Die Matratzenhöhe

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Neben der Härte, dem Raumgewicht und der Formstabilität gehört die Matratzenhöhe zu den Schlüsselkriterien bei einem Neukauf. Die meisten dieser Merkmale beeinflussen sich dabei mehr oder weniger direkt  eine gute Matratze zeichnet sich deshalb unter anderem dadurch aus, dass alle ihre Charakteristika exakt aufeinander abgestimmt sind und sie sich möglichst optimal gegenseitig ausgleichen, ergänzen und unterstützen. Zu beachten ist dabei, dass der bloße Begriff Höhe mehrdeutig ist – er unterteilt sich in unterschiedliche Kategorien wie Gesamt-, Kern- oder Steghöhe. Entscheidend ist, diese Angaben in den richtigen Kontext einzubetten  mit den richtigen Rahmendaten sollte allerdings in keinem Fall ein Problem oder eine unangenehme Überraschung auftreten.

Die Höhe von Matratzen  Definition unterschiedlicher Begriffe

Unabhängig vom Material oder dem Typ setzt sich die endgültige Matratzenhöhe aus unterschiedlichen Lagen oder Schichten zusammen, die sich zu der Gesamthöhe der Unterlage ohne zusätzliche Accessoires wie Topper und Bettwäsche addieren. Die meisten der verwendeten Bezeichnungen erklären sich dabei nahezu von selbst  lediglich wenige Begriffe benötigen eine etwas umfangreichere Erklärung.

Kernhöhe

Der erste wichtige Basisparameter besteht in der Kernhöhe, die die Dicke des Kernmaterials angibt – unabhängig davon, ob es sich um einen festen Schaumstoff oder einen Federkern handelt. Die Dichte und Stabilität dieses Bereichs definieren wesentlich die Charakteristika, die das Bett später auszeichnet. Rund um den Kern befinden sich Auflagen, die entsprechend den gewünschten Endeigenschaften eine unterschiedliche Dicke aufweisen und sich nicht zwangsläufig gleichmäßig verteilen. Ein Beispiel sind Wendematratzen, die sich auf beiden Seiten nicht nur in dem Material der Oberfläche, sondern mitunter ebenfalls in ihrer Schichtung unterscheiden. In dem meisten Fällen liegt allerdings in allen drei Dimensionen eine proportionale, exakt gespiegelte Verteilung entlang der Mittelachsen vor.

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Gesamthöhe

Die Gesamthöhe von Matratzen ergibt sich aus allen fest zu ihr gehörenden Lagen  das schließt einen eventuell zusätzlich von dem Hersteller gelieferten Überzug zum Schutz ein, auch wenn sich dieser entfernen und separat waschen lässt. Das gilt nicht jedoch für anderes, nachträglich erworbenes Zubehör wie Auflagen, Topper und Hüllen, auch wenn diese eine identische Funktion übernehmen. Der korrekte Begriff für die vollständige Schlafunterlage von der Oberkante des Lattenrosts bis zur der Unterseite des Lakens oder Spannbetttuchs lautet hingegen Steghöhe. Sie besitzt eher geringe Relevanz für die Wahl einer geeigneten Matratze bei deren Anschaffung, sofern das Bett nicht auf jeden Fall unter einer fest definierten Höhe liegen soll. Dafür stellt sie neben der Qualität und dem Material  den wichtigsten Faktor beim Kauf geeigneter Bettwäsche wie Spannbettlaken dar.

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Einstiegshöhe

Die Einstiegshöhe ist ein weiterer wichtiger Begriff. Sie steht jedoch lediglich mittelbar mit der Matratzenhöhe in Zusammenhang  diese lässt sich deutlich einfacher und effektiver durch andere Maßnahmen wie einem mechanisch oder elektrisch verstellbaren Lattenrost oder einem entsprechenden Bettgestell variieren. Trotzdem kann es in bestimmten Situationen durchaus sinnvoll sein, die Einstiegshöhe ebenfalls direkt durch die Matratzenhöhe zu verändern  gerade ältere Menschen und Personen, die unter körperlichen Gebrechen oder chronischen Krankheiten leiden, schätzen diese Option häufig, um sich das Zubettgehen und Aufstehen zu erleichtern.

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Welche Kennzeichen ergeben sich aus der Matratzenhöhe?

Zunächst einmal ist es wichtig, unmissverständlich zu betonen, dass die Matratzenhöhe kein direktes Merkmal für die Qualität darstellt. Darüber hinaus lassen sich aus ihr keinesfalls weitere unmittelbare Rückschlüsse auf andere Eigenschaften wie Härtegrad, Festigkeit oder Haltbarkeit ableiten. Um eine ergonomisch und anatomisch korrekte Schlafposition zu gewährleisten, muss der Körper an einigen Stellen ausreichend in die Matratze einsinken können. Die benötigte Tiefe unterscheidet sich je nach Körperbau, Gewicht und Schlafposition – bei einem Bauchschläfer ist eine flache Oberfläche wünschenswert. Allerdings zählen etwa zwei Drittel aller Menschen zu den Seitenschläfern, die besonders hohe Ansprüche an die Unterschiede stellen und dadurch eine entsprechende Mindesthöhe benötigen. Dabei gilt generell, dass eine größere Höhe keinen Nachteil hervorruft  es ist deshalb keine schlechte Idee, im Zweifelsfall und bei vergleichbarer Eignung die größere Matratzenhöhe zu bevorzugen, sofern dies keine qualitativen Einbußen mit sich bringt.

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Es gilt als genereller Konsens unter Medizinern, Physiotherapeuten und Schlafforschern, dass die Mindesthöhe für Matratzen bei einem Kern von 14 cm bis 19 cm und einer Gesamthöhe zwischen 19 cm und 24 cm liegt. Das Körpergewicht und der –bau des Schläfers spielen dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle  bei einem hohen Gewicht und entsprechender Größe oder bei einer „kantigen“ Statur und schweren, hervorragenden Knochen erfordert ein guter Schlaf eine höhere Unterlage. Leichte und kleine Personen  allen voran Kinder  benötigen hingegen keinen vergleichbar großen Spielraum, um bequem und gesundheitlich unbedenklich im Bett zu schlafen. Als absolutes Minimum setzen Experten dabei 10 cm für Kinder und 11 cm für leichtgewichtige und zierlich gebaute Erwachsene an. Ab einem Gewicht von mehr als 80 Kilo sollte die Matratzenhöhe mindestens 20 cm oder mehr betragen.

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Der Schlafkomfort ist allerdings nicht ausschließlich von der Matratze abhängig, sondern von dem gesamten Bettsystem. Als allgemeine Faustregel zählt, dass etwa 30 Prozent auf den Lattenrost und 70 Prozent auf die Unterlage zurückzuführen sind. Viele Menschen unterschätzen dabei den Einfluss des Lattenrosts und vernachlässigen diesen Aspekt, um sich auscheinbar offensichtlichere Daten wie die Matratzenhöhe zu konzentrieren. Es empfiehlt sich deshalb, das Bett als System so umfassend wie möglich zu planen, ohne dabei vermeintliche „Details“ zu vernachlässigen.

Matratzenhöhe als Faktor für die Kaufentscheidung

Beim Neukauf von Matratzen sollte deren Höhe unter bestimmten Aspekten wie den minimalen Anforderungen oder einer erwünschten minimalen Einstiegshöhe ohne weitere Neuanschaffungen berücksichtigt werden – sie stellt jedoch neben anderen Merkmalen wie Qualität und Raumgewicht keinen dominierenden Aspekt dar. Obwohl sie im Unterschied zu anderen Angaben den unbestreitbaren Vorteil besitzt, eindeutig und nach objektiven Maßstäben messbar zu sein – für den Härtegrad existiert beispielsweise kein universell gültiger Standard – sollte diese Tatsache nicht darüber hinwegtäuschen, dass die reine Matratzenhöhe keinen entscheidenden Einfluss auf guten oder gesunden Schlaf ausübt.

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Wesentliche Faktoren liegen stattdessen in den Primärqualitäten einer Matratze – allen voran den bereits erwähnten Merkmalen wie Qualität, Raumgewicht und Härtegrad. Viele Endeigenschaften inklusive der Einstiegs- und Steghöhe und in einem begrnezten Ausmaß selbst der Härtegrad lassen sich anschließend durch zusätzliche Accessoires manipulieren und auf die individuellen Bedürfnisse anpassen. Dies gilt jedoch nicht für die relevanten Parameter wie Kernhöhe, Qualität und Formstabilität – diese resultieren direkt aus der Verarbeitung, dem Aufbau und einem hochwertigen Rohmaterial.

Durchschnittliche Matratzenhöhe bei verschiedenen Modellen

Bei den meisten Herstellern hat sich für Erwachsene eine Matratzenhöhe zwischen 18 cm und 25 cm etabliert  eine Ausnahme stellen lediglich die in Skandinavien und Amerika stark verbreiteten Boxspringbetten dar, die traditionell sehr hohe Matratzen auf einem gefederten Untergestell und darüber hinaus in der europäischen Version einen Topper verwenden. Ab einer Höhe von 25 cm sprechen die meisten Produzenten von einer Komforthöhe, die sich grundsätzlich für normale Betten ebenso wie für Boxspring eignet. Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind die Modelle nur in Ausnahmen spezifisch auf einen Typ zugeschnitten  ihr Einsatz ist deshalb weder durch Bauweise noch durch -höhe beschränkt.