Wie wichtig ist die Punktelastizität bei Matratzen?

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Gesunder Schlaf hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, allen voran ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmtes Bett. Dabei wiederum stehen die Matratzen mit ihren facettenreichen Eigenschaften im Zentrum. Die Punktelastizität einer Matratze kann wesentlich beeinflussen, wie gut wir schlafen und wie fit sich der nächste Tag anlässt. Grund genug, dieses wichtige Feature einmal einem genaueren Blick zu unterziehen.   

Punktelastizität – Was ist das? 

Bei der Suche nach einer neuen Matratze begegnen den Interessenten verschiedene Begriffe immer wieder: Schlagworte wie Härtegrad, Raumgewicht und Punktelastizität sollen darüber entscheiden, welches Produkt sich für wen am besten eignet. Insbesondere wer sich die neue Schlafunterlage wünscht, um gesünder und besser zu schlafen, sollte auf ihre „inneren Werte“ achten. Während der Härtegrad und das Raumgewicht vorwiegend über die Festigkeit und damit verbunden die Stützkraft und Langlebigkeit des Matratzenmodells Aufschluss geben, verhält es sich mit der Punktelastizität einer Matratze etwas komplexer aber nur auf den ersten Blick. 

Ein Hand prüft die Elastizität einer Matratze, indem sie kräftig auf Oberfläche drückt Punktelastizität bei Matratzen
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Elastisch auf Druck 

Punktelastisch sind Matratzen dann, wenn sie jeweils nur an der Stelle nachgeben, auf der tatsächlich Druck lastet. Solcher Druck entsteht und variiert beim Liegen, Sitzen und Bewegen auf den Schlafunterlagen. An diesen Druckpunkten sind sie also elastisch: Sie passen sich der Belastung an und gehen danach wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Für den menschlichen Körper bedeutet das eine orthopädisch korrekte Lagerung. Damit einher geht eine enorme Entlastung von Wirbelsäule, Gelenken und Bandscheiben sowie Muskeln und Bändern. Schließlich federt die Nachgiebigkeit den Liegedruck sanft ab. Beim gegenteiligen Szenario läge der Körper bretthart, und müsste sich selbst der Unterlage anpassen. Daraus gingen über kurz oder lang Muskelverspannungen bis hin zu Fehlhaltungen, Schmerzen und Schäden hervor.  

 

Punkt- versus Flächenelastizität – die Unterschiede 

Die Punktelastizität beschreibt also eine besondere Oberflächeneigenschaft einer Matratze. Ihr Gegenstück ist die sogenannte Flächenelastizität. Wie der Name schon erahnen lässt, federt diese den Druck großflächig ab und nicht genau am Druckpunkt. Meist kommt diese Konstruktion bei den alten Modellen mit Bonellfederkern zum Einsatz. Wer eine entsprechende Ausführung einmal über längere Zeit genutzt hat, kennt das Problem damit: Schnell kann ein sogenannter Hängematten-Effekt entstehen. Die Schlafunterlage gibt der Gewichtsbelastung weiträumig über ihre gesamte Oberfläche nach. Dadurch hängt sie nach unten durch, und mit ihr der gesamte Rücken des Schlafenden.  

eine Bonellfederkernmatratze im Querschnitt. Man erkennt die einzelnen Federn, deren Anzahl entscheidend ist Punktelastizität bei Matratzen
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Entsprechende Modelle eignen sich aufgrund dessen in erster Linie für sehr leichtgewichtige Personen, Jugendliche im Wachstum und Kinder. Auch für strikte Bauchschläfer spielt die punktgenaue Elastizität keine so große Rolle. 

Für alle Anderen sollte die Schlafunterlage punktelastisch gestaltet sein, um zahlreichen Folgeschäden vorzubeugen und rundum einfach besser zu schlafen. Denn nur mittels Punktelastizität kann eine Matratze sich exakt an die Anatomie des Körpers anschmiegen, ohne einerseits seinem Gewicht komplett nachzugeben oder andererseits ungünstige Zwischenräume zwischen Körper und Unterlage entstehen zu lassen.  

Punktgenau besser schlafen

Liegt der Körper beim Schlafen auf der Matratzenoberfläche auf, dann sinken manche Bereiche tiefer in die Unterlage ein als andere. Das hängt sowohl vom Gewicht als auch von der Schlafposition ab. In den meisten Fällen handelt es sich um die Hüften, aber auch den empfindlichen Schultergürtel. Damit keine Schmerzen oder Fehlhaltungen entstehen, ist es jedoch essenziell, dass die Wirbelsäule liegend ihre Neutralstellung beibehalten kann. Dafür müssen die natürlichen Krümmungen in doppelter S-Form erhalten bleiben. Sinkt jedoch etwa die Hüfte zu weit nach unten ab, entsteht in Rückenlage ein Hohlkreuz durch zu starke Betonung der Lordose. In Seitlage hingegen würden die Wirbel im unteren Rücken ungünstig abknicken, was über Dauer schmerzhafte Veränderungen mit sich bringen kann.  

Punktgenaue Elastizität federt die tiefer einsinkenden Areale gut ab, während die restlichen Körperpartien zuverlässige Stützung bekommen. Insbesondere wer unter Schulter-, Nacken- oder Rückenproblemen leidet oder dieser belastenden Problematik gezielt vorbeugen will, sollte auf eine punktelastisch konzipierte Schlafunterlage Wert legen, denn genau dies zeichnet eine gute Matratze aus! 

Eine Frau, die an Rückenschmerzen leidet, sitzt auf ihrer Matratze Punktelastizität bei Matratzen
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Welche Modelle sind punktelastisch? 

