Warum knarrt mein Bett?

« Was hinter störenden Geräuschen steckt »

Wenn das gemütliche Bett knarrt und quietscht, kann der Lärm die Nachtruhe erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise lässt sich die Ursache des knarrenden Geräusches meistens mit relativ einfachen Mitteln beheben, doch dazu muss man die Geräuschquelle erst einmal finden. Leichter gesagt als getan. Denn als Ursache kommen eine ganze Reihe von Komponenten in Betracht. Lässt sich nicht auf den ersten Blick eindeutig feststellen, warum ein Bett quietscht oder ob etwa der hochwertige Lattenrost knarrt, erweist sich eine systematische Suche als unvermeidlich.

Quietschende Geräusche am Bett: ein häufiges Phänomen

Es kommt keinesfalls selten vor, dass Betten scheinbar ohne erkennbaren Anlass von einem Tag zum nächsten quietschen. In der Regel entsteht das Geräusch als Folge einer ungewöhnlichen, oftmals unbemerkten Belastung oder geht ursächlich auf spezifische Materialeigenschaften zurück. Denn etwa neun von zehn Betten bestehen aus Holz, was bedeutet, dass das Material kontinuierlich „arbeitet“ und sich im Laufe der Zeit langsam, aber stetig verändert. So trocknet es zum Beispiel mit zunehmendem Alter zunehmend aus, wodurch es an Härte gewinnt und sich leicht zusammenzieht. Eine wesentlich geläufigere Ursache dafür, dass das Bett knarrt, liegt jedoch in Unebenheiten oder kleinen Zwischenräumen zwischen einzelnen Elementen. Besonders der Lattenrost erweist sich häufig als Quelle störender Geräusche, wobei Lattenroste mit einem verstellbaren Kopf- und Fußbereich besonders oft betroffen sind.

Generell besteht jedoch kein Anlass zur Sorge, wenn die Schlafstatt knarrt oder quietscht: Die Geräusche sind keinesfalls ein Indiz für eine strukturelle Schwäche. Bis auf wenige Ausnahmen lässt sich die Ursache der Störgeräusche mit wenig Aufwand beseitigen. Häufig sind es lediglich zwei Elemente aus Holz, die nicht mehr fest miteinander verbunden sind und deshalb aneinander reiben.

Mann hält sich Kissen auf die Ohren
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Warum knarrt mein Bett spontan von einem Tag auf den anderen?

Es mag überraschen, wenn eine stabile Schlafstätte scheinbar von einer Nacht zur nächsten beginnt, deutlich zu knarren, obwohl kein konkreter Anlass zu erkennen ist. Zu diesem Phänomen gibt es jedoch eine simple wissenschaftliche Erklärung: Wie oft in der Mechanik, Technik oder Naturwissenschaft zu beobachten, tritt nach dem Überschreiten eines speziellen Grenzwerts eine starke Reaktion ein, die scheinbar in keinem Zusammenhang mit einer erkennbaren Ursache steht.

In dem konkreten Fall eines Bettsystems bedeutet dies in der Regel, dass sich eine bislang stabile Fixierung gelöst hat oder sich die Position eines Elements verändert hat – zum Beispiel, weil der Lattenrost oder eine einzelne Leiste durch eine Erschütterung oder einen Stoß leicht bewegt wurde. Eine weitere Fehlerquelle liegt in den Verbindungselementen – gleichgültig, ob es sich dabei um Schrauben oder verleimte Dübel handelt, nahezu alle Verbindungen geben langfristig in einem bestimmten Umfang nach. Etwa weil sich Schrauben bei bestimmten Bewegungen lockern oder Holz und Klebstoff langsam ihre Eigenschaften verändern.

Schrauben am Bett
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Die Ursache aufspüren – gezielte Suche statt einfaches Raten

Mit etwas Glück lässt sich anhand der Geräusche genau bestimmen, ob zum Beispiel das Bett knarrt, weil der Lattenrost nicht korrekt liegt oder stoß- und druckdämpfende Elemente ihr Funktion nicht mehr erfüllen. Kann eine zweifelsfreie Zuordnung allerdings nicht erfolgen, empfiehlt sich eine systematische Fehleranalyse, um den Zeitaufwand zu minimieren und die Ursache konkret zu beseitigen.

Die Matratze überprüfen

In einem ersten Schritt sollte man dabei die komfortable Matratze entfernen und auf mögliche Materialschwächen kontrollieren, die als Ursache des Störgeräusches in Frage kommen. Allerdings muss man erwähnen, dass eine moderne Matratze aus Kaltschaum selten Probleme aufwirft – wesentlich häufiger treten Störgeräusche jedoch bei den klassischen Matratzen mit Tonnen- oder Taschenfederung auf.

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Inspektion des Bettgestells

Ergeben sich keine Hinweise auf die Matratze als Ursache der Lärmentwicklung, sollte man die Inspektion schrittweise fortsetzen. Als erster Schritt empfiehlt es sich, die Stabilität des Bettgestells zu kontrollieren, indem Sie an den Eckpfosten oder -bereichen mehrfach kräftig rütteln. Sie dürfen sich dabei lediglich minimal bewegen. Zeigen sich deutliche Auswirkungen oder gar anhaltende Schwingungen, sollte das komplette Gestell vollständig zerlegt, korrodierte Schrauben und Metallteile ersetzt sowie die Belastbarkeit der einzelnen Verbindungen kontrolliert werden. Wichtigster Aspekt ist, dass keinerlei Spiel zwischen den Halterungen und den verbundenen Elementen entsteht, da die daraus resultierenden Bewegungen mit Abstand zu den häufigsten Gründen zählen, wegen derer die Lagerstatt quietscht oder knarrt.

Lattenrost gründlich untersuchen

Zeigt auch die zunächst eher oberflächliche Kontrolle keine erkennbaren Schwächen am Bettgestell, wird es Zeit, den Lattenrost als einen der häufigsten Verursacher genau zu inspizieren. Mögliche Schwachstellen sind zum Beispiel Schäden an den Leisten oder am Rahmen sowie Materialermüdung von zusätzlichen Elementen wie Schutzkappen aus Kautschuk oder Kunststoff. Eine Ertüchtigung dieser Bauteile ist zum Beispiel mit Babypuder und Silikonspray möglich. Ein kritischer, gezielt zu untersuchender Punkt besteht in den Metallbeschlägen und -teilen, die bei einem Lattenrost mit verstellbarem Kopf- oder Fußbereich zum Einsatz kommen. Als Maßnahme für eine dauerhafte Wartung empfiehlt sich das Schmieren beweglicher Teile.

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Keine Ursache entdeckt und das Bett knarrt – was tun?

Zwar lässt sich die Frage: „Warum knarrt mein Bett“ in vielen Fällen rasch und eindeutig beantworten, leider existieren jedoch ebenfalls Ausnahmen. Führt die schrittweise Kontrolle der einzelnen Bauteile zu keiner Lösung, ist es gut möglich, dass die Geräusche auf eine unglückliche Kombination mehrerer Komponenten zurückzuführen sind. So kann zum Beispiel eine ungeeignete Komposition aus einer hochwertigen Matratze und einem guten Lattenrost Probleme hervorrufen, die trotz einer mängelfreien Verarbeitung und Montage zu dem Resultat führen, dass ein Bett bei sachgerechtem Aufbau und einer guten Matratze weiterhin quietscht oder knarrt. Ein Beispiel besteht in einem Lattenrost, der trotz einer einwandfreien Verarbeitung nicht in ausreichendem Maß auf dem Bettgestell fixiert ist. Dieser kann sich dann ruckartig verschieben. Um das zu verhindern, können Zwischenräume mit Dämmstoffen wie Altkleidung, Stoffresten oder Kork verfüllt werden.

Bett knarrt - Lattenrost und Matratze
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Eine weitere Möglichkeit, wegen der ein Bett quietscht, besteht in einer nicht präzisen Ausrichtung der Möbel beziehungsweise in Unebenheiten des Bodens. Selbst falls diese nicht direkt zu einem Wackeln des Betts führen, bedeuten sie in der Praxis eine teilweise erhebliche Verlagerung von Druckverhältnissen und mechanischer Kräfte. Wegen der ungleichen Verteilung der Belastung auf einzelne Leisten und der Konzentration der Gewichtskraft auf kleine, punktuelle Bereiche bewirkt diese Konstellation, dass der Lattenrost knarrt und ein Bett bei jeder Umdrehung quietscht.

Es bleibt festzustellen, dass ein Bett knarrt oder quietscht, wenn entweder das Material zu starkem Druck ausgesetzt ist oder wenn ein Fehler im Design beziehungsweise im Aufbau auftritt. Die beste Lösung, falls keine direkt zu diagnostizierenden Fehler zu erkennen sind, besteht in einem Abbau, einer intensiven Pflege etwa durch Holzbutter und eine neue Montage, wobei detailliert auf jede Abweichung von der Norm geachtet werden sollte.