Daunendecke waschen und trocknen

So funktioniert´s richtig

Eine edle Daunendecke zu waschen und zu trocknen gilt als schwierig – und mit der heimischen Waschmaschine fast als unmöglich. Aber trifft der Mythos tatsächlich auf alle der beliebten Decken zu, sodass kein Weg an der Fachreinigung vorbeiführt? Mitnichten, tatsächlich gibt es große Unterschiede, die Sie kennen sollten.

«Daunendecke selbst waschen? Ja, aber …»

Ja, Sie können Ihre Daunendecke waschen und trocknen – und zwar in Eigenregie mit einer gewöhnlichen Wachmaschine plus Trockner. Allerdings sollten dafür zwei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Zunächst darf es sich nicht um eine Daunendecke aus empfindlichen Eiderdaunen handeln. Diese wohl feinsten aller Daunen sind viel zu sensibel – und häufig auch zu wertvoll – um den Selbstversuch zu wagen. Bei entsprechend luxuriösen Decken mit den Daunen der Eiderente ist der Gang zur professionellen Reinigung auf jeden Fall Pflicht. Anders sieht es bei Modellen aus herkömmlichen Gänsedaunen aus. Diese können Sie beruhigt in die Maschine geben, vorausgesetzt die Bettdecke ist maximal mit 450 Gramm Daunen und Federn befüllt. Entsprechende Ausführungen sind meistens Sommerdecken. Die Angabe über die enthaltene Füllmenge sollte im Etikett auffindbar sein.
  2. Die Trommel der Waschmaschine bietet genügend Raum, damit die Daunendecke locker hineinpasst. Dieser wichtigen Voraussetzung kommen Sie in den meisten Fällen mit der passenden Füllmenge unter 450 Gramm im Deckenbezug bereits nach. Wer aber eine besonders kleine Maschine besitzt, sollte erst vorsichtig testen, ob die Bettdecke problemlos Raum darin findet. Denn Textilien mit Daunen gewaltsam in die Trommel zu pressen, würde deren Struktur brüchig machen und schlimmstenfalls dazu führen, dass sie ihre Bauschfähigkeit verlieren. Gerade darin aber liegt das besondere Geheimnis der herausragenden Wärmeleistung von Daunendecken.
Unter bestimmten Voraussetzungen kein Problem: Daunendecke waschen und trocknen
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So geht es – Daunendecke waschen und trocknen in 4 Schritten

Haben Sie sichergestellt, dass Sie Ihr Bettzeug ohne Bedenken zu Hause waschen können, dann gilt es, die richtige Vorgehensweise zu beachten. Daunen stammen schließlich aus dem wärmenden Untergefieder von Gänsen. Daher handelt es sich um äußerst filigrane Fasern mit einer so leichtgewichtigen wie zerbrechlichen Struktur. Zudem sind sie von einem natürlichen Fettfilm überzogen, der die Daunen vor dem Verfilzen schützt. Die richtige Vorgehensweise beim Waschgang sowie dem Trocknen zu Hause sorgt dafür, dass sowohl die Form der Gänsedaunen als auch ihr wichtiger Fettfilm erhalten bleiben.

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1. Etikett beachten

Wie bei der Lieblingskleidung auch, gilt es vorab unbedingt das Pflegeetikett gründlich zu studieren. Bei den meisten Daunendecken erhalten Sie darin die Empfehlung, eine Waschtemperatur von maximal 40 Grad nicht zu überschreiten. Allergiker sollten schon beim Kauf die weniger verbreiteten Modelle wählen, denen auch 60 Grad nichts ausmachen. Schließlich beginnt hygienisches Waschen von Textilien wie Bettwäsche und auch Bettwaren bei dieser Temperatur. Allerdings verfügen Daunendecken über gute Selbstreinigungskräfte. In Zusammenspiel mit einer optimalen Pflegeroutine gelangen alle, die nicht unter Allergien leiden, damit auch zu hygienisch einwandfreien Decken.

Wichtige Pflegeroutine für jeden Tag: morgens gut auslüften lassen und anschließend kräftig aufschütteln. Auf diese Weise kann die über Nacht aufgenommene Feuchtigkeit nach außen entweichen. Das Schütteln lockert die Daunen auf, entfernt Hutschüppchen sowie Verklumpungen und macht die gesamte Füllung wieder schön voluminös und wärmend.

2. Waschmittel passend wählen

Grundsätzlich ist ein spezielles Daunenwaschmittel die beste Wahl, um eine Daunendecke zu waschen. Denn das Produkt ist in seiner milden Formulierung speziell darauf ausgelegt, den schützenden Fettfilm der Naturfasern zu erhalten. Aber auch ein sanftes Wollwaschmittel kann zum Einsatz kommen. Allerdings sollten Sie es sparsam einsetzen: Ein Drittel der gewohnten Menge genügt. Auf Weichspüler, Aufheller oder zusätzliche Waschparfüms empfiehlt es sich, zum Schutz der empfindlichen Fasern jedoch ganz zu verzichten.

Wichtig: die richtige Schleuderzahl an der Waschmaschine einstellen
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3. Waschgang und Schleuderzahl festlegen

Damit der Deckenbezug in der Trommel keinen Schaden nimmt, können Sie Ihre Daunendecke in einem großen Wäschenetz waschen. Legen Sie alles locker in die Trommel, schließen die Tür und wählen im Anschluss das Wollprogramm aus. Alternativ funktioniert jeder schonende Waschgang, der möglichst viel Wasser verbraucht und sich auf 40 Grad – bei allergikerfreundlichen Decken auf maximal 60 Grad – einstellen lässt. Ergänzen Sie zusätzlich einen Extra-Spülgang, um auch die letzten Reste des Waschmittels ohne Rückstände aus den Daunen herauszubekommen. Die Schleuderzahl stellen Sie so niedrig wie möglich ein, etwa auf 400.

4. Gut trocknen – aber richtig

Ist der Waschgang erledigt, kommt der nahezu entscheidende Schritt: das richtige Trocknen. Geben Sie die Daunendecke in den Trockner und wählen dann ein schonendes Programm aus: mittlere Hitze bei zunächst 45 Minuten. Daraufhin entnehmen Sie das Daunenbett und schütteln es einmal kräftig durch. So lockern Sie die Füllung gut auf und können besser einschätzen, wie viel Feuchtigkeit sich noch zwischen den Fasern befindet. Anschließend geben Sie Ihre Decke noch einmal für mindestens 20 Minuten in den Trockner.

Als kleines Hilfsmittel kommen dabei gerne ein paar saubere Tennisbälle zum Einsatz: Diese unterstützen den Trocknungsvorgang, indem sie die Füllung ständig neu auflockern. Die 20-minütigen Trockengänge wiederholen Sie daraufhin so oft, bis die Decke wirklich vollständig durchgetrocknet ist. Daran führt kein Weg vorbei, um spätere Schimmelbildung zwischen den Daunen zu vermeiden.

Daraus ergibt sich folgerichtig, dass es nicht ratsam ist, Daunendecken an der Luft trocknen lassen zu wollen. Der Vorgang würde viel zu lange dauern. Zudem läge die Decke unbewegt auf dem Wäscheständer auf. Die Füllung könnte sich also viel eher verklumpen. Eventuell würde Ihre Decke also das Waschen gut überstehen, aber durch das anschließende Lufttrocknen Schaden nehmen. Wer keinen Trockner zur Hand hat, wählt somit besser den Gang zur Fachreinigung.

Bettdecke und Kissen sollten turnusmäßig gereinigt werden - Daunendecke waschen und trocknen
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Warum und wie oft die Daunendecke waschen?

Täglich verbringen Sie rund acht Stunden „in den Federn“. Die natürliche nächtliche Bewegung beansprucht die Daunenfüllung. Hinzu kommt eine erhebliche Menge an Flüssigkeit durch Schweiß. Zwar dienen Schlafkleidung und Bettwäsche zum Schutz, dennoch dringt ein Teil der Absonderungen zum Deckenbezug vor. Wer unter diesen Einflüssen gänzlich darauf verzichtet, eine Daunendecke zu waschen oder zu reinigen, öffnet Milben Tür und Tor. Dadurch können langfristig auch für wenig empfindliche Personen erhebliche Reaktionen wie Hautausschläge, Atemprobleme oder Allergien entstehen.

Ganzjährig genutzte Bettwaren waschen Sie vorzugsweise mindestens einmal pro Jahr. Handelt es sich um nur phasenweise verwendete Saisonbettware wie Sommer- oder Winterbetten, kann auch eine Wäsche alle 24 Monate genügen. Empfehlenswert ist es jedoch, auch hier den jährlichen Turnus beizubehalten.

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Textilien mit Daunenfüllung einfach sicher reinigen

Leichte Modelle mit einer Füllmenge von bis zu 450 Gramm lassen sich in einer ausreichend großen Waschmaschine reinigen. Eine Voraussetzung, um zu Hause eine Daunendecke zu waschen, ist jedoch das Vorhandensein eines Wäschetrockners, da das Lufttrocknen auf dem Wäscheständer gemeinhin nicht zum gewünschten Erfolg führt. Wer zudem das Pflegeetikett seiner Bettwaren beachtet, kann im Grunde nichts falsch machen. Für den wichtigen Schritt des Trocknens gilt es auch mit entsprechendem Gerät viel Zeit einzuplanen, da Sie die einzelnen Schritte unter Umständen mehrfach wiederholen müssen. Die gute Nachricht lautet jedoch, dass die Prozedur nicht allzu oft anfällt: Ein Waschgang einmal pro Jahr genügt vollkommen.