Von Eulen und Lerchen: Welcher Schlaftyp sind Sie?

Die einen arbeiten bis weit in die Nacht hinein und legen sich erst mit den ersten Sonnenstrahlen zur Ruhe, die anderen stehen zu dieser frühen Zeit bereits wieder auf und starten mit voller Energie in einen neuen Tag. Manchen reichen wenige Stunden am frühen Morgen, andere benötigen ein gewisses Pensum und reagieren auf jeden Mangel an Schlaf. Diese Verteilung hat nur wenig mit Selbstdisziplin oder mit freier Entscheidung zu tun, wie manche fälschlicherweise annehmen – jeder Mensch unterliegt einem eigenen Biorhythmus, der ihm und seinem Körper bestimmte Wach- und Schlafphasen vorgibt. Der persönliche Schlaftyp ist dabei zum größten Teil genetisch vorgegeben und entwickelt sich im Laufe der Kindheit. Er ist dabei kein entscheidender Faktor, ob guter und gesunder Schlaf eintritt oder nicht, sondern bestimmt lediglich den optimalen Zeitpunkt dazu.

Der Schlaftyp bestimmt die Umwelt

Nach den Eigenschaften von Vögeln teilten Wissenschaftler und Ärzte die Menschen lange Zeit in zwei primäre Schlaftypen ein: Lerchen sind bereits sehr früh am Morgen aktiv und erwachen fröhlich und voller Energie ohne Spuren von Müdigkeit zu zeigen. Ganz anders hingegen die Eulen – sie sind nachtaktiv und die Dunkelheit beeinflusst ihren Biorhythmus nur sehr wenig oder überhaupt nicht. Unabhängig von dem Schlaftyp handelt es sich bei diesem ohnehin um ein sehr komplexes und fragiles System, das stetig versucht, sich automatisch in die eine oder andere Richtung auszubalancieren. In dieses greifen zahlreiche unterschiedliche Faktoren ein – angefangen von der genetischen Disposition und der Freisetzung von Botenstoffen zu bestimmten Uhrzeiten über Voraussetzungen wie ausreichendem Schlafen am Vortag bis zu Umwelteinflüssen wie der Ausschüttung von Hormonen durch Sonnenlicht oder eben Dunkelheit.

Welcher Schlaftyp sind Sie?
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Der Schlaftyp eines Menschen sorgt bei diesen vielfältigen und widerstreitenden Einflüssen für eine gewisse Harmonie – er stellt sinnbildlich den Dirigenten in einem mit zahlreichen Instrumenten gleichzeitig spielenden Orchester und gibt die wesentlichen Parameter wie Rhythmus, Takt und Dauer vor. Das Ziel dabei ist ein ausreichender und guter Schlaf entsprechend dem eigenen Bedürfnis, bei dem widerstreitende Tendenzen ausgeglichen und Dissonanzen vermieden werden. Dabei profitiert der Körper in einem gewissen Rahmen ebenfalls von seiner Erfahrung und seinen Gewohnheiten – er versucht, auf wiederkehrende Situationen und auf extreme Ausnahmen frühzeitig zu reagieren, um den eigenen Organismus zu schützen und letztendlich einen stabilen Zustand auf der Basis der gegebenen Bedingungen herzustellen, der seiner Natur – also dem Schlaftyp – entspricht.

Dabei gilt allerdings selbst in diesem Bereich, dass in einem Bett „niemand aus seiner Haut kann“. Es ist deshalb sinnvoll, im Rahmen der äußerlichen Möglichkeiten die Entscheidung der eigenen Natur zu überlassen und keine radikalen Änderungen zu erzwingen – Eulen besitzen andere Eigenschaften als Lerchen. Sie werden keine Erfolge erzielen, wenn sie sich dazu zwingen, in den Morgenstunden statt in der Nacht zu jagen und das Gleiche gilt selbstverständlich ebenfalls umgekehrt. Darüber hinaus ist der Biorhythmus und der Schlaftyp durch die Evolution geprägt und kann zwar ohne Zweifel durch einen starken Willen bezwungen werden, die Produktivität eines Menschen steigert eine solche zusätzliche Kraftanstrengung allerdings mit Sicherheit nicht, sondern verursacht letztendlich eine zusätzliche Belastung und stört den inneren Takt.

