Renforcé-Bettwäsche

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Ein individuell angepasstes Bett mit einer guten Matratze und stützendem Lattenrost mag die Voraussetzung für gesunden Schlaf darstellen, bedeutet aber keine Garantie für optimalen Komfort – um diesen zu erhöhen, erweisen sich Grundkenntnisse über Textilien, ihre Eigenschaften und ihre Vor- und Nachteile beim Einsatz für Bettwäsche als zweckdienlich und hilfreich. Renforcé zählt neben Jersey oder Satin zu einem der populärsten Stoffe für Bettbezüge und dient ebenfalls als Hülle für das Innenfutter diverser Bettwaren wie Decken und Kissen oder Topper. Seine hohe Verbreitung lässt sich zweifellos auf diverse Vorzüge bei der Verwendung für Bettwäsche zurückführen und liefert ein bedeutendes Argument, weshalb sich ein generelles Wissen über dieses Textil und seine Merkmale, Besonderheiten und Möglichkeiten lohnt.

Klassischer Luxus aus Baumwolle: Renforcé

Im Unterschied zu speziellen Webmustern wie Jersey, bei denen unterschiedliche Materialien in verschiedenen Kombinationen zum Einsatz kommen, definiert die Bezeichnung Renforcé sowohl den Werkstoff wie seine Verarbeitung. Es handelt sich stets um Baumwolle, die rein oder mit einem niedrigen Anteil fremder Fasern in einer Leinwandbindung verwoben ist. Bei dieser kreuzen sich vertikale und horizontale Garne in sehr dichten Abständen, so dass ein sehr engmaschiges und robustes Geflecht entsteht. Es handelt es sich um eine der ältesten aller Webarten: In der traditionellen Herstellung spannen sich sogenannte Kettfäden parallel in einen Rahmen, durch die der Weber einen Schussfaden zieht, der im steten Wechsel über und unter der Kette verläuft. Das entstehende Gewebe ist dünn, fest und bindungsgleich – das bedeutet, Struktur und Aussehen sind auf beiden Seiten identisch.

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Frankreich als Wiege des verstärkten Bettbezugs

Über lange Zeit lag das Zentrum der Herstellung und Verbreitung des Renforcé in Frankreich, von wo sich auch der Name – auf Deutsch bedeutet er „verstärkt“ – über den Handel verbreitete und in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde. Seine Verbreitung war allerdings begrenzt, denn lediglich ausgesprochen privilegierte und wohlhabende Schichten konnten es sich leisten, die positiven Eigenschaften einer Renforcé-Bettwäsche zu genießen. Schon der Rohstoff Baumwolle galt bis weit in die Renaissance als edles Luxusgut, dessen Wert sich mit feiner Seide messen konnte. Weil zudem das Weben in Handarbeit einen hohen Aufwand bedeutete und viel Zeit benötigte, widmeten sich der Herstellung lediglich wenige und gut situierte Handwerker, die mit exklusiven Bettbezügen die Nachfrage des hohen französischen Adels und Klerus bedienten. Erst mit der Erfindung des mechanischen Webstuhls gegen Ende des 18. Jahrhunderts und der anschließenden Industrialisierung begann England mit einer kosteneffizienten Massenproduktion – und übernahm den alten, französischen Namen Renforcé als herausragendes Qualitätsmerkmal.

Person am Webstuhl
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Diverse Vorteile ermöglichen universelle Verwendung

Temperaturausgleichender Effekt

Durch die Kombination von samtiger Baumwolle und der ebenen, feinen Struktur fühlt sich eine Renforcé-Bettwäsche auf der Haut glatt und gleichzeitig weich an. Im ersten Moment wirkt sie leicht kühlend, passt sich jedoch rasch der Körperwärme an und leitet diese wegen ihrer niedrigen Isolation gut weiter. Obwohl bei jedem Wetter ein temperaturausgleichender Effekt festzustellen ist, tritt dieser bei Hitze stärker hervor. Baumwolle besitzt als pflanzliches und organisches Material grundsätzlich die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und in ihrem Inneren zu speichern.

Gutes Schlafklima

Die Saugfähigkeit des Textils ist entsprechend hoch und trägt dazu bei, ein stabiles, angenehmes und ausgeglichenes Raumklima zu erzeugen. Ebenso wie Möbel oder Oberflächen aus unversiegeltem Holz nimmt das Material bei jeder Schwankung Luftfeuchtigkeit auf oder gibt sie ab und sorgt auf diese Weise für einen kontinuierlichen Ausgleich. Die beim Wachstum gebildeten Kapillaren und Poren in Verbindung mit Hohlräumen zwischen den einzelnen Garnen bewirken außerdem eine permanente Durchlüftung und leiten Flüssigkeiten rasch nach außen – ausgezeichnete Bedingungen für eine effektive Regulierung und schnelles Trocknen bei Nässe im Bett.

Pärchen schläft im Bett
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Schlafhaptik

Wegen seiner glatten Oberfläche bietet Renforcé ausgezeichnete Voraussetzungen für das Bedrucken – viele Unternehmen bevorzugen deshalb diese Textilie, wenn sie Bettwäsche mit intensiven, deckenden Farben herstellen oder mit Motiven oder Mustern gestalten. Insbesondere bei Decken- und Kissenbezügen, Laken und anderen Bettwaren für Kinder gilt Renforcé als optimale Wahl. Obwohl der Stoff dünn ist, weist er aufgrund des engen Musters und der hohen Anzahl von Schnittpunkten eine hohe Strapazierfähigkeit auf und zeigt sich elastisch sowie überdurchschnittlich reißfest. Teile der Eigenschaften hängen ebenfalls von den verwendeten Garnen ab. Als optimal für einen Kissen- oder Deckenbezug und andere Bettwäsche gilt Baumwolle mit feinen, robusten und langen Fasern in einer straffen, kompakten Fadendrehung mit minimalen Hohlräumen.

Vielseitig und populär: Die Renforcé -Bettwäsche

Ohne Zweifel entfaltet das Material in hochwertiger Ausführung seine speziellen Vorteile perfekt im Sommer, wenn sich das Laken und der Deckenbezug trotz nächtlichem Schwitzen bei schwüler Hitze angenehm kühl und trocken anfühlen sollen. Das bedeutet aber keine Notwendigkeit, die Verwendung ausschließlich auf diese Jahreszeit zu beschränken. Das Gewebe zählt neben Jersey zu den populärsten Textilien für Kleidung und jede Art von Bettwäsche – vom Decken- und Kissenbezug über das Spannbettlaken bis zur Tagesdecke. Ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, gehört Renforcé-Bettwäsche für eine erhebliche Zahl von Menschen und Haushalten fest zu ihrem alltäglichen Leben – viele weitere schätzen sie bewusst und bevorzugen den Stoff gezielt gegenüber möglichen Alternativen wie zum Beispiel Jersey, Microfaser, Satin oder Leinen.

Primera Renforcé-Bettwäsche 2-teilig, modernes Karo-Design, Atmungsaktiv

Ganzjährige Bettwäsche

Angesichts ihrer universellen Eigenschaften eignet sich Renforcé-Bettwäsche ohne Einschränkungen für das ganze Jahr – es sei denn, dass der persönliche Wunsch nach einem besonders wärmenden, flauschigen Bett im Winter besteht. In diesem Fall empfehlen sich für Bettbezüge und die Decke stattdessen schwerere Stoffe mit sich verzweigenden Fasern wie zum Beispiel Flanell, Frottee oder Fleece. Ein praktischer Nutzen durch Bettwaren für verschiedene Jahreszeiten ergibt sich jedoch ausschließlich im Sommer, wenn Hitze von außen in das Schlafzimmer dringt. In anderen Jahreszeiten bleiben Temperatur und weitere Schlafbedingungen in beheizten Räumen weitgehend konstant und unterliegen nur minimalen Schwankungen.

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Renforcé für Decken und Kissen

Da Renforcé die Eigenschaften des Füllmaterials nicht relevant beeinflusst und leicht, dünn sowie unempfindlich gegen mechanische und thermische Belastung ist, gilt das Textil ebenfalls als idealer Werkstoff für die Innenhülle einer Decke und von Kissen. Deren Eigenschaften – beispielsweise Wärmeisolation, Dicke oder Gewicht – lassen sich durch zusätzliches Futter und Füllungen optimal abstimmen, ohne dabei auf Wände Rücksicht zu nehmen. Der Unterschied zwischen leichter Sommer- und schwerer Winterdecke besteht dadurch nicht in der Verarbeitung und kann parallel in einer einheitlichen Fertigungskette erfolgen. Durch die Verwendung von Baumwolle ergeben sich zudem keine Hindernisse, wenn eine ökologische Zertifizierung oder eine nachhaltige Herstellung angestrebt wird. Die zahlreichen vorteilhaften Faktoren bewirken gemeinsam, dass Produzenten wie Konsumenten Renforcé-Bettwäsche gleichermaßen schätzen und sich diese als vergleichender Maßstab für andere Textilien etablierte.