Was ist eigentlich die optimale Betthöhe?

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Bei der Anschaffung eines neuen Betts gilt es, viele Aspekte zu beachten. Natürlich soll das neue Möbelstück gut aussehen, aber noch wichtiger ist, dass es sich im Alltag als komfortabel erweist. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die optimale Betthöhe. Im Unterschied zu anderen Faktoren wie etwa dem Härtegrad der Matratze existieren hier lediglich „objektive“ Kriterien. Denn die richtige Betthöhe hängt von den individuellen Ansprüchen und Präferenzen ab. Anders sieht es aus, wenn es darum geht ein geeignetes Seniorenbett oder eine Schlafstatt für Kinder auszuwählen. In diesen Fällen gibt es eindeutige Kriterien. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Wohlfühlhöhe finden und welche Modelle sich für Personen im fortgeschrittenen Alter besonders gut eignen.

Vorsicht bei unterschiedlichen Höhenangaben

Als offizielle Definition für die Betthöhe bei einer klassischen Bauweise dient der Abstand zwischen dem Boden und der oberen Kante des Bettrahmens an den Seitenflächen. Die Höhe der Matratze oder des Toppers werden bei diesem Wert also nicht berücksichtigt. Die Distanz zwischen dem Boden und der Oberkante der Matratze bezeichnet stattdessen der Begriff Einstiegshöhe – je nach Art des Systems und der einzelnen Komponenten kann diese Höhe bei einem Bett deutlich über der des Rahmens liegen.

Ein gemütliches Bett mit einer hohen Matratze und einem Topper obenauf
© New Africa – stock.adobe.com

Eine Ausnahme von dieser Regel bilden Boxspringbetten. Sie verwenden eine Kombination aus einem Federrahmen (Boxspring) als Basis und einer hohen Federkernmatratze als erste Auflage. Bei der skandinavischen Version liegt obenauf zusätzlich noch ein Topper als zweite Ebene. Bei Boxspringbetten verwenden die Hersteller die Bezeichnung Betthöhe leider nicht immer einheitlich. Einige Hersteller bezeichnen mit diesem Wert tatsächlich die Distanz vom Boden bis zur Oberseite der Boxspringmatratze. Andere berücksichtigen hingegen ebenfalls einen zum Lieferumfang gehörenden Topper. In seltenen Ausnahmen orientieren sich die Angaben jedoch an den Werten, die auch für ein „normales“ Bett gebräuchlich sind, und geben die Höhe vom Boden bis zum Federrahmen an. Dies ist in gewisser Weise konsequent, da sich alle weiteren Komponenten austauschen und in der Höhe variieren lassen – bei einem Vergleich sollte allerdings auf eine eindeutige Kennzeichnung aller Teile geachtet werden.

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Typische Standards für die Betthöhe

Obwohl die meisten Hersteller sich an inoffizielle Standards halten, ist die Höhe eines Betts durch keine verbindlichen Normen reglementiert. Das ist wichtig zu wissen, wenn man ein Sondermodell erwerben möchte. Kinderbetten oder Modelle für Senioren werden oft mit Angaben der Höhe beworben. Da es sich nicht um geschützte Begriffe oder genormte Werte handelt, obliegt es allein der Verantwortung und Einschätzung der Unternehmen, ob sie diese verwenden und welche Kriterien sie erfüllen. Jeder Händler oder Fabrikant darf deshalb selbst entscheiden, welche Modelle er in eine entsprechende Kategorie aufnimmt und auf welche Merkmale er seine Auswahl stützt.

Die übliche Betthöhe im Handel liegt bei 45 Zentimetern und wird selten unterschritten – falls doch, handelt es sich meist um ein Baby- oder Kinderbett, das eine kleinere Liegefläche aufweist. Der Abstand von 45 Zentimetern stellt die optimale Betthöhe für die meisten Menschen ohne körperliche Einschränkungen dar und bildet einen günstigen Kompromiss, der sich an der durchschnittlichen Körpergröße orientiert. Er ermöglicht ein bequemes Sitzen, verhindert, dass das Bett optisch durch seine Größe den Raum dominiert, und bietet zudem einen nutzbaren Stauraum unter dem Schlafmöbel. Deswegen sind auch die meisten Bettkästen und das meiste Bettzubehör ebenfalls auf dieses Maß ausgelegt.

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Als weitere Standardmaße folgen drei Größen, die die Höhe um jeweils fünf Zentimeter steigern. Bettrahmen mit einer Höhe von mehr als 60 cm sind relativ selten und gelten im Handel als Sondermodelle. Wegen der niedrigen Nachfrage finden sie sich selten im regulären Produktsortiment. Sie sind vor allem für Menschen mit einer Körpergröße von mehr als 200 cm geeignet und weisen dadurch ebenfalls in Bezug auf die Liegefläche Übermaße auf.