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Schlafrhythmus ist auch vom Alter abhängig

Obwohl die Genetik bei den Schlaftypen eine bestimmte Prädisposition vorgibt, wandeln sich diese durch Erfahrung und Anwendung natürlich während der Dauer eines Lebens in einem bestimmten Rahmen. So zählen alle Menschen als Babys und Kleinkinder zunächst zu den polyphasischen Schläfern. Sie kennen noch keine festen und langen Ruhezeiten, sondern verteilen diese über den gesamten Tag und schlafen zwar insgesamt bis zu 16 Stunden – zum Leidwesen aller frischgebackenen Eltern jedoch nicht am Stück, sondern verteilen diese Zeit auf zahlreiche Etappen. Kinder und frühe Teenager zählen hingegen oft zu den Lerchen, verschieben ihre Schlafzeiten mit zunehmendem Alter aber immer weiter nach hinten, bis sie schließlich als Eulen einige Jahre über das Nachtleben erobern. Mit der Adoleszenz verliert sich dieser Effekt wieder und es pendelt sich in den meisten Fällen für einige Jahrzehnte ein fester Rhythmus mit einem täglichen Schlafen von sechs bis acht Stunden in den Nachtstunden bis zu dem späten Morgen ein. Diese Situation ändert sich im Alter wieder – noch ist unbekannt, ob dafür primär die Psyche oder physiologische Veränderungen verantwortlich sind. Ab einer flexiblen Grenze zwischen 60 und 70 Jahren sinkt bei einem Teil der Bevölkerung der Schlafbedarf wieder und verteilt sich erneut auf vergleichsweise kurze Phasen am Tag und eine längere Ruhe in der Nacht.

Der Schlaftyp verändert sich im Laufe des Lebens
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Der Unterschied zwischen dem sensitiven und tiefen Schlaftyp

Es ist ein über lange Zeit und weit verbreiteter Irrtum, das der Schlaf das Gegenstück zum Wachsein bilden würde – moderne Forschungen zeigen, dass sich stattdessen zahlreiche Prozesse abspielen, die jedoch nur unterbewusst wahrgenommen werden und der Regeneration des gesamten Körpers vom Gehirn bis zur Zellebene dienen. Dabei nehmen die Schläfer äußerliche Sinneseindrücke je nach Situation unterschiedlich wahr und verarbeiten sie entweder sehr stark, interpretieren sie oder ignorieren sie vollständig. Ein gesunder Schlaf zeichnet sich dabei durch einen abgeschlossenen Tiefschlaf aus, jede Unterbrechung bewirkt einen eingeschränkten Effekt für die Erholung und die Regeneration und beeinträchtigt die Qualität.

Sensetiver oder tiefer Schlaftyp?
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Die Fähigkeit von Babys und Kleinkindern, unter extremen Bedingungen bis zu hoher Lärmbelastung und einer scheinbar unnatürlichen Schlafposition vollständige Ruhe zu finden, überrascht viele Eltern. Sie schaffen es, bestimmte Umweltbedingungen vollständig auszublenden und sich von Störungen nicht beeinflussen zu lassen. Diese Fähigkeit verliert sich aber bei den meisten Personen bereits in den ersten Lebensjahren – aus dem tiefen Schlaftyp wird ein sensitiver, bei dem die Sinnesorgane in jeder Phase direkt auf jede Weise eines äußerlichen Einflusses reagiert. Diese Eindrücke baut der Betroffene entweder direkt in seine Schlafphase und seine Träume ein oder erwacht direkt, wodurch die notwendige Erholung unterbrochen wird.

Ein gesunder Schlaf ist von der Schlafposition abhängig

Ein guter Schlaf benötigt eine psychologische Entspannung, die eine Verarbeitung von Erfahrungen des Alltags ermöglicht, gleichzeitig aber selbstverständlich von nachhaltigen Eindrücken im Laufe des Lebens geprägt wird. Darüber hinaus ist eine physiologische Komponente ebenso wichtig, denn eine schlechte Körperhaltung oder ein fehlerhaft angepasstes Bett bewirken ab einem gewissen Alter fast immer auch gesundheitliche Beschwerden, die den Alltag durch Verspannungen oder nachhaltige Belastungen direkt beeinflussen. Generell existieren drei unterschiedliche Möglichkeiten: Seitenschläfer, Rückenschläfer und Bauchschläfer. Jede Schlafposition bietet dabei eigene Vor- und Nachteile und hängt wie das wahrgenommene Bedürfnis und der Zeitpunkt von persönlichen Präferenzen ab.

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Rückenschläfer und Bauchschläfer profitieren nur begrenzt von der klassischen Aufteilung in sieben Zonen, eine höhere Relevanz bietet bei Ihnen der Härtegrad der Matratze und eine perfekte Abstimmung, die Bett, Lattenrost und Zubehör berücksichtigt .Für Seitenschläfer spielen hingegen Kissen eine wesentliche Rolle, um die eigene Schlafposition zu stabilisieren und die Anatomie des Körpers in eine optimale Haltung zu bringen. Zunächst scheint ein guter Schlaf nicht von direkt von diesen Schlaftypen abzuhängen. Langfristig wirkt sich jedoch eine ergonomisch ungünstige Lagerung mit fatalen Konsequenzen und erheblichen chronischen Schmerzen aus – und das egal, ob man vom Schlaftyp her zu den Eulen oder Lerchen gehört.