Was hilft bei Schnarchproblemen?

« Weit verbreitet und oft unterschätzt »

Schnarchprobleme sind in der Bevölkerung weit verbreitet und beeinträchtigen in vielen Fällen die Schlafqualität des Betroffenen oder diejenige eines Partners, der den störenden Geräuschen dauerhaft ausgesetzt ist. Doch wieso schnarcht man und wie schnarcht man nicht mehr? Leider lassen sich beide Fragen weder generell noch kurz beantworten, denn beim Schnarchen handelt es sich um einen komplexen Prozess, der verschiedene Auslöser haben kann und sich durch diverse Faktoren verstärkt. In den meisten Fällen lassen sich Schnarchprobleme zum Glück effektiv behandeln, und wenn auch nicht immer beseitigen, so doch zumindest deutlich reduzieren. Eine geeignete Lösung oder Therapie hängt allerdings von den Ursachen ab und ist deshalb immer individuell zu suchen.

Wieso schnarcht man überhaupt?

Allgemein lässt sich Schnarchen stets darauf zurückführen, dass der Luftstrom beim Atmen im Schlaf nicht gleichmäßig erfolgt, sondern durch ein Hindernis beeinträchtigt wird. Die Atemwege werden dadurch verengt und die Zirkulation der Luft versetzt Teile des Gaumens und das Halszäpfchen, teilweise auch die Zunge, in Vibration. Wie laut sich das Schnarchen entwickelt, hängt in den meisten Fällen von der Festigkeit des Gaumensegels und Zäpfchens ab. Der Genuss von Alkohol, regelmäßiges Rauchen und die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie zum Beispiel Schlafmitteln, Tranquilizer oder Muskelrelaxantien bewirken eine Erschlaffung des Gewebes und können dadurch Schnarchprobleme auslösen oder deutlich verstärken.

Mann-nach-Alkoholkonsum-im-bett - Schnarchprobleme
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Diese Ursache stellt zwar den mit Abstand wichtigsten und häufigsten Grund für Schnarchprobleme dar, es handelt sich jedoch bei Weitem nicht um den einzigen Auslöser. Es existieren mehrere andere Möglichkeiten: Eine unter ihnen besteht schlicht in einer Schlafposition, die den Rachenraum beeinträchtigt – oft ist dies bei einer Rücken- oder Bauchlage der Fall. Eine Verengung oder starke Krümmung der Scheidewand in der Nase stellt eine weitere Option dar, die vor allem bei Menschen im mittleren Alter auftritt. Ältere Personen beginnen stattdessen häufig zu schnarchen, weil der Zungengrund, die Hinterwand des Rachens und das Bindegewebe in dem letzten Drittel des Lebens zunehmend erschlaffen. Ein Symptom bei einem heftigen und chronischen Schnarchen bildet zudem die Schlafapnoe – dabei handelt es sich um Aussetzer beim Atmen, die teilweise mehrere Sekunden anhalten können. Sie führen zu einem besonders starken Luftholen, durch das sich das Geräusch ebenfalls verstärkt.

Schnarchen - Illustrative Bilder
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Welche Auswirkungen haben Schnarchprobleme auf den Schlaf?

Grundsätzlich beeinträchtigt intensives Schnarchen nahezu zwangsläufig die Schlafqualität, weil es bei den Betroffenen die Versorgung mit Sauerstoff reduziert und in extremen Fällen sogar zu einer unzureichenden Zufuhr und Sättigung im Blut führen kann. Besonders gefährlich wirken sich längere Unterbrechungen des Atemzyklus durch die Schlafapnoe aus, weil sie ähnliche Symptome wie ein Ersticken verursacht und den Körper in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Junge Frau schläft mit Maske - Schlafapnoe - Schnarchprobleme
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Ebenso wie sehr lautes Schnarchen kann sie dazu führen, dass der Schläfer unvermittelt aufwacht und dabei seinen Schlafrhythmus in jeder Phase unterbricht. In extremen Fällen, in denen dies mehrfach in der Nacht geschieht, verhindern die Schlafprobleme auf diese Weise die für die Erholung wichtige REM-Phase nahezu vollständig. Als besonders tückisch erweist sich: Nicht immer bemerken die Betroffenen etwas davon, weil sie nicht vollständig erwachen oder sofort wieder einschlafen. Sie fühlen sich allerdings am Morgen müde, erschöpft und nicht erholt, ohne die Ursache zu kennen.

Häufigstes Opfer der Schnarchprobleme ist allerdings der eigene Lebenspartner. Während leise Schnarcher lediglich etwa 20 bis 30 Dezibel erreichen, etwa das Schnurren einer Katze aufweisen, erreichen Spitzenschnarcher Lautstärken von bis zu 90 Dezibel und mehr. Dies entspricht etwa einem Lastwagen in voller Fahrt und macht einen erholsamen Schlaf in kurzer Distanz praktisch unmöglich.

Frau hält sich Kissen an die Ohren weil der Partner schnarcht - Mann hat Schnarchprobleme
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Wie lässt sich Schnarchen verhindern?

Obwohl es keine repräsentative Erhebung über die Verbreitung in Deutschland gibt, kommen internationale Studien unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen, dass rund die Hälfte der Bevölkerung Schnarchprobleme aufweist. Unter diese zählen etwa 60 Prozent bis zwei Drittel der Männer, während der Anteil unter den Frauen rund 40 Prozent ausmacht. Glücklicherweise lassen sich viele Schnarchprobleme mit vergleichsweise sanften Methoden behandeln und unter günstigen Umständen Erscheinungen wie die Schlafapnoe verhindern. Eine akute Behandlung für Schnarchprobleme stellt ein abschwellendes Nasenspray dar: Es bewirkt, dass sich die Schleimhaut der Nase zusammenzieht und mehr Luft ungehindert passieren kann. Allerdings kann Nasenspray auf die Dauer zu organischen Veränderungen und sogar bleibenden Schäden führen und sollte deshalb ohne eine explizite Verschreibung durch einen Facharzt nicht längerfristig eingesetzt werden. Mit Nasenspray lässt sich jedoch relativ einfach, günstig und unkompliziert ermitteln, ob die Ursache der Schnarchprobleme primär in einer Verengung der Schleimhaut liegt oder andere Faktoren ausschlaggebend sind.

Mann nimmt Nasenspray
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Viele Schnarchprobleme reduzieren sich hingegen bereits deutlich, wenn die Betroffenen begünstigende Faktoren beseitigen oder bewusst vermeiden. Die wichtigsten Risikofaktoren sind Rauchen und der übermäßige Genuss von Alkohol sowie die Einnahme von unterschiedlichen Medikamenten – speziell Psychopharmaka wie Schlaf- und Beruhigungsmittel. Oft bewirkt zudem eine einfache Änderung der Schlafposition einen nicht zu unterschätzenden Effekt. Die Erklärung dafür ist relativ einfach: Eine ungünstige Schlafposition führt dazu, dass die Atemwege im Bereich der Nase und des Halses teilweise blockiert oder verengt werden, und erschwert dadurch das Luftholen. Um das Hindernis zu überwinden, muss die Lunge mit höherer Leistung arbeiten, woraus sich erst die spür- und hörbaren Schnarchprobleme ergeben.

Frau im Bett nimmt Medikamente ein
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Die optimale Schlafposition bei Schnarchproblemen

Der erste Ansatzpunkt neben der Reduzierung von ungünstigen Gewohnheiten wie Rauchen und Alkohol liegt in einer Veränderung der Schlafposition. Es ist seit Langem bekannt, dass Schlafapnoe und Schnarchen vor allem in der Rückenlage auftreten, weil die entspannte Zunge dann nach hinten fällt und unter anderem die Verbindung zur Nase blockiert. Empfehlenswert ist deshalb eine langsame, schrittweise Umstellung auf die Seitenlage als Schlafposition, weil bei ihr keine oder kaum entsprechende Symptome entstehen. Dies beugt ebenfalls der Schlafapnoe vor, denn sie beruht weitgehend nicht auf einer dauerhaften, permanenten Unterbrechung der Luftzufuhr, sondern nahezu ausschließlich auf kurzen Momenten, in denen etwa die Zunge die Verbindung zur Nase vollständig blockiert.

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Tritt die Situation nicht mehr ein, findet keine Schlafapnoe mehr statt. Allerdings erfordert die Umstellung von einer Schlafposition auf eine andere einen längeren Prozess der Anpassung und sollte nicht unterschätzt werden. Als wichtige Hilfsmittel erweisen sich dabei bestimmte Accessoires wie zum Beispiel das Seitenschläferkissen im Bett, das eine optimale Abstützung in einer gewünschten Körperhaltung gewährleistet.

f.a.n. Medisan Seitenschläferkissen, Stillkissen, abnehmbarer Bezug, ca. 140 x 40 cm

Schnarchprobleme – ein häufiges und oft unterschätztes Symptom

Auch wenn Schnarchprobleme an sich selten gefährlich sind und im Allgemeinen oft verharmlost werden, gibt es schlagkräftige Argumente, sie nicht zu unterschätzen. Sie wirken sich nicht selten erheblich auf die Schlaf- und Lebensqualität der Betroffenen oder Angehörigen aus und sollten deshalb frühzeitig ernst genommen werden. In der Regel lassen die Probleme nicht von allein nach, sondern erfordern eine aktive Einflussnahme, damit sich die Symptome langfristig nicht verstärken. Sollte Behandlungen wie eine temporäre Verwendung von Nasenspray oder ein Schlafen in Seitenlage nicht das gewünschte Resultat erbringen, empfiehlt sich eine spezielle Untersuchung durch einen fachkundigen HNO-Arzt. Dieser kann ebenfalls beurteilen, ob einfache therapeutische Maßnahmen ausreichen oder eventuell größere Eingriffe wie eine chirurgische Operation erforderlich sind.