Schimmelbefall im Schlafzimmer

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Schimmelbefall im Schlafzimmer entdeckt? Hat es sich der ungebetene Gast vielleicht sogar auf der Schlafunterlage gemütlich gemacht? Schimmel auf der Matratze und entlang der Wände ist keine Seltenheit. Einige Faktoren im Schlafbereich laden Schimmelpilze regelrecht ein. Doch wie entsteht Schimmel im Schlafzimmer? Wie lässt er sich vermeiden und was kann man gegen den Befall unternehmen? In diesem Artikel bekommst du Antworten auf diese und weitere Fragen.

Albtraum – Schimmelbefall im Schlafzimmer

Warum sucht sich der widerwärtige Schimmelbefall gerade besonders gerne das Schlafgemach aus, den Ort der Entspannung und Geborgenheit? Genau zwei Faktoren machen unsere Ruhezone neben dem Badezimmer zum Lieblingsplatz des unerwünschten Mitbewohners: Erstens herrscht im Schlafzimmer meistens eine eher kühle Raumluft. Die von den meisten Menschen bevorzugte  Schlaftemperatur liegt schließlich nur zwischen 16 und 18 Grad. Und zweitens geben wir im Schlaf rund anderthalb Liter Flüssigkeit ab. Über nächtliches Schwitzen sowie die Atmung ist das ein ganz natürlicher Prozess bei jedem Menschen. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit im Laufe der Nacht immer weiter an. Kühle Luft kann in der Regel weniger Feuchtigkeit aufnehmen und selbst warme Luft ist irgendwann gesättigt. Die Nässe muss jedoch irgendwohin: Sie kondensiert an den kühlsten Stellen der Wände. Das ist meistens der Bereich um die Fenster herum sowie die Türen und Außenwände.

Kondensation an einem Fenster - Schimmelbefall im Schlafzimmer
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Alternativ versiegt die Feuchtigkeit direkt in der Schlafunterlage. In beiden Fällen kann sich Schimmel auf der Matratze oder an den Wänden bilden. Zunächst macht er sich durch einen muffigen Geruch im Raum bemerkbar. Später schimmert er uns deutlich sichtbar entgegen in Grün, Grau oder sogar Schwarz. Übermäßige Luftfeuchtigkeit in Kombination mit entweder zu kühler oder auch zu warmer Raumtemperatur bilden die Wohlfühlatmosphäre für den Schimmel im Schlafzimmer. Seine Ursachen liegen jedoch tiefer.

Wie entsteht Schimmel im Schlafzimmer?

Die Ursachen für den hässlichen Schimmelbefall an den Wänden können zwei verschiedenen Ursprüngen entstammen:

  • Bauliche Gründe
  • Selbstverschuldeter Schimmelbefall im Schlafzimmer

Natürlich kann auch eine Mischung vorliegen. Insbesondere wenn es sich jedoch einzig um Schimmel auf der Matratze handelt und die Wände unauffällig bleiben, gilt es dringende Ursachenforschung im eigenen täglichen Verhalten zu betreiben.

Paar schläft nachts im Bett
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Die häufigsten baulichen Ursachen für Schimmelbefall im Schlafzimmer:

  • ein alter Befall ist nicht fachgerecht entfernt worden
  • unzulängliche Bautrocknung bei Erstbezug von Neubauten
  • Risse oder Schäden in altem Mauerwerk
  • undichte oder schlecht isolierte Fenster
  • veraltete oder undichte Wasserleitungen

Wie die einzelnen Punkte bereits erahnen lassen, ist eine Selbsthilfe in Eigenregie hier kaum möglich. Allerdings lassen entsprechende Gegebenheiten wichtige Schlüsse auf die Ursache für den Schimmelbefall im Schlafzimmer zu. Denn es gilt immer, die Quelle wenn möglich loszuwerden, anstatt nur oberflächlich die sichtbaren Flecken zu beseitigen. Wer sich nicht gerade selbst zu den Bauexperten zählt, ruft im Zweifelsfall lieber einen Profi hinzu, falls eine der baulichen Ursachen zu vermuten ist.

Rohbau mit Feuchtigkeit in der Wand
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Selbst verschuldete und selbst behebbare Gründe für Schimmelpilze

  • zu viele Pflanzen im Raum
  • Wäschetrocknen im Schlafbereich
  • falsches Heizverhalten
  • unzureichendes Lüften

Pflanzen geben über ihre Blattoberfläche jede Menge Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Bei einer gut geschleuderten Waschladung sind es immer noch anderthalb, bei tropfnasser Wäsche  sogar zwei bis drei Liter! In Räumen mit zu geringer Luftfeuchtigkeit leisten beide Quellen gute Dienste. Ist die Luftfeuchtigkeit jedoch ohnehin bereits zu hoch und der Raum neigt zu Schimmelbildung, dann ist es besser alternative Stellplätze suchen. Um überhaupt erst einmal einen Überblick darüber zu gewinnen, wie es um die Luftfeuchtigkeit im Schlafraum bestellt ist, hilft ein Hygrometer. Im Idealfall sollte der angezeigte Wert zu Beginn der Nacht bei etwa 40 % und am nächsten Morgen nicht über 60 % liegen.

Schlafzimmer mit geöffnetem Fenster
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Schimmelbefall vorbeugen – richtig heizen und überlegt lüften

Jeder muss es ohnehin tun, also kann man es auch gleich richtig machen und so einem selbst verschuldeten Schimmelbefall einfach vorbeugen: Richtiges Heiz- und Lüftverhalten sind die besten prophylaktischen Maßnahmen. Das gelingt über gezieltes Stoßlüften drei bis viermal täglich. Dabei gilt es, die Fenster so weit wie möglich zu öffnen und eine Zeit lang neue Luft in den Raum strömen zu lassen. Durch die unterschiedlichen Witterungsbedingungen empfehlen sich im Winter vier bis sechs Minuten pro Lüftung, im Sommer sollten es 20 bis 30 Minuten sein, bei Hitze vorzugsweise aber ausschließlich in den frühen Morgenstunden sowie spätabends. Im Idealfall liegen die aufgerissenen Fenster in zwei Räumen gegenüber. Dadurch entsteht sogenanntes Querlüften. Durch den Sog wird die verbrauchte Luft noch effizienter nach draußen gedrückt. Neue Luft kann wieder Feuchtigkeit aufnehmen, so einfach funktioniert das Prinzip.

Die Temperatur im Raum spielt aber auch eine wesentliche Rolle. Deshalb ist das Heizverhalten so wichtig. Tagsüber sollte in allen Räumen eine moderate Temperatur herrschen. Einen Raum zu überheizen, während andere wenig genutzte Zimmer gut als Gefrierfach dienen könnten, ist absolut kontraproduktiv. Die Feuchtigkeit aus dem warmen Teil des Wohnraums würde sich an den ausgekühlten Wänden der unbeheizten Räume ablagern. Falsch ist es jedoch auch, die Ruhezone über Nacht stark zu heißen, schon allein für das Schlafklima. Im Klartext: Nachts bei kühlen Temperaturen schlafen, morgens und abends kräftig Lüften, tagsüber im Sommer die Fenster geschlossen halten, um nicht die schwüle Wärme in den kühlen Raum zu lassen. Im Winter den Schlafbereich leicht mitheizen.

Hand dreht an Heizungsthermostat - Schimmelbefall im Schlafzimmer vermeiden
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Schimmel auf der Matratze vorbeugen

Damit Schimmelpilze auf der Matratze keine Chance haben, gilt es folgende Tipps zu beachten:

#1 Beim Lüften das gesamte Bett aufdecken, sodass die Schlafunterlage freiliegt und gut trocknen kann.

#2 Atmungsaktive Bettwaren wählen, sodass der Nachtschweiß effizient an die Umgebungsluft gelangt, anstatt in den Textilien zu versiegen und so Schimmel auf der Matratze zu begünstigen.
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#3 Damit die Luft in der Schlafunterlage zirkulieren kann, besser auf vollgestopfte Bettkästen verzichten.

#4 Schlafunterlage regelmäßig drehen und nach ihrer natürlichen Lebensdauer von etwa fünf bis zehn Jahren – je nach Qualität – entsorgen.

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Was tun gegen Schimmelbefall im Schlafzimmer?

Ist der Schimmelpilz auf der Matratze bereits durch hässliche Flecken zu erkennen? Sind an den Wänden die unverkennbaren Spuren zu sehen? Dann heißt es dringend handeln. Aber was tun gegen Schimmelpilz im Schlafzimmer? Kleinere Ausprägungen können mit gängigen frei erhältlichen Mitteln in Angriff genommen werden: Dazu zählen Wasserstoffperoxid, hochprozentiger Alkohol oder typischer Anti-Schimmel-Reiniger, meist auf Basis von Chlor. Inwieweit die aggressiven Substanzen gut mit der zarten Tapete harmonieren, gilt es im Einzelfall allerdings abzuwägen.

Wer selbst Hand anlegen will, sollte die Schimmelpilze zunächst mit großflächigem Klebeband oder Haarspray fixieren. Sonst würden sich die Sporen beim kräftigen Schrubben nur weiter verteilen. Ein Mundschutz zur Schonung der Atemwege beim Putzen sollte mittlerweile ja ebenfalls in jedem Haushalt vorrätig sein. Dennoch ist es ratsam, einen Experten hinzuzuziehen, falls Unsicherheiten bestehen. Hat der Schimmelbefall bereits größere Areale in Beschlag genommen, ist professionelle Hilfe das einzig Sinnvolle. Denn die Sorge um gesundheitliche Risiken durch Schimmelpilze im Schlafgemach ist durchaus berechtigt. Gänzlich nicht empfehlenswert ist das DIY-Verfahren bei Schimmelpilzbefall auf der Matratze. Besser direkt austauschen! Zum einen ist mit bloßem Augen nie abschätzbar, wie tief der Schimmelbefall bereits in den Kern vorgedrungen ist. Außerdem besteht hier Nacht für Nacht direkter Hautkontakt.

Professioneller Schimmelbeseitiger
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Ab wann ist Schimmelbefall gefährlich?

Wer einen Schimmelpilzbefall entdeckt, muss nicht direkt in Panik ausbrechen. Rundum gesunde Personen stecken den Kontakt mit den Sporen der Schimmelpilze in der Regel zunächst problemlos weg. Anders kann es hingegen für Allergiker oder gesundheitlich geschwächte Menschen aussehen. Handlungsbedarf besteht aber immer, denn je größer die betroffene Fläche ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Schimmelpilze über Dauer auch bei Gesunden Reaktionen wie Allergien, asthmatische Beschwerden oder Hautausschläge hervorrufen können. Bei einem Befall im Schlafzimmer kommt hinzu, dass wir den Sporen jede Nacht für mehrere Stunden ausgesetzt sind. Auch wer plötzlich unter unerklärlicher Schlaflosigkeit oder allergischen Symptomen im Bett leidet, sollte an Schimmel auf der Matratze denken und einem möglichen Befall auf den Grund gehen.