Silberfische im Schlafzimmer 

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Ein gemütliches Schlafzimmer wirkt einladend leider auch für Silberfischchen. Die dort vorherrschenden klimatischen Bedingungen bieten genau, was sich die nachtaktiven Insekten wünschen. Zwar stellen die kleinen Tierchen keine Gefahr für die Gesundheit dar. Dennoch möchte wohl niemand seinen Schlafbereich mit ihnen teilen. Um Silberfische im Schlafzimmer zu loszuwerden, gilt es, die Ursachen für den Befall zu erkennen und gezielt dauerhaft zu beseitigen. 

Albtraum: Ungeziefer in der Wohlfühloase 

Schon allein die Vorstellung der herumwuselnden silbrigen Insekten bereitet den meisten Menschen ein unangenehmes Gefühl. Treten Silberfische im Schlafzimmer oder gar im Bett auf, lässt sich das zweifelsohne nur schwer vereinen mit erholsamer Geborgenheit und süßen Träumen. Keine Frage, ein solcher Befall ist abstoßend. Glücklicherweise sind die Tierchen jedoch weder schädlich noch lösen sie Allergien oder sonstige gesundheitliche Probleme aus. Tatsächlich können sie sogar einen Nutzen bringen, denn sie geben womöglich Aufschluss über ungünstige Begebenheiten in einem Raum. Keine Sorge jedoch: Entdecken Sie einige der Insekten in ihren Räumen, stellt das grundsätzlich keine Frage mangelnder Hygiene dar. Vielmehr teilen wir Menschen leider ähnliche Vorlieben mit den Krabbeltieren: Wie wir auch lieben sie Wärme, keine allzu trockene Luft und genießen stärkehaltige Nahrungsmittel, gerne auch Zucker. In diesen Gemeinsamkeiten liegen die entscheidenden Gründe, warum Silberfisch-Invasionen in Wohnräumen auftreten und schnell zur Plage werden können. 

Albtraum silberfische im Schalfzimmer - eine Frau liegt auf dem bett, in ihrer Hand hält sie eine elektrische Fliegenklatsche
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Weder Fisch noch Fleisch – wer sind die ungebetenen Gäste? 

Gestatten, „Lepisma saccharina„, wie Silberfische bei Fachleuten aufgrund ihrer silbern schimmernden Optik und des stromlinienförmigen Körpers auch genannten werden. Bei den in den meisten Haushalten ausdrücklich unerwünschten aber nichtsdestoweniger anwesenden Gästen handelt es sich um flinke kleine Insekten ohne Flügel. Sie sind etwa einen Zentimeter lang, nachtaktiv und äußerst lichtscheu. Zu ihren bevorzugten Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen zählt eine Raumtemperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 80 bis 90 Prozent. Die Plagegeister mögen es also feucht und warm: Genau diese Klimabedingungen herrschen im Schlafzimmer um die Innenausstattung oder hochwertige Schlafzimmermöbel scheren sich die Tierchen hingegen kaum. 

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Gründe für Silberfische im Schlafzimmer 

In jeder Nacht geben wir durch Atmung und Schwitzen große Mengen an Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Die Luftfeuchtigkeit steigt an. Dieser Effekt tritt noch stärker bei unzureichender Lüftung ein. Im Handumdrehen wird die Schlafoase so auch zum Paradies für die Eindringlinge mit der silbernen Haut. Besonders gerne halten sie sich leider auch im Inneren der Schlafzimmermöbel, wie im Schrank, oder noch schlimmer direkt im Bett auf. Schließlich bietet ihnen das menschliche Nachtlager neben den gewünschten klimatischen Bedingungen auch ein reichhaltiges Buffet: Hausstaubmilben und deren Kot sowie Hautschuppen und Textilien stehen ganz oben im Speiseplan der Insekten. Sie benötigen stärkehaltige Nahrung. Somit stellt die Schlafstätte für die Tierchen zu allem Überfluss auch eine hervorragende Brutstätte dar. 

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Das macht das Schlafzimmer anfällig für den Befall von Silberfischen: 

  • warme Raumluft 
  • hohe Luftfeuchtigkeit 
  • üppiges Nahrungsangebot durch Milben, Haare, Hautschuppen, Staub 
  • schlechte Dämmung 

Zudem fressen die kleinen Plagegeister gerne Papier und Klebstoff, weshalb sie vermehrt hinter Möbel kriechen und in offenen Fugen und Ritzen sowie losen Tapeten zu finden sind. Treten die Insekten in Ansammlungen an ganz bestimmten Stellen auf, kann darin ein erstes Anzeichen für einen Schimmelbefall liegen. Denn auch Schimmel gilt in der Welt von „Lepisma saccharina“ als Delikatesse. Alternativ können die Krabbeltiere auch durch geöffnete Fenster und Türen von benachbarten Zimmern oder Haushalten eindringen. Insbesondere im Sommer machen sie mobil und suchen nach dem besten Ort zur Fortpflanzung. 

Heizung im Schlafzimmer - Wie wir Menschen mögen es Silberfische gerne warm.
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Die sanfte Tour Silberfische aus dem Zimmer vertreiben 

Um einen Befall zu bekämpfen gilt es also, zunächst nach den Ursachen im eigenen Heim zu fahnden. Diese sollten Sie unbedingt beseitigen, ansonsten wird die Vertreibung der aktuellen Gäste nur eine kurze Zeit der Ruhe währen, nämlich bis die Nachkommen das Licht der Welt erblicken. Die wichtigste Maßregel lautet: Lüften! Da ein Silberfischbefall oft durch unzureichendes Lüften begünstigt wird, ist es ratsam, den Schlafbereich per Stoßlüftung mindestens zwei bis drei Mal pro Tag mit komplett geöffnetem Fenster durchzulüften. Optimal ist es, wenn Sie in zwei gegenüberliegenden Räumen gleichzeitig die Fenster öffnen. Der entstehende Durchzug sorgt für eine besonders effektive Querlüftung. So kann feuchte Raumluft besonders schnell gegen trockene Luft ausgetauscht werden. Genügt diese Methode noch nicht, damit die Plagegeister aufgeben und sich ein anderes Heim suchen, können verschiedene Hausmittel oder Fallen zum Einsatz kommen. Eine Fressfalle ist schnell erstellt und bleibt dabei preiswert und schadstofffrei: Dafür nutzen Sie etwa eine aufgeschnittene Kartoffel als Köder. Diese legen Sie nachts aus und entsorgen sie am nächsten Morgen inklusive der daran nagenden Insekten. Ähnlich funktionieren feuchte Tücher, die mit Honig oder Zucker bestrichen sind. Bevölkern die Silberfische im Schlafzimmer jedoch bereits Möbel wie Schrank oder Bett, kann Lavendel helfen. Der für die Tierchen unangenehme Duft vertreibt sie. 

Eine Frau lüftet das Schlafzimmer, viel frische Luft hilft, um die Silberfische los zu werden.
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Härtere Maßnahmen 

Selbst ein geringer Silberfischbefall ist unangenehm und will bekämpft werden. Allerdings sorgen die sanften Methoden meistens lediglich dafür, Silberfische zu vertreiben oder einzufangen. Wenn das nicht genügt, bieten sich konsequentere Lösungen wie spezielle Silberfischfallen oder Köderdosen an. Diese Produkte sind so konzipiert, dass sie eine biologische Mischung aus Nahrung und Giftstoffen enthalten und die Plagen somit nachhaltig ausrotten. Leben allerdings Kinder oder Tiere im Haushalt, sollten diese während der Bekämpfung keinen Zutritt zur Räumlichkeit erhalten. Es gibt jedoch auch starke Fälle, in denen die biologischen Giftstoffe nicht ausreichen. Sollte sich keine ausreichende Wirkung einstellen, ist eine chemische Bekämpfung nicht zu vermeiden. Da es sich beim Schlafzimmer allerdings um einen sensiblen Bereich handelt, sollten Sie von Maßnahmen in Eigenregie absehen, und besser professionell ausgerüstete Fachleute ans Werk lassen. 

Silberfische in Nahaufnahme
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Hilfe, Silberfische im Bett? 

Haben vereinzelte Silberfische im Schlafzimmer bereits das Bett für sich erobert, ist das kein Grund zur Panik: Zunächst empfiehlt sich gründliches Reinigen: Die Bettwäsche ist bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen. Darüber hinaus können Sie das Bettgestell mit Spülmittel oder im Falle eines Boxspringbettes mit Spezialreiniger gründlich abwischen. Der Lattenrost lässt sich mit dem Staubsauger aussaugen. Wichtig ist, auch kleinste Ecken und Winkel mit einzubeziehen, da sich die Tierchen gerade dort mit Vorliebe festsetzen. Wer allerdings bereits Silberfischeier auf der Matratze findet, sollte besser eine professionelle Matratzenreinigung vornehmen lassen. Schließlich machen alle Maßnahmen nur Sinn, wenn sie auf Nachhaltigkeit abzielen. Ansonsten währt die Ruhe nur bis zur nächsten Silberfischgeneration. 

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Einer erneuten Invasion der Silberfische im Schlafzimmer gezielt vorbeugen 

Wer langfristig der Wiederkehr von Silberfischen effektiv vorbeugen will, kann das mit einfachen Mitteln tun. Zwar ist kein Haushalt zu hundert Prozent vor einer Silberfisch-Invasion geschützt, da sich das Heim nicht völlig steril halten lässt. Dennoch trägt ein regelmäßiger und gründlicher Hausputz einiges zur Eindämmung bei, da im Staub viele bevorzugte Nahrungsmittel der Insekten gebündelt liegen. Dabei gilt es auch die benachbarten Räumlichkeiten nicht zu vergessen. Bekanntlich bevölkern die unliebsamen Gäste auch Bad und WC mit Vorliebe – von dort ist der Weg ins Schlafzimmer nicht mehr weit. Deshalb müssen Fugen und Ritzen überprüft und bei Bedarf verschlossen werden. Auch die Ausgüsse nicht vergessen, sie stellen einen gängigen Einlass für diese und andere Insekten dar und sollten daher regelmäßig mit gereinigt und mit kochendem Wasser durchspült werden. Möbel sollten im Zweifelsfall zudem nie vollständig an der Wand stehen, da sie sonst ebenfalls kleine Nischen bilden, die es den Tierchen bequem machen. Besser ist es, die Möbel einige Zentimeter von der Wand abgerückt zu platzieren. Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme bleibt eine Verringerung der Raumluftfeuchtigkeit. Das geschieht über mehrmals tägliches Lüften nach dem Stoßprinzip. Ebenfalls ist es hilfreich, nachts die Zimmertür offen stehen zu lassen. So kann sich weniger Feuchtigkeit im Raum ansammeln und auch die Zimmertemperatur bleibt niedriger: Wir Menschen schlafen ohnehin bei rund 18 Grad am besten, während sich Silberfische im Schlafzimmer erst ab etwa 22 Grad so richtig wohlfühlen.