Wie wichtig ist die Matratzendicke?

Wer im Schlafzimmer und im gemütlichen Bett für maximalen Komfort sorgen will, der steht beim Matratzenkauf vor einer ganzen Reihe an Entscheidungen. Denn nur eine hochqualitative und wirklich zu den eigenen Voraussetzungen passende Matratze legt die Basis für das, was wir Nacht für Nacht dringend benötigen: erholsamen Schlaf. Doch welche Rolle spielt dabei die Matratzendicke? Diese Frage klären wir in dem folgenden Artikel.

Ist höher gleich besser?

Viel hilft viel, das gilt bei der Matratzendicke nur bedingt. Denn bei Schlafunterlagen ist die Sache nicht ganz so einfach. Fest steht, dass eine gewisse Mindesthöhe sowohl die Qualität als auch das anatomisch korrekte Liegen sichert. Der Körper muss in jeder Schlafposition sanft in die bequeme Matratze einsinken können, ohne den hochwertigen Lattenrost zu spüren. Für eine rundum optimierte Schlafumgebung spielen jedoch zahlreiche weitere Faktoren mit hinein. Außerdem ist Matratzenhöhe nicht gleich Matratzenhöhe!

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Kernhöhe versus Gesamthöhe

Auf der Suche nach einer neuen Matratze können verschiedenen Arten von Matratzenhöhe für Fragezeichen sorgen: So gibt es die Kernhöhe, die Gesamthöhe und manchmal ist überdies von der Steghöhe die Rede. Welche davon bezeichnet nun die Dicke, die für unsere Liegequalität entscheidend ist?

Kernhöhe

Schlafunterlagen setzen sich in der Regel aus drei Teilen zusammen: dem Kern, einer Ummantelung sowie ihrem Matratzenbezug. Das Kernmaterial ist es jedoch, das in erster Linie über die Liegequalität entscheidet. Somit beeinflussen die Kerne die Funktion der Schlafunterlagen wesentlich. Dabei können sich die Kernhöhen ebenso stark unterscheiden wie ihre Materialien – und das, während die Gesamthöhe gleich bliebt. Da der Kern in der Matratzenhöhe von außen nicht ersichtlich ist, gilt es, sich beim Kauf über die genaue Höhe des Kerns zu informieren.

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Gesamthöhe

Die Gesamthöhe ergibt sich durch alle weiteren Bestandteile der Schlafunterlagen: Neben dem Kern stecken verschiedene Ummantelungen im Bezug. Diese können, je nach innovativer Art der Fertigung, durchaus funktional ausfallen. In Sache Matratzenhöhe handelt es sich jedoch eher um Füllmaterial, das nichts über den zu erwartenden Schlafkomfort aussagt. Die Gesamthöhe kann lediglich wichtig sein, um zu ermitteln, ob die Wunschmatratze gut in das Bett passt.

Steghöhe

Von der Oberkante des Lattenrostes bis zur Unterkante des Bettlakens wird die Steghöhe gemessen. Dieser Wert hat mit der Schlafqualität nicht mehr viel zu tun. Vielmehr lässt er sich beim Kauf passender Bettlaken heranziehen. Insbesondere bei Boxspringbetten kann die Steghöhe durch ergänzte Topper deutlich üppiger ausfallen als bei einer gewöhnlich Kaltschaum- oder Federkernmatratze.

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Durch dick und dünn – die richtige Matratzendicke für alle Fälle

Folgende Abstufungen lassen sich bei der Matratzendicke unterscheiden:

15 cm und weniger

Eine Matratzendicke von weniger als 15 cm wird den Bedürfnissen von Erwachsenen nicht gerecht. Im Verhältnis zum durchschnittlichen Körpergewicht lässt sich auf dieser geringen Matratzendicke keine ausreichende Stützkraft erzielen. Genauer gesagt: Die Pufferzone zwischen Körper und Lattenrost – oder gar dem Boden – ist zu gering. Für Kinder mit ihrem deutlich geringen Körpergewicht eignet sich solch eine sehr dünne Jugendmatratze hingegen hervorragend. Zum zeitweiligen Gebrauch kann sie auch für Erwachsene ohne ausgeprägte Rückenprobleme eine Option darstellen, etwa als Campingmatratze oder als Schlafunterlage für das Gästezimmer.

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Einstiegshöhe zwischen 15 und 20 cm

Die Einstiegs- oder Standardhöhe für Erwachsene liegt zwischen 16 und 20 cm. Sie ist für die meisten Körpertypen geeignet und passt zudem zu einem Großteil an Bettgestellen. Das Preisleistungsverhältnis überzeugt außerdem. Eine mindestens 18 cm dicke Matratze für Erwachsene harmoniert zudem mit jeder Schlafposition. Denn insbesondere für Seitenschläfer ist die Matratzendicke entscheidend: Schultern und Becken müssen in dieser Haltung weit genug in das Material einsinken können. Nur denn bildet die Wirbelsäule von der Seite betrachtet eine gerade Linie und befindet sich in ihrer optimalen Lagerung. Das ist entscheidend, um langfristig Verspannungen und Rücken-, Nacken- sowie Kopfschmerzen vorzubeugen. Selbstverständlich sollten die tief einsinkenden Körperpartien in Seitenlagen nie auf dem Untergrund aufliegen. Daher ist eine gewisse Matratzenhöhe hier unerlässlich. Selbiges gilt allerdings gerade mit steigendem Körpergewicht auch in allen anderen Schlafpositionen. Bandscheiben, Muskulatur und Gelenke benötigen eine gewisse Pufferzone.

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Komforthöhe zwischen 20 und 25 cm

Eine Matratzendicke über 20 cm bringt einen besonders hohen Komfort mit – oft aber auch einen ebenso etwas höheren Preis. Allerdings kann sich das gewisse Plus durch eine bessere Druckentlastung bezahlt machen. Davon profitieren vor allem Personen mit Bandscheibenproblemen, Gelenkbeschwerden oder ähnlichen gesundheitlichen Belastungen. Außerdem empfiehlt es sich für Menschen mit höherem Körpergewicht, auf eine eher dicke Matratze zurückzugreifen, die dem stärkeren Druck problemlos standhalten kann.

Extrahöhe ab 25 cm

Eine Premium-Matratzendicke von 25 cm und mehr kommt vor allem Senioren und Menschen mit eingeschränktem Bewegungsapparat entgegen. Denn Seniorenmatratzen bringen das Bett auf eine angenehme Ein- und Ausstiegshöhe. Zudem erlaubt die luxuriöse Matratzendicke bequemes Sitzen auf dem Bett. Auch kleine Handgriffe wie etwa das Zusammenlegen von Wäsche lassen sich auf dieser Höhe ohne zu starkes Bücken leichter erledigen.

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Mehr als Matratzendicke – darauf kommt es an

Wer wirklich richtig liegen will, sollte beim Kauf dennoch nicht nur auf eine möglichst dicke Matratze achten. Die folgenden vier Punkte gewährleisten die bestmögliche Stützkraft – also genau das, was eine gute Matratze auszeichnet.

1. Passender Härtegrad für eigene Statur

Immer sollte der Wert des Härtegrades zwischen H1 und H5 zur persönlichen Körperstatur passen. Nur so trifft die Schlafunterlage das richtige Maß zwischen Stützkraft und softem Einsinken. Grundsätzlich gilt eher mittelfestes Liegen als ideal.

2. Material

Was das Liegegefühl betrifft, kommt es nicht nur darauf an, ob es sich um eine dünne Matratze handelt oder eine dicke. Eine Kaltschaummatratze etwa bietet wie jede Schaummatratze grundsätzlich ein eher softes Empfinden, während eine Federkernmatratze sich eher fest unter dem Körper anfühlt. Zudem sind Federkernmodelle in der Regel etwas höher als die Kaltschaummatratze. Beim Kauf einer Schaummatratze ist der Blick auf die Matratzendicke also umso ratsamer: Hier besteht eine große Spannbreite.

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3. Punktelastizität

Die Kaltschaummatratze ist für ihre hervorragende Punktelastizität bekannt und brilliert damit selbst noch im erschwinglichen Preissektor. Hingegen sollte die Federkernmatratze ein Modell mit Taschen- oder Tonnentaschenfederkern sein, nicht jedoch mit günstigen Bonellfedern. Denn Punktelastizität gilt als die Königsdisziplin für ergonomische Stützkraft. Sie sorgt dafür, dass die Schlafunterlage genau in dem Maß und genau an der Stelle auf Druck reagiert, wie und wo er ausgeübt wird. Im Gegenstück dazu bringt ein Bonellkern Flächenelastizität mit: Hier gibt einfach die gesamte Oberfläche dem Druck nach, wie etwa eine Hängematte – die bekanntlich zwar lässig, aber alles andere als rückenfreundlich ist.

JEmand übt mit der HAnd Druck auf eine Matratze aus, um deren Elastizität zu testen. Matratzendicke
© Evrymmnt – stock.adobe.com

4. Raumgewicht

Kurz gesagt, gibt der Wert des Raumgewichtes Aufschluss über die Materialdichte der Matratze. Davon und von der Materialart hängt auch die Lebensdauer der Schlafunterlage ab.

Dicke Matratzen verlieren mit der Zeit an Höhe

Selbst eine noch so dicke Matratze ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Nach spätestens zehn Jahren muss Ersatz her. Handelt es sich um eine Schaummatratze, ist ihr Ende schon nach etwa sieben Jahren zu erwarten. Durch den natürlichen Verschleiß wird selbst die luxuriöseste Matratzendicke irgendwann dünn – zumindest an stark beanspruchten Stellen. Kuhlenbildung, ungewohnte Schmerzen nach der Nacht oder ein spürbar weniger elastisches Liegegefühl können auf das Ende der Haltbarkeit hindeuten.

Fazit: Höhe ist wichtig, aber nicht alles

Bringt die Schlafunterlage eine Matratzenhöhe von mindestens 16 cm mit, sind es meist andere Qualitäten, die sie zur optimalen Grundlage für erholsame Nächte machen. Zudem ist es wichtig, die Matratzendicke nicht mit der Dichte zu verwechseln. Der Wert des Raumgewichtes ist oft aussagekräftiger als eine möglichst üppige Höhe. Bei besonderen körperlichen Bedürfnissen oder für Senioren kann eine Premiumhöhe jedoch entscheidende Vorteile mitbringen. Wer das gewisse Plus erst austesten möchte, kann mit einem zusätzlichen Topper aufrüsten.