Grundsätzlich wird die Punktelastizität einer Matratze bei der Kaufentscheidung klar zu erkennen sein: Schließlich handelt es sich um ein wertvolles Qualitätskriterium, auf das die Hersteller in der jeweiligen Produktbeschreibung gewiss gerne hinweisen. Im Zweifelsfall aber können Sie sich an folgender Richtlinie orientieren: Je höher ihr Raumgewicht, desto mehr Punktelastizität bringt die Matratze mit. Daneben gibt auch die Matratzenart einen Anhaltspunkt. Denn die folgenden drei Varianten gelten als besonders punktelastisch: 

Kaltschaummatratze

Ab einem orthopädisch empfehlenswerten Raumgewicht von mindestens 60 gilt eine Kaltschaummatratze als besonders punktelastisch und geeignet bei Rücken-, Schulter- oder Nackenproblemen.  

7-Zonen-Visco-Kaltschaummatratze OrthoMatra VISCO-50 mit Exclusiv-Cool Life® Bezug Punktelastizität bei Matratzen

Taschenfederkernmatratze

Bei einer Taschenfederkernmatratze kommt es auf die Anzahl der enthaltenen Federn an, wie viel Punktelastizität sie aufweist. Hier empfiehlt es sich, genau darauf zu achten, dass der Hersteller diese Eigenschaft des jeweiligen Produktes heraushebt.  

OrthoMatra XXL-TFK, 7-Zonen Matratze, Härtegrad H4, mit Cool Life®-Bezug Punktelastizität bei Matratzen

Latexmatratze 

Optimale Punktelastizität bietet auch eine Latexmatratze mit hohem Raumgewicht.  

Welche der drei Varianten am ehesten zu bevorzugen ist, hängt über die Punktelastizität der Matratze hinaus von verschiedenen weiteren Eigenschaften ab. Schließlich bringen die unterschiedlichen Matratzenarten diverse weitere Vor- und Nachteile mit. Je nach individuellen Anforderungen durch die körperlichen Gegebenheiten lässt sich die Auswahl so gezielt an die zukünftigen Besitzer anpassen. 

Schwarzwaldmarie Natur, Latexmatratze, 7-Zonen, Bezug waschbar, Made in Germany Punktelastizität bei Matratzen

Weitere Faktoren für Punktelastizität 

Neben der Qualität und Art des verbauten Federkerns nehmen allerdings noch weitere Details Einfluss auf die punktgenaue Druckverteilung der Schlafunterlage. So dürfen etwa Polsterung und Bezug nicht zu straff oder starr gearbeitet sein. Andernfalls können sie den punktuellen Druck auf die Matratzenoberfläche nicht richtig zum Kern weiterleiten. Folglich würden Bezug oder Polster den ausgeübten Liegedruck über die gesamte Fläche verteilen und somit eher eine Flächenelastizität erzeugen.  

Wie so oft entsteht ein Maximum an Schlafkomfort allerdings vor allem dann, wenn die Matratze genau mit dem darunterliegenden Lattenrost harmoniert.  

 Betten-ABC Max1 K+F, Lattenrost, fertig montiert mit Kopf- und Fußteilverstellung, Holm durchgehend Punktelastizität bei Matratzen

Innovativ punktelastische Lattenroste 

Handelt es sich nicht gerade um ein Bett mit Boxspringsystem, dann entscheidet der Lattenrost wesentlich darüber, inwieweit die neue Matratze ihre Qualitäten entfalten kann. Ein ungestörter, gesunder Schlaf entsteht vor allem dann, wenn beide Bestandteile im Bett gut aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet, dass es oft nicht genügt, eine neue Schlafunterlage zu kaufen, häufig muss auch der Rost erneuert werden.  

In Sachen punktelastischer Gestaltung kann ein moderner Lattenrost mittlerweile problemlos mithalten. Hier spielen in erster Linie die Konstruktion sowie die verwendeten Materialien eine Rolle hinsichtlich punktelastischer Eigenschaften. Die beste anatomische Anpassung bewerkstelligen innovative Modulrahmen und neuere Tellerrahmen. Die geringste punktgenaue Elastizität bringt hingegen ein starrer Lattenrost oder ein gewöhnlicher Rollrost mit. 

XXL-Komfort-Set: Matratze XXL-TFK, Größe 90 x 200cm Härtegrad H4 + Lattenrost Max1 XXL Punktelastizität bei Matratzen            XXL-Komfort-Set: Matratze XXL-TFK, Größe 90 x 200cm Härtegrad H4 + Lattenrost Max1 XXL Punktelastizität bei Matratzen

Punktelastizität für alle  

Gesunder Schlaf sollte dafür sorgen, dass wir am nächsten Morgen erfrischt, wach und voller Wohlbefinden aufstehen. Selbstverständlich ist es dabei nicht zweckmäßig auf längere Sicht körperliche Beschwerden hervorzurufen. Im Gegenteil sollte das Schlafen dazu dienen, Schäden zu regenerieren. Deshalb ist die Art und Qualität, wie die Schlafunterlage den Körper auffängt, von enormer Wichtigkeit. Für die meisten Erwachsenen mit normalem oder höherem Körpergewicht sollte die Punktelastizität einer Matratze beim Kauf ein entscheidendes Kriterium darstellen. Schließlich hilft dieser Gesichtspunkt wesentlich dabei, die Wirbelsäule anatomisch korrekt zu lagern. Nur so lässt sich Schulter- und Rückenproblemen vorbeugen und ein bereits bestehendes Leiden eindämmen.