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So finden Sie die geeignete Höhe für Ihr Bett

Ein Bett dient selbstverständlich in erster Linie zum Schlafen – die optimale Betthöhe soll jedoch auch das komfortable Hinlegen und Aufstehen ermöglichen. Um die ideale Höhe zu ermitteln, genügt es bei gesunden Personen, sich kurz auf das Bett zu setzen und beide Füße auf den Boden zu stellen. Die Unter- und Oberschenkel sollten ungefähr einen rechten Winkel – also eine Beugung von 90° – aufweisen. Bei starken Abweichungen empfiehlt sich eine Anpassung, denn sie sorgt für eine stärkere Belastung der Gelenke und erhöht den Kraftaufwand.

Ein junger Mann sitzt auf dem Bettrand, seine Unter- und Oberschenkel bilden einen 90°-Winkel optimale Betthöhe
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Dabei ist jedoch stets zu berücksichtigen, dass die Sitz- und Einstiegshöhe ebenfalls von der Dicke der Matratze und deren Härtegrad abhängt. Problematisch kann es werden, wenn es darum geht, als Paar ein Doppelbett auszuwählen. Denn nicht selten sind die beiden Partner ganz unterschiedlich gebaut. Der unterschiedliche Körperbau lässt sich bis zu einem gewissen Grad durch die Wahl der Matratzen und des Lattenrostes kompensieren. Das gilt allerdings ausschließlich innerhalb bestimmter Grenzen.

Die optimale Betthöhe für jedes Alter

Viele Senioren empfinden bei einem normalen Bett die Höhe als unangenehm. Dies liegt unter anderem daran, dass sich das Alter auf die Flexibilität der Skelettmuskulatur und der Gelenke auswirkt. Die geeignete Betthöhe für Senioren liegt deshalb über dem üblichen Standard bei etwa 50 cm oder höher. Bei stärkeren Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit empfehlen sich spezielle Seniorenbetten, die über einen elektrisch verstellbaren Lattenrost verfügen. Diese Roste erleichtern übrigens nicht nur das Ein- und Aussteigen aus dem Bett, sondern auch das Aufsetzen.

Betten-ABC Lattenrost für Pflegebetten, mit motorischer Kopf- Fußteil und Höhenverstellung optimale Betthöhe

Ein pauschaler, oft geäußerter Ratschlag besagt, dass eine höhere Betthöhe für Senioren grundsätzlich mit höherem Komfort gleichzusetzen sei. Diese Empfehlung greift allerdings zu kurz, da bei ihnen grundsätzlich dieselbe Regel wie bei anderen Menschen gilt: Für ein bequemes Sitzen auf dem Bett sollten die Ober- und Unterschenkel in einem rechten Winkel oder leicht höher gebeugt werden. Werte von mehr als 110° empfinden die meisten Menschen bereits als sehr unbequem – darüber hinaus ergibt sich bei geschwächten Menschen und Senioren ein Unfallrisiko durch Ab- oder Ausrutschen der Füße.

Eine junge Frau kniet vor dem Bett einer Seniorin und hält liebevoll ihre Hand optimale Betthöhe
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Ein weiterer Grund spricht gegen eine zu große Betthöhe. Benötigen pflegebedürftige Patienten oder Senioren Hilfe beim Aufstehen oder Hinlegen, erschwert sich diese Tätigkeit mit wachsender Distanz, während gleichzeitig das Risiko einer Verletzung bei einem Unfall durch einen Sturz wächst. Um dies zu vermeiden, bieten sich alternative Maßnahmen wie ein verstellbarer Lattenrost an.

Verstellbarer Lattenrost – variable Einstiegshilfe bei niedriger Betthöhe

Der verstellbare Lattenrost ist in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern bereits seit Jahrzehnten als festes und unverzichtbares Hilfsmittel im Einsatz.  Er besitzt einige Vorteile gegenüber einem hohen Gestell. Deswegen lohnt es sich, bei der geplanten Ausstattung eines seniorengerechten Schlafzimmers darüber nachzudenken, ein solchen Rost anzuschaffen. Speziell bei dem Einsatz in einem Seniorenbett berichten viele ältere Menschen, dass sie eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität erfahren und sich im Alltag wieder unabhängiger betätigen können.

Bei körperlichen Einschränkungen kann ein elektrisch verstellbarer Lattenrost in der Tat einen spürbaren Beitrag leisten, um das Aufstehen und Hinlegen komfortabel zu ermöglichen. Er wirkt sich auf deutlich mehr Faktoren als das Bett und seine Höhe aus und ermöglicht es, weitere elementare Parameter wie die Position des Rumpfs und der Extremitäten zu verändern.