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Modrige Gerüche sind nie angenehm und besonders eklig sind sie, wenn sie in der Schlafstätte auftreten. Ist Schimmel der Grund, können sie sogar gesundheitsschädlich sein. Durch was muffiger Geruch im Bett entstehen kann und wie sie dagegen vorgehen, erfahren Sie hier.
Bett riecht muffig – das sind die Ursachen
Falls der Geruch ausschließlich von dem Bett ausgeht, ist in den meisten Fällen die Matratze dafür verantwortlich. Direkter Auslöser sind entweder starke Verunreinigungen – insbesondere organischer Schmutz – oder eine Besiedelung durch Mikroorganismen wie Schimmel, Bakterien oder Milben. Grundsätzlich sind ungünstige Umweltbedingungen daran schuld. Unzureichende Pflege oder eine nicht gründlich durchgeführte Reinigung können zu demselben Resultat führen: Das Bett riecht muffig, weil sich durch biologische Zersetzung Abbauprodukte bilden, die aus dem Material ausdünsten.

Unzureichende Belüftung wirkt begünstigend
Wesentliche Faktoren für deren Entstehung sind eine unzureichende Durchlüftung und eine hohe Feuchtigkeit im Inneren der Matratze. Diese muss nicht in jedem Fall von einer direkten Nässe ausgehen – während des Schlafs verliert ein Mensch in einer Nacht bis zu einem Liter und mehr Körperflüssigkeit, die zu einem großen Teil von der Bettwäsche und der Unterlage aufgenommen wird, statt zu verdunsten. Die exakte Menge variiert stark nach individuellen Voraussetzungen. Allen voran entscheiden die Dauer der täglichen Nutzung und negative Begleitumstände wie starkes Schwitzen aufgrund einer Hyperhidrose, einem zu warmen Raumklima, Fieber bei einer akuten Infektion und einige chronische Krankheiten über die stark unterschiedliche und wechselnde Belastung.
Abgesonderte Partikel des Körpers
In Verbindung mit abgestorbenen Zellen, Hautschuppen und anderen fett- und proteinhaltigen Partikeln entsteht ein geeigneter Nährboden, der sich als Biotop für eine Vielzahl von Einzellern, Pilzen und Kleinstlebewesen eignet. Bei der Verdauung und der Umsetzung ihrer Nahrung entwickelt sich je nach Art des Befalls ein stechender bis muffiger Geruch, der sich ohne eine gezielte Behandlung kontinuierlich verstärkt. Optische Hinweise wie zum Beispiel Flecken durch Schimmel auf der Matratze zeigen sich hingegen meist erst sehr viel später und deuten auf ein fortgeschrittenes Stadium hin, das unter Umständen einen Austausch unverzichtbar macht.
Spezielle Bedingungen ermöglichen und begünstigen Schimmelbefall
Die meisten Bakterien und alle Pilze bevorzugen nicht allein feuchte Umgebungen, sondern sind für ihr Überleben darauf angewiesen. In trockenen Umgebungen sterben sie ab oder verfallen in einen inaktiven Zustand, in dem sie ihren Stoffwechsel auf ein Minimum reduzieren oder vollständig einstellen. Wichtigster Aspekt ist in diesem Zusammenhang eine gute Durchlüftung, die die grundlegende Voraussetzung für eine effektive Verdunstung liefert und dabei gleichzeitig die Feuchtigkeit von innen nach außen transportiert.
Ein längeres Ausflüften von etwa 60 Minuten am Morgen dient in erster Linie dem Trocknen und gehört deshalb als wichtiges Element zu einer hohen, dauerhaften Hygiene. Wichtig dabei ist, dass die Matratze offen liegt und nicht von der Decke bedeckt wird, damit sich keine Feuchtigkeit unter dieser isolierenden Schicht stauen kann. Besonders kritisch ist ein Bett, bei dem die Unterlage nicht auf einem Lattenrost, sondern auf der einer durchgehenden Fläche oder dem Boden liegt. Unter gewöhnlichen Umständen entsteht durch Luftbewegungen und Verdunstung ein Effekt, bei dem die inneren Hohlräume und Strukturen eine Kaminwirkung entfalten. Ohne eine luftdurchlässige Unterseite fällt dieser vollständig aus, wodurch die Atmungsaktivität nahezu vollständig zum Erliegen kommt.

Szenario 1: Bett riecht muffig – Verunreinigungen
Der erste Schritt, wenn das Bett muffig riecht, besteht immer in dem Abziehen und Auslüften der Matratzen und dem Waschen der Bettware mit der höchsten zugelassenen Temperatur – optimaler Weise sind dies mindestens 60° Celsius, besser noch 90° Celsius. Darüber hinaus ist eine Reinigung des Bettes sinnvoll, die drei verschiedene Eigenschaften kombiniert:
- Entfernung von Flecken und tiefer sitzenden Verschmutzungen
- Neutralisierung von unangenehmen Gerüchen
- Desinfektion von Schimmel und Bakterien und Abtöten von Milben
Neben milden Mitteln wie Teppichreiniger, Waschmittel oder Shampoo eignet sich Natron, Salz und Zitronensäure. Gerade ersteres eignet sich für eine Desinfektion, da es zwar ungiftig ist, aber eine basische und lebensfeindliche Umgebung herstellt. Eingetrocknete Flecken sollten zudem zunächst eingeweicht werden, indem man sie mit einem feuchten, lauwarmen Tuch abdeckt und die Feuchtigkeit über 30 Minuten bis zu wenigen Stunden einwirken lässt. Eine vollständiges Durchnässen von Matratzen – etwa durch Ausspülen mit einem Schlauch – ist nur in extremen Fällen ratsam.

Szenario 2: Bett riecht muffig – Schimmel auf der Matratze
Falls Textilien längere Zeit einer hohen Feuchtigkeit ausgesetzt sind – sei es, weil sie nicht ausreichend auslüften und trocknen oder weil sie längere Zeit in ungelüfteten Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit lagern – entwickeln sich aus in der Luft befindlichen Sporen leicht Schimmelpilze. Das Risiko besteht zum Beispiel in Ferienhäusern mit entsprechenden Klimabedingungen, bei denen ein muffiger Geruch nach längerer Abwesenheit häufig in allen Räumen auftritt.
Wenn sich bereits erkennbar Schimmel in oder auf der Matratze gebildet hat, ist eine mehrtägige und längerfristige Behandlung erforderlich, um alle Pilze zuverlässig abzutöten. In dieser Zeit kann sie nicht benutzt werden, denn die hohe Belastung durch Sporen bedeutet nicht selten eine akute Gesundheitsgefahr. Aus diesem Grund ist es ebenfalls unbedingt ratsam, bei der Arbeit einen Mundschutz zu tragen. Sämtliche betroffenen Bereiche sollten großflächig mit einem keimtötenden Mittel – etwa einem Schimmelspray, Zitronensaft, verdünntem Essig oder Natronlauge – über mehrere aufeinander folgende Tage behandelt werden. Nach einem Einweichen über mehrere Stunden folgt das Trocknen möglichst in direkter Sonne, denn das UV-Licht tötet Mikroorganismen an der Oberfläche effektiv ab.

Szenario 3: Bett riecht muffig – Befall durch Bakterien
Ein intensiver Befall mit Bakterien kommt gelegentlich – verglichen mit Schimmel – aber eher selten vor. Die Symptome sind allerdings ähnlich – es riecht muffig bis erdig und bei einer stärkeren Ausbreitung zeigen sich charakteristische Flecken auf der Oberfläche. Die Behandlung entspricht im Wesentlichen derselben wie bei Schimmel, allerdings sollte auf eine hohe anti-bakterielle und nicht primär fungizide Wirkung geachtet werden. Als Universalmittel eignen sich generell Natron und Natronlauge, die den weiteren Vorteil aufweisen, dass sie sich ebenfalls für das Bekämpfen von Milben und anderen Insekten eignen.
Muffiger Geruch: Beseitigung durch ätherische Öle
Wenn Betten nach der Behandlung noch immer leicht muffig oder unangenehm nach Reinigungsmitteln riechen, zeigen sich ätherische Öle hilfreich, die in hoher Verdünnung aufgesprüht werden. Besonders günstige Eigenschaften zeigen zum Beispiel Zimt-, Kamille- oder Niemöl, da ihnen neben einem beruhigenden Effekt zusätzlich eine starke antibiotische Wirkung nachgesagt wird. Dieser ist bei anderen Sorten zwar ähnlich stark ausgeprägt – sie wirken jedoch wie etwa Pfefferminzöl auf viele Menschen eher anregend und belebend. Letztendlich kann die Auswahl nach individuellen Vorlieben erfolgen, allerdings sollte durch die Öle nur eine leichte Note und keine intensive Parfümierung entstehen.
