und sich keine bequeme Haltung finden lässt? Vielleicht treten sogar unerklärliche Schlafstörungen auf? Höchste Zeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die Matratze möglicherweise zu hart ist!

Auf den passenden Härtegrad kommt es an

Es gibt diesen Trick, mit der gespreizten Hand kräftig in die Schlafunterlage zu drücken. Sinkt die Hand nicht mindestens fünf bis zehn Zentimeter ein, ist das Modell definitiv zu hart. Das ist allerdings wirklich nur ein sehr grober Richtwert, um eine vage Idee zu bekommen. Die einzig wahre Methode liegt darin, den sogenannten Matratzenhärtegrad entsprechend den eigenen körperlichen Voraussetzungen zu berechnen. Dazu gehören:

  • Körpergewicht
  • Körpergröße
  • Statur
  • bevorzugtes Liegegefühl eher hart versus eher weich

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Gängig sind die Härtegrade H1 bis H5, wobei gilt: je höher der Matratzenhärtegrad, desto fester die Schlafunterlage. Allerdings sind die Angaben nicht genormt. Je nachdem, ob es sich etwa um eine eher softe Kaltschaummatratze oder die grundsätzliche etwas festere Federkernmatratze handelt, unterscheidet sich das Liegeempfinden zusätzlich. Die genaue Härte oder Weichheit variiert also je nach Hersteller. Dafür bieten alle Hersteller auch praktische Tabellen, in denen sich ganz leicht ablesen lässt, welcher Härtegrad am besten zum eigenen Gewicht passt. Tatsächlich kommt oft nur das Körpergewicht – und höchstens die Körpergröße – als Faktor zum Tragen. Alle anderen Punkte dienen eher dir selbst als Entscheidungshilfe, solltest du zwischen zwei Härten schwanken. Für die meisten Menschen ist das übrigens irgendwo zwischen Härtegrad 2 und Härtegrad 4, also im mittelfesten Bereich. Wer außergewöhnlich leicht ist, benötigt unter Umständen H1, während H5 nur für herausragend kräftig gebaute Personen nicht zu hart ist.

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Topper als Lösung

Es wäre weder für das eigene Konto noch für die Umwelt besonders nachhaltig, neuwertige Schlafunterlagen zu entsorgen, weil du dich im Härtegrad vergriffen hast. Natürlich könntest du mit Bekannten tauschen, sollte das hygienisch noch vertretbar sein. Vor allem aber besteht die günstige Möglichkeit, die harte Matratze mit einem komfortablen Topper zu retten. Es gibt unzählige moderne Topper aus innovativen Materialien. Einfach ausgiebig informieren, bis du den perfekten Härtegrad triffst. Mit dem Topper über der Matratze genießt du fortan mit Sicherheit erholsamere Nächte.

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Matratze zu hart? Symptome ernst nehmen!

Wiederkehrende körperliche Beschwerden, insbesondere gleich morgens beim Aufstehen, sind immer ein Warnsignal. Wahrscheinlich stimmt irgendetwas mit deinem Bett nicht. Häufig handelt es sich um eine zu harte Schlafunterlage. Trifft der Verdacht zu, versuche, den Härtegrad mit einem Topper auszugleichen. Ansonsten muss zeitnah ein neues Matratzenmodell her. Natürlich können auch sonstige Ursachen die Beschwerden begründen. Ist die Matratze zu weich, entstehen tatsächlich oft ganz ähnliche Probleme. Manchmal trägt auch ein überalterter, defekter oder schlichtweg unpassender Lattenrost die Verantwortung.