Im Bett lesen

« Diese Tipps helfen, dabei keine Verspannungen zu bekommen »

Im Bett zu lesen ist ein wunderbares Ritual: Studien zufolge reduzieren schon sechs Minuten aufmerksamen Lesens das Stresslevel. Perfekt also, um einen ruhigen Schlaf einzuleiten. Oft führt das Lesen im Bett allerdings zu Verspannungen, die wiederum am nächsten Tag wenig Entspannung übriglassen. Wie Sie diesen Effekt vermeiden, verraten Ihnen die folgenden Tipps.

Natürlich im Bett lesen – aber wie?

Für die meisten ist es ein ganz natürlicher Ablauf: Vor dem Schlafen schnell noch einmal das Buch aufschlagen und auf die Matratze werfen, auf den Arm stützen und zwischen den Kissen noch einige Seiten lesen, bevor die Müdigkeit die Oberhand gewinnt. Alternativ gibt es die Rückenlage mit nach oben gestrecktem Buch oder die ebenso weit verbreitete Bauchlage, bei der der Blick von oben ins Buch fällt. All diese Varianten haben gemein, dass sie nach kurzer Zeit bereits zu Verspannungen führen.

Frau liest im Bett
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Da Sie sich nach dem Lesen nachts für gewöhnlich nicht mehr lockern oder dehnen, sondern direkt hinlegen und schlafen, können am nächsten Morgen ernsthafte Nackenverspannungen daraus hervorgehen. Diese wiederum gehören zu den häufigsten Auslösern für bleierne Kopfschmerzen, die den Leidgeplagten gerne durch den gesamten Tag begleiten. Grund genug, beim abendlichen Lesevergnügen Haltung zu zeigen!

Die folgenden Methoden können Sie nutzen, um Fehlhaltungen beim Lesen im Schlafgemach gezielt vorzubeugen. Natürlich passt nicht jede Variante zu jedem Leser, umso besser, dass es eine facettenreiche Auswahl gibt.

Die richtige Lesehaltung im Liegen

Wer im Liegen schmökern möchte, sollte bevorzugt die Rückenlage wählen. Eine seitliche Position mit aufgestütztem Kopf hingegen führt schnell zu einer Fehlbelastung der Wirbelsäule, insbesondere im Bereich von Hals, Schultern und oberem Rücken. Die Bauchlage wiederum beansprucht alle Bandscheibenräume unnatürlich und führt schnell zur Überstreckung sowohl des Nackens als auch des unteren Rückens.

Auf dem Rücken liegend nehmen Sie hingegen automatisch eine anatomisch korrekte Position ein – vorausgesetzt, Ihre Matratze passt zu Ihren individuellen körperlichen Anforderungen und ist weder zu weich noch zu hart.

Die Tücke dieser eigentlich idealen Haltung liegt darin, dass Sie die Arme während der gesamten Lesedauer auf der richtigen Höhe halten müssen. Auch durch diese zunehmende Anstrengung können natürlich Verspannungen entstehen. Außerdem reduziert sie den Lesegenuss.

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Bequem schmökern mit Lesekissen

Es gibt spezielle Kissen, die entwickelt wurden, um der Problematik Abhilfe zu schaffen. Mit einem guten Lesekissen können Sie bequem die empfohlene Rückenlage einnehmen. Dann positionieren Sie das Kissen so auf dem Bauch, dass es das Buch ausreichend stützt. Der Winkel zwischen Augen und Schrift sollte so gewählt sein, dass alles gut erkennbar bleibt, ohne dass jedoch der Kopf nach vorn geht. Vielmehr sollte Ihr Kopf von einem guten Nackenstützkissen Entlastung erhalten.

Optimal ist es auch, wenn sich der Lattenrost am Kopfteil stufenlos verstellen lässt, um noch komfortabler in die ideale Haltung zu gleiten. Andere Kissen als Lesehilfen sind in Form eines O gearbeitet. Dabei dient die Oberseite als Ablage für Kopf und Nacken, während der Boden des Buchstabens sowohl das Buch als auch Ihre Arme stützt.

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Einfach im Sitzen lesen

Wer eine Schlafstätte mit festem hohen Rückenteil besitzt oder diese an einer Wand aufgestellt hat, kann sich auch einfach aufsetzen, um im Bett zu lesen. Achten Sie jedoch darauf, im unteren Rücken nicht zu abgeknickt zu sitzen, sonst entsteht wie bei den liegenden Fehlhaltung ein erheblicher Druck auf der Wirbelsäule.

Für die aufrechte Position leistet ein Nackenstützkissen ebenfalls wertvolle Dienste. Zum einen erhöht es den Komfort, zum anderen bewahrt es Ihren Nacken davor, sich zum Buch hin nach vorne zu dehnen. Die typische Haltung des vorgeschobenen Kopfes nehmen wir durch den Gebrauch von Smartphone, Laptop und Co. schon im Alltag viel zu oft ein. Sie kann zu verschiedenen Problemen der empfindlichen Halswirbelsäule führen. Deshalb sollte wenigstens jenseits der elektronischen Begleiter dafür gesorgt sein, dass der Kopf anatomisch korrekt in Verlängerung der Wirbelsäule bleibt.

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Gute Bettbeleuchtung gegen Fehlhaltungen

In der Tat kann auch eine simple Leselampe davor schützen, mit dem Buch in der Hand in eine schädliche Haltung zu verfallen. Denn oft reicht das Licht der schummrigen Nachttischleuchte nicht aus, um die Seiten ausreichend zu beleuchten. In der Folge entsteht eine zum spärlichen Licht hingeneigte Position, die selten ideal ausfällt. Eine Leselampe hingegen kostet nicht viel und ist schnell neben dem Kopfteil des Bettes angebracht.

Die meisten Modelle verfügen über einen schlanken flexiblen Hals, der es ermöglicht, den Lichtstrahl der Bettbeleuchtung direkt auf die Buchseiten zu richten. Damit riskieren Sie nicht, in einem zu hellen Licht zu sitzen und dadurch anschließend vielleicht nicht gut schlafen zu können. Die Intensität reicht jedoch aus, um mit dem jeweiligen Kissen bequem positioniert zu bleiben, und dennoch jede Zeile gut zu sehen.

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Das Bett ist zum Schlafen da

Eine weitere Methode, um das abendliche Leseritual für den Bewegungsapparat möglichst schonend zu genießen, liegt darin, einfach noch einmal aufzustehen. Ob Sie nun direkt unter der Bettdecke in die Lektüre eintauchen oder einige Meter davon entfernt auf dem Sofa oder im Sessel sitzen, macht für den entspannenden Effekt der Literatur ja keinen Unterschied. Oft ermöglichen die Sitzmöbel jedoch eine deutlich vorteilhaftere Position als die Matratze. Schließlich ist das Bett zum Schlafen da: Hier eine strikte Trennlinie zwischen Alltagsvergnügungen und Ort der Ruhe zu ziehen, kann nicht nur die Haltung, sondern auch die Schlafqualität fördern. Ihr Organismus versteht dann nach einer gewissen Zeit wie von selbst, das im Schlafgemach Ruhe und Geborgenheit vorherrschen. Manch Lesestoff ist damit allerdings nicht ohne Weiteres in Einklang zu bringen.

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Ohne Krimi nicht ins Bett?

Ob Sie lieber im Bett lesen oder sich dafür entspannt andernorts hinsetzen: Das abendliche Schmökern vor dem Einschlafen tut gut, solange Sie auf die passende Haltung achten. Kleine Accessoires wie Lese- oder Nackenkissen und eine angemessene Bettbeleuchtung durch eine Leselampe können dabei helfen, dass das Lesevergnügen rundum zur puren Entspannung wird – und zwar sowohl für den Geist als auch für den Körper. Als stimmiges Extra sollten Sie dabei auch einmal bewusst auf die Auswahl der Bücher achten: Aufwühlende Krimis, blutige Thriller oder dramatische Lebensgeschichten können nachweislich in Stress versetzen. Das ist ebenso wenig förderlich für eine gesunde Entspannung wie eine falsche Lesehaltung. Setzen Sie daher besser auf Literatur, nach deren Genuss Sie sich gut fühlen.