Schlafzimmer im Winter heizen

« Welche Temperatur ist optimal? »

Wenn im Herbst die Temperaturen fallen und die Tage immer kürzer werden, beginnt jedes Jahr die Heizsaison. Angesichts steigender Preise für Energie und einer ohnehin hohen Inflation stellt sich dabei für viele Menschen die Frage, wie sie im Winter optimal heizen können, ohne sich dabei im Komfort einschränken zu müssen oder sogar negative Folgen zu riskieren. Ein schlechtes Heizen beeinflusst nicht allein das Wohlempfinden, sondern kann weitere Auswirkungen nach sich ziehen und langfristig die Bausubstanz beeinträchtigen. Besonders im Schlafzimmer ist die Raumtemperatur von hoher Bedeutung. Es ist nicht zuletzt der Ort, in dem sich die meisten Menschen überdurchschnittlich lange Zeit in ihrem Leben aufhalten.

Richtiges Heizen im Winter – keine einfache Aufgabe

Unter den kalten klimatischen Verhältnissen mit teilweise tiefen Minusgraden, die in Deutschland im Winter herrschen, erweist sich eine zuverlässige Heizung als unverzichtbar. Sie stellt ein grundlegendes Element für eine angemessene Lebensqualität dar. Doch allein bei den Verfahren spalten sich die Möglichkeiten. So steigt das Interesse an regenerativen Energien seit Jahren an und erlebt mittlerweile einen Boom.

Zusammenfassend ist dazu zu bemerken, dass sich alle derzeit verwendeten Technologien uneingeschränkt dafür eignen, das Schlafzimmer im Winter zu beheizen. Die einzige Ausnahme bilden offene oder geschlossene Feuerstellen. Diese finden allerdings heutzutage im Schlafzimmer lediglich in seltenen Fällen Verwendung, weil sie keine geregelte und dauerhaft stabile Raumtemperatur erzeugen.

Heizkörper in einer Wohnung - Schlafzimmer heizen
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Unabhängig davon, ob es gilt, ein ganzes Haus oder ein einzelnes Schlafzimmer zu heizen, müssen bestimmte Voraussetzungen beachtet werden. So ist zum Beispiel eine regelmäßige Konstanz erforderlich, damit die Räume und die Substanz nicht zu stark auskühlen. Eine nachträgliche deutliche Erhöhung der Temperatur um mehr als 10° Celsius verbraucht in vielen Fällen erheblich mehr Energie als das Beibehalten eines kontinuierlichen Minimums, das nicht unterschritten wird.

Der Grund dafür liegt unter anderem in der höheren Leistung, die aufgebracht werden muss. Für eine konstante Raumtemperatur müssen lediglich Verluste ausgeglichen werden. Das Unterschreiten gewisser Grenzwerte führt jedoch dazu, dass die gesamte Substanz erwärmt werden muss, wodurch zusätzlich Energie verloren geht. Aus diesem Grund entscheidet ebenfalls das Gebäude darüber, ab wann es sinnvoll ist, das Schlafzimmer zu heizen. Bei älteren Bauwerken bis in die 1980er Jahre empfehlen Ratgeber, bei einer dauerhaften Temperatur unter 15° Celsius zu beginnen. Ein Niedrigenergiehaus oder ein sanierter Altbau besitzt eine deutlich bessere Isolation und muss unter technischen Aspekten erst ab etwa 11° Celsius aktiv geheizt werden, um die Substanz zu schonen und eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen.

Schlafzimmer mit Bett und Schrank
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Ideales Heizen – auch der Raum entscheidet

Es ist keineswegs notwendig, in jedem Zimmer eine identische Raumtemperatur einzustellen – sie sollte sich stattdessen an der Verwendung orientieren. So empfehlen sich für das Wohnzimmer und Bad zwischen 18° Celsius und 20° Celsius. Sie sollten die wärmsten Orte in einer Wohnung sein, weil sich Personen an ihnen wenig bewegen oder naturgemäß leicht oder gar nicht bekleidet sind. Im Schlafzimmer ist eine Raumtemperatur von rund 17° Celsius hingegen ausreichend. Mediziner und andere Schlafforscher raten ausdrücklich dazu, sie eher niedrig zu halten, um eine optimale Schlafqualität zu erreichen. Noch etwas kühler darf die Küche ausfallen, in der Geräte wie Herd und Kühlschrank für zusätzliche Wärme sorgen. Dort sitzen die Nutzer wenig und betätigen sich die meiste Zeit körperlich.

In einigen Fällen schreiben Mietverträge vor, eine festgelegte Mindesttemperatur in den genutzten Räumen zu halten. Diese Klauseln wurden für den Winter 2022/23 allerdings ausgesetzt und könnten in näherer Zukunft allgemein als ungültig erklärt werden, um die von Deutschland beschlossenen Maßnahmen zur Energieeffizienz zu erreichen. Allerdings unterliegen alle Mieter einer Obhutspflicht und müssen die überlassenen Objekte mit einer angemessenen Sorgfalt behandeln. Das bedeutet, dass sie für Schäden durch ein vollständig unterlassenes Heizen verantwortlich gemacht können, falls durch sie zum Beispiel Schimmel oder Stockflecken an Wänden oder der Decke auftreten.

Frau schläft in einem weißen Bett - Schlafzimmer heizen
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Ausreichend lüften – unverzichtbar für ein gutes Raumklima

Auch im Winter ist es erforderlich, den kompletten Wohnbereich regelmäßig und hinlänglich zu lüften. Diese Maßnahme verhindert eine Ansammlung von Feuchtigkeit und reguliert die Konzentration von Sauerstoff in Innenräumen. Im Winter führt dies selbstverständlich zu einer zeitweiligen Auskühlung und beeinträchtigt die Wirkung einer Heizung erheblich. Ein dauerhaft geöffnetes Fenster wirkt sich dabei deutlich stärker als ein kurzer Austausch der Innenluft aus. In dem einen Fall entsteht ein permanentes Leck der Isolation. In dem anderen reguliert die wärmere Umgebung, zum Beispiel Wände, Boden und Decke sowie massive Möbel, die Temperatur wieder schnell und passiv.

Aus diesem Grund empfiehlt sich im Winter für das Schlafzimmer und alle weiteren Räume die Fenster zweimal am Tag ca. 15 bis 30 Minuten komplett zu öffnen. Dies bewirkt einen nahezu vollständigen Austausch der Luft, ohne dabei die Materie nennenswert zu kühlen, weil die Wärmeabgabe langsamer als die Zirkulation von Gasen erfolgt. Ein ausreichendes Lüften erfordert es, die Fenster komplett zu öffnen und die Tür zu schließen. Ein Durchzug erweist sich eher als kontraproduktiv, weil sich in diesem Fall die Kälte verteilt und kein direkter Austausch stattfindet, sondern das Lüften eher zwischen einzelnen Räumen und nicht mit dem Außen erfolgt.

Geöffnetes Fenster mit einer Alm als Ausblick
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Schlafzimmer heizen: die entscheidenden Faktoren

Die ideale Temperatur

Für das ideale Heizen im Schlafzimmer lassen sich keine generellen Regeln aufstellen, denn vieles hängt von individuellen Voraussetzungen ab. Wesentliche Kriterien sind in erster Linie das persönliche Wohlbefinden und eine hohe Schlafqualität. Als nicht empfehlenswert erweist sich in jedem Fall eine Temperatur von mehr als 20° Celsius. Das reduziert die Effizienz einer Heizung deutlich, erhöht Kosten und wirkt sich negativ auf den Schlaf aus. So bewegt man sich häufiger im Schlaf, was zur zusätzlichen und unangenehmen Erwärmung führt.

Um negative Folgen für die Bausubstanz abzuwenden, reicht es aus, Räume konstant mit relativ niedrigen Temperaturen etwa um 12° bis 14° Celsius zu heizen. Für den Wohnkomfort empfehlen sich hingegen zwei bis drei Grad mehr. Mehr als 18° erweisen sich im Schlafzimmer selten als notwendig, können jedoch in Ausnahmen – beispielsweise bei gesundheitlichen Problemen – sinnvoll sein.

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Passendes Schlafzubehör

Bei einem Schlafzimmer im Winter sollte man eine Raumtemperatur von 18° Celsius oder weniger bevorzugen und diese mit einer wärmenden Bettwäsche ergänzen. Beispiele dafür sind zum Beispiel eine dickere Daunendecke mit einem wärmenden Überzug und einem entsprechenden Spannbetttuch etwa aus weichem Jersey, Mako-Satin oder Frottee. Diese Kombination gewährleistet eine gute Isolierung von allen Seiten. Sie sorgt gleichzeitig für eine gleichmäßig hohe Atmungsaktivität und eine automatische Regulierung des Bettklimas. Das Schlafzimmer so zu heizen, dass es die Aufgaben einer hochwertigen Bettwäsche übernimmt, bietet keine praktischen Vorteile und wirkt sich in zahlreichen Punkten – darunter der Schlafqualität, Effizienz und dem Energieverbrauch – negativ aus. Wissenschaftliche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass im Schlafzimmer eine Raumtemperatur von etwa 16° Celsius bis 18° Celsius die optimale Umgebung darstellt, wenn sie durch die passenden Accessoires ergänzt und abgestimmt werden.

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