Matratze zu weich: was tun?

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Was gibt es Erholsameres, als sich nach einem langen Tag in ein weiches Bett zu kuscheln? Doch zu weich sollte die Schlafstätte nicht sein, sonst wird aus der Entspannung ganz schnell Verspannung, oft gepaart mit Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder weiteren unangenehmen Symptomen. Woran erkennt man, dass die Matratze zu weich ist? Was sollte man dagegen tun? Hier findest du alle Antworten rund um die richtige Matratzenhärte.

Anzeichen erkennen und deuten

So verschieden wie wir Menschen selbst sind auch die idealen Matratzen, die wir benötigen. Es ist wie mit Kleidergrößen, nicht jedem passt dasselbe. Auch bei der Wahl der richtigen Schlafunterlage entscheidet die gesamte Statur darüber, welches Modell am besten zu dir passt. Je mehr Gewicht und Größe du mitbringst, desto fester sollte die Schlafunterlage sein, um dich gut stützen zu können. Ist das nicht der Fall, liegst du wie in einer Hängematte: Die Matratze ist zu weich und vermag es nicht, deine Wirbelsäule korrekt zu betten. Denn tatsächlich ist genau das ihre Hauptaufgabe. Sie soll den Druck des Körpergewichtes so auffangen, dass die Wirbelsäule jederzeit in einer neutralen Haltung gelagert wird. Dafür müssen schwerere Körperpartien ausreichend in das Matratzenmaterial einsinken können. Empfindlichere Bereiche hingegen sollten stärkere Stützung erfahren.

Jemand prüft die Matratzenhärte per Hand
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Ist deine neue Matratze zu weich, erkennst du das oft schon in den ersten Nächten: Das Umdrehen fällt schwer, du versinkst nahezu in der Schlafunterlage. Ist das der Fall, können sich bereits nach wenigen Nächten folgende Anzeichen bemerkbar machen:

  • Unruhe beim Einschlafen
  • Schlafprobleme
  • Erschöpfung und Gereiztheit am nächsten Tag
  • Verspannungen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
Junger Mann sitzt erschöpft im Bett - vielleicht ist die Matratze zu weich
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Auswirkungen eines ungeeigneten Härtegrads

Je nach den individuellen Voraussetzungen oder Schwachstellen des eigenen Körpers können die ersten Auswirkungen durch eine zu geringe Matratzenhärte sehr unterschiedlich ausfallen. Einige Personen bemerken zunächst womöglich gar nicht, dass sie nicht richtig liegen, während andere bereits nach einer Nacht vollkommen gerädert sind. Doch die Fehlbettung der Wirbelsäule bringt häufig die folgenden, aufeinander aufbauenden Symptome mit. Wer diese an sich feststellt, sollte dringend die Matratzenhärte checken.

1. Schlafprobleme

Schwierigkeiten beim Einschlafen können auf eine zu weiche Schlafunterlage zurückgehen. Denn durch die fehlende Stützkraft findet sich einfach keine Position, die sich wirklich gut anfühlt. Du wirst dazu angeregt, dich ständig zu drehen. Einmal am Einschlummern, kann die unzureichende Schlafhaltung dich schnell wieder aus der sensiblen Einschlafphase reißen. Zieht sich dieser Prozess hin, fehlen am nächsten Morgen wertvolle Schlafstunden. Andere Personen wachen stattdessen nachts auf und können plötzlich nicht mehr in den Schlaf finden – die Ursache können Schmerzen oder ein allgemeines Unwohlsein im Bett darstellen. Auch hier entsteht Schlafmangel.

Junge Frau sitzt im Bett und kann nicht schlafen
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2. Müdigkeit

Die fehlende nächtliche Erholung macht sich tagsüber in Müdigkeit und Abgeschlagenheit, aber auch in unzulänglicher Konzentrationsfähigkeit oder einer gereizten Stimmung bemerkbar. Manchmal treten diese Auswirkungen des Schlafmangels auch auf, ohne dass du dir nächtlicher Schlafprobleme bewusst bist. Du wachst vielleicht unbewusst zu oft kurz auf und unterbrichst den natürlichen Schlafzyklus. Oder der Schlaf fällt insgesamt durch die störende Schlafunterlage seichter und weniger regenerierend aus.

3. Muskelschmerzen und Verspannungen

Die Muskulatur ist unter anderem dafür da, die Wirbelsäule zu unterstützen und sie in die richtige Haltung zu ziehen. Steuert eine zu weiche Federkern-, Visco- oder Gelschaummatratze nun dagegen, müssen deine Muskeln die ganze Nacht lang Höchstarbeit leisten. Schließlich bekommen sie dauerhaft den Impuls, dass da etwas nicht stimmt und korrigiert werden muss. Die Folge verwundert nicht: Die Muskulatur ist verspannt und verhärtet. Daraus können ebenso viele schmerzhafte Auswirkungen entstehen wie aus der Fehlhaltung selbst. Besonders typisch sind ziehende Schmerzen im unteren Rücken, aber auch Probleme im Nacken- und Schulterbereich. Wer häufig unter starken Kopfschmerzen leidet, sollte ebenfalls einmal an die Schlafunterlage als mögliche Ursache denken.

Die Hauptursache für das ungeeignete Modell ist ein beim Kauf falsch ausgewählter Härtegrad. Aber auch Überalterung kann dazu führen, dass die Federkern- oder Kaltschaummatratze ihrer Stützaufgabe nicht mehr nachkommen kann. Je nach Qualität ist nach fünf bis spätestens zehn Jahren eine Neuanschaffung fällig.

Junge Frau sitzt mit Nackenschmerzen im Bett - vielleicht ist die Matratze zu weich
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Welcher Härtegrad für die Matratze ist optimal?

Die Härtegrade sind nicht genormt, sondern dienen als Orientierung, welches Modell am besten zu dir passt. Je nach Hersteller oder Material von Kaltschaum- bis Federkernmatratze können sich Unterschiede ergeben. Folgende Einteilung kann man sich als Faustregel für den Matratzenkauf merken:

  • Härtegrad H1: Die Matratze ist sehr weich und in der Regel für Personen über 60 kg Körpergewicht nicht geeignet.
  • Härtegrad H2: Die Schlafunterlage ist für Menschen zwischen 60 und 80 kg ideal, die nicht gerne hart liegen.
  • Härtegrad H3: Gehört ebenso wie Härtegrad 2 zu den gängigsten Varianten und eignet sich für alle Personen bis 110 kg, die lieber fester liegen.
  • Härtegrad H4: Eine ideale Schlafunterlage mit fester Härte für Menschen mit einem höheren Gewicht zwischen 110 und 140 kg.
  • Härtegrad H5: Bei der Unterlage mit dem höchsten Härtegrad, können auch Personen über 140 kg sicher sein, richtig zu liegen.

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Neben dem reinen Gewicht spielt auch die Körpergröße eine Rolle. Ebenfalls wichtig ist die Statur: Verteilen sich die gesamten Kilos gleichmäßig oder tragen vereinzelte Körperpartien besonders viel Gewicht und bedürfen daher besonderer Stützung?

Dein Matratzenmodell flexibel anpassen

Der Matratzenhärtegrad kann über deine gesamte Nachtruhe entscheiden. Daher solltest du sehr sorgsam auswählen. Die meisten Hersteller bieten praktische Tabellen, in denen du dein Ergebnis problemlos ablesen kannst. Da es sich dennoch um Richtwerte handelt, kann die Realität in der Praxis manchmal dennoch überraschen: Ist die Matratze nach einigen Nächten Probeliegen zu weich, dann mach besser von deinem Umtauschrecht Gebrauch. Falsch wäre, davon auszugehen, dass du dich daran gewöhnen wirst.

Zwei Partner mit sehr unterschiedlichem Körperbau auf ein und derselben Schlafunterlage unterzubringen, kann schier unmöglich sein. In diesem Fall empfiehlt sich der Kauf zweier separater schmalerer Schlafunterlagen mit individuell angepasstem Härtegrad. Im Doppelbett von 180×200 cm kommen somit einfach zwei Einzelmatratzen mit 90×200 cm zum Einsatz.

Matratzentopper für sofortige Abhilfe

Die Matratze ist zu weich, was tun? Im Zweifelsfall ist ein radikaler Austausch immer die beste Wahl. Ist das zeitweilig nicht möglich, lässt sich mit einem hochwertigen Matratzentopper schnelle Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um eine besondere Matratzenauflage, die wie eine Zusatzmatratze im ultraschlanken Format konzipiert ist. Ein Matratzentopper bringt häufig wichtige Funktionen wie Punktelastizität oder spezifische Zonen mit. Einfach auf die zu weiche Matratze legen und den besseren Schlafkomfort genießen. Wer eine Federkernmatratze oder auch Kaltschaummatratze in H2 fester gestalten will, wählt einen Kaltschaumtopper in H4 und erzielt durch die Kombination einen merklich höheren Härtegrad.

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Alternativ lässt sich ein verstellbarer Lattenrost so justieren, dass er mit seinen Zonen für ein festeres Liegen sorgt. Dennoch sollten beide Methoden lediglich der Überbrückung dienen. Ist die Matratze zu weich, führt langfristig an einer Neuanschaffung kein Weg vorbei.

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Matratze zu weich – das solltest du unternehmen

Über welchen Härtegrad deine Schlafunterlage verfügt, entscheidet darüber, wie gut das jeweilige Modell deinen Körper Nacht für Nacht stützt. Langfristig lässt sich nur so ein anatomisch korrekter Schlaf ohne Störungen oder unangenehmer Auswirkungen sicherstellen. Neben der Matratzenhärte spielt auch die Lebensdauer eine Rolle: Nach rund acht Jahren erreichen die meisten Schlafunterlagen ihr Verfallsdatum und können dadurch zu weich ausfallen. In beiden Fällen ist es die beste, gesundheitsfreundlichste und langfristig auch kostengünstigste Option, direkt eine passende neue Schlafunterlage zu kaufen. Ein härterer Matratzentopper oder ein verstellbarer Lattenrost können jedoch zeitweilig Abhilfe schaffen.