Wie finde ich die passende Matratze für mein Körpergewicht?

Der Matratzenkauf ist gar nicht so unkompliziert. Gilt es doch, den Überblick zu behalten in einem Dschungel von Fachbegriffen wie Härtegrad, Raumgewicht oder Stauchhärte. Alles sollte exakt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sein. Schließlich geht es um nichts Geringeres als die Schlafunterlage, auf der du für die nächsten acht bis zehn Jahre deine Nächte verbringst. Wie es dennoch ganz leicht und zuverlässig gelingt, die passende Matratze für jedes Körpergewicht zu finden, erfährst du hier.

Der Härtegrad – nur damit liegst du richtig

Als allgemeine Faustregel gilt: Je höher der Härtegrad, desto belastbarer sind die Matratzen. Doch das heißt nicht, dass einfach jeder nach einer möglichst hohen Härte Ausschau halten sollte, um die passende Matratze zum eigenen Körpergewicht zu finden. Der entscheidende Faktor liegt in der richtigen Balance zwischen Festigkeit und Elastizität, aber der Reihe nach. Genauer betrachtet bezeichnet der Härtegrad die Festigkeit einer Matratze und damit die Eignung für eine bestimmte Belastung. Diese kommt durch den Druck zustande, den das Körpergewicht im Liegen ausübt. Damit stehen schon zwei entscheidende Punkte auf dem Weg zur richtigen Matratze für das eigene Gewicht fest:

  1. Je nach Körpergewicht benötigst du einen anderen Härtegrad und je mehr Kilos du mitbringst, desto fester sollte dieser ausfallen.
  2. Auch die Länge entscheidet: Denn dasselbe Gewicht wirkt anders auf die Schlafunterlage ein, wenn es sich auf eine größere Körperlänge verteilt. So benötigt eine 180 cm große Person mit 70 kg eher eine mittelweiche Matratzenhärte, während eine andere Person, die ebenfalls 70 Kilogramm wiegt, aber nur 165 cm groß ist, besser mittelfest liegt.
Mädchen und Mutter spielen im Bett - passende Matratze für mein Körpergewicht
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Für einen besseren Überblick drückt sich der Härtegrad seltener mit Worten wie fest, mittelfest oder mittelweich und weich aus. Stattdessen kommen die Bezeichnungen H1 bis H5 dafür zum Einsatz. Der Buchstabe H steht natürlich für Härte, während die zugehörige Ziffer aufsteigend Aufschluss über die Festigkeit gibt: H1 gilt als sehr weich, während H5 die härteste Option darstellt.

Allerdings sind die Härtegrade nicht genormt. Kurz gesagt bedeutet das: Wer bisher auf einer Kaltschaummatratze von Hersteller A mit H2 gut lag, benötigt nicht unbedingt auch bei einer Federkernmatratze von Hersteller B dieselbe Matratzenhärte. Es ist ein wenig wie mit den Konfektionsgrößen in der Mode: Sie fallen unterschiedlich aus und nicht immer ist bei allen Marken die gleiche Größe die richtige für deinen Körper. Doch in beiden Bereichen ist es wichtig, sich für die nötige Feinabstimmung Zeit zu nehmen: Nur so fühlt sich das Ergebnis auch wirklich gut an.

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Auswirkung der falschen Matratzenhärte

Während bei der falsch gewählten Konfektionsgröße eines Pullovers höchsten die Optik leidet, können die Auswirkungen gravierend sein, wenn der gewählte Härtegrad der Matratze nicht zu Gewicht und Statur passt. Schließlich liegt die Hauptaufgabe von Matratzen darin, den Körper über die zahlreichen Stunden der Nachtruhe hinweg akkurat zu stützen. Indem die Matratze das Gewicht und dessen Druck auffängt und dennoch elastisch genug bleibt, hilft sie der Wirbelsäule dabei, sich in der anatomisch korrekten Position auszurichten.

Ist das nicht der Fall, drohen Schmerzen oder gar langfristige Schäden. Ein zu weicher Festigkeitsgrad etwa würde schwere Körperareale wie das Becken viel zu weit in den Untergrund einsinken lassen. Die Folge ist meist schon am nächsten Morgen in Form penetranter Kreuzschmerzen spürbar. Ist die Matratzenhärte umgekehrt zu fest für dein Gewicht, können Körperteile wie die Schultern in Seitenlage nicht tief genug einsinken. Auch dadurch verschiebt sich die Wirbelsäulenhaltung in eine unnatürliche und schädliche Position, und es drohen Verspannungen und gesundheitliche Folgen auf lange Sicht.

Mann-mit-Rueckenschmerzen-im-Bett - passende Matratze für mein Körpergewicht
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Welcher Härtegrad für welches Gewicht?

Die Härte bildet mangels einheitlicher Normung zwar nur eine grobe Richtschnur beim Matratzenkauf. Sie ist allerdings auch das aussagekräftigste Kriterium, das dir zur Verfügung steht. Entscheidend ist, bei der Berechnung für die Matratze immer Körpergewicht plus Körpergröße heranzuziehen. Mit folgenden Richtwerten kannst du näherungsweise die Härtegrad-Kategorie bestimmen, die am besten für dich geeignet ist.

  • H1 eher weich – für Personen, die bis 60 kg wiegen.
  • H2 mittelweich – für ein Gewicht zwischen 60 und 80 kg
  • H3 mittelfest – beginnend bei 80 kg
  • H4 eher fest – für mehr als 100 kg
  • H5 sehr fest – für Personen, die 120 kg und mehr wiegen.

Der große Matratzenberater von Betten-ABC

Welcher Härtegrad für welches Gewicht passt, bildet eine grobe Einteilung. Anschließend sorgt die Körpergröße für die präzise Anpassung. Für einen eigenen Richtwert kommt gerne folgende Merkformel zum Einsatz:

  • Körpergewicht in Kilogramm ist weniger als die Körpergröße in cm minus 100, dann eher H2
  • Gewicht entspricht der Größe minus 100, also etwa 60 kg bei 160 cm, dann eher H3
  • Übersteigt das Körpergewicht die Größe minus 100, etwa 90 kg bei 170 cm, dann besser H4 oder H5

Matratzenhärte = Liegegefühl?

Um die optimale Matratze für dein Körpergewicht zu finden, spielen dennoch mehr Faktoren als Kilos und Zentimeter eine Rolle. Das gilt insbesondere, wenn du zwischen zwei Härtegraden liegst, und dient der realistischen Feinabstimmung auf deine Bedürfnisse jenseits der bloßen Zahlen. Bei Matratzen für 120 kg Körpergewicht und mehr können je nach Körpergröße also sowohl H4 oder H5 infrage kommen. Eine sehr große Person könnte sogar mit H3 am besten liegen.

Zur genaueren Auswahl ziehst du nun folgende Aspekte heran:

  • Die bevorzugte Schlafposition: Seitenschläfer wählen im Zweifelsfall die geringere Matratzenhärte, weil das Einsinken der Schultern hier höchste Priorität genießt. Für Rückenschläfer darf es bei Unsicherheit eher etwas mehr Festigkeit sein, um das Becken zu unterstützen.
  • Bestehende körperliche Beschwerden: Manche Rückenprobleme erfordern gezielt festeres Liegen.
  • Sonstige Faktoren wie Allergien: Neben dem Härtegrad stehen Material und Pflegeleichtigkeit im Fokus.
  • Gewünschtes Liegegefühl
Junge Frau liegt glücklich im Bett
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Hier liegt ein häufiger Irrtum: Denn die Matratzenhärte entspricht nicht dem Liegegefühl. Wer sehr wenig wiegt, muss daher nicht immer in schwammig weiche Wölkchen einsinken. Umgekehrt brauchst du nicht zu befürchten, durch mehr Körpergewicht immer bretthart liegen zu müssen. Der Härtegrad gibt Auskunft über die Stützkraft. Ob sich Matratzen unter deinem Körpergewicht eher weich oder fest anfühlen, hängt von vielen weiteren Punkten ab. Dazu zählt etwa das Material. Schaummatratzen fühlen sich grundsätzlich etwas weicher an, während Federkernmatratzen auf der härteren Seite sind. Auch der Bezug macht viel aus und beeinflusst das Liegeempfinden.

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Fazit: Härtegrad der Matratze und Gewicht – wichtig, aber nicht alles

Die passende Matratze für das eigene Körpergewicht zu finden, ist deutlich leichter, als es zunächst den Anschein hat. Bei der Auswahl des passenden Matratzenmodells gehst du am besten nach einem klaren Schema vor. Zunächst gilt es vor dem Kauf der Matratze Gewicht und Körpergröße zu ermitteln. Danach siehst du dir die entsprechenden Tabellen oder Rechner des Herstellers deiner Wunschmatratze an. Es ist wichtig, genau beim anvisierten Modell und Hersteller nachzusehen, da sich die Werte unterscheiden können. Wer eine Schlafunterlage für ein Doppelbett einkauft, benötigt womöglich eine separate Matratze für das Körpergewicht jedes Partners, schließlich können die Staturen sehr kontrastreich ausfallen. Kompromisse mit einer Doppelmatratze sind hier deswegen nicht immer empfehlenswert.

Junges Paar im Bett
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Lässt sich die optimale Matratzenhärte nicht eindeutig ermitteln, spielen weitere Aspekte wie etwa die überwiegende Schlafhaltung eine Rolle. Das gewünschte Liegegefühl kannst du unabhängig vom Festigkeitsgrad beeinflussen, etwa durch eine weichere oder strammere Wahl der Materialien von Matratzenkern und Matratzenbezug. Wer Allergien oder körperliche Beschwerden mitbringt, sollte diese in den Fokus stellen, auch wenn das Ergebnis dadurch von gängigen Empfehlungen abweicht. Schließlich passt die beste Matratze zum Körpergewicht, aber noch viel mehr exakt zu deinen individuellen Anforderungen.