Fernseher im Schlafzimmer

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Ob Shows und Nachrichten im TV-Programm oder Blockbuster und Serien von Streaming-Anbietern – der Fernseher im Schlafzimmer gehört für viele Menschen zum alltäglichen Ritual, mit denen Sie den Tag beginnen oder ausklingen lassen. Das ist durchaus verständlich – wohl an keinem anderen Ort lässt es sich so gemütlich und angenehm gruseln, mitfiebern, informieren und unterhalten wie im eigenen Bett. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass dieses Verhalten sinnvoll wäre oder keine negativen Auswirkungen ausüben würde. Einige Menschen sehen TV-Geräte im Schlafzimmer eher als überflüssig und Zeitverschwendung an. Viele Psychologen, Schlafforscher und Mediziner betrachten es gar als Risiko für die Gesundheit, dort einen TV zu besitzen.

Fernseher vorm Bett – mehr als reine Bequemlichkeit

Es gibt ohne Zweifel zahlreiche gute und noch mehr schlechte Gründe, sich einen Fernseher in das Schlafzimmer zu stellen. Gegenargumente sind allerdings ebenso leicht auszumachen. Was auf den ersten Blick wie eine logische Konsequenz oder eventuell auch als ein etwas plumper Scherz aussieht, beinhaltet mehr Wahrheit als zunächst erahnt: Gerade in kleinen Stadtwohnungen stellen eine erhebliche Zahl der Personen ihren Fernseher im Schlafzimmer auf, weil ihnen schlicht der Platz für einen anderen Ort fehlt.

Zunächst einmal haben sich Fernseher in ihrer Bildschirmgröße dramatisch vergrößert, zum anderen braucht es für einen gemütlichen Filmabend ebenfalls eine entsprechende Gelegenheit zum komfortablen Sitzen oder Ausstrecken. Nur die wenigsten besitzen die Räumlichkeiten, um sich ein eigenes – sei es auch kleines – Heimkino oder einen Hobbyraum einzurichten. Im Wohnzimmer – dem traditionellen Stellplatz für den Fernseher – findet sich neben Esstisch, Stühlen, Schrankwand und anderen Möbeln heute immer seltener Raum für ein geräumiges Sofa nebst Couchtisch. Nicht selten ist es so die pure Notwendigkeit, die den Fernseher in das Schlafzimmer verdrängt.

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„Ich schlafe am besten vor dem Fernseher ein!“

Neben diesem Aspekt stellt ein zweiter wichtiger Faktor die Gewohnheit dar, die einige mit dem Fernsehen verbinden und die nicht selten dazu führt, dass Berufstätige während des Abendprogramms vor dem Fernseher einschlafen. In diesem Fall ist es selbstverständlich vorteilhaft, sich im Bett zu befinden und nicht mitten in der Nacht auf dem Sofa zu erwachen. In Verbindung mit dem Sleeptimer, der das TV-Gerät nach einer bestimmten Zeit abschaltet, ersetzt dieser einigen Menschen das traditionelle Zählen von Schäfchen und lullt sie problemlos in den Schlaf. Wer keine Probleme mit dem Aus- und Durchschlafen hat und nicht dazu tendiert, sich mit dem sogenannten „Binge Watching“ – dem stundenlangen und ununterbrochenen Betrachten von Serien oder Filmen – um den zwingend notwendigen Nachtschlaf zu bringen, findet hier eine einfache und sichere Einschlafhilfe ohne körperliche Nebenwirkungen.

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Risiken sollten nicht unterschätzt werden

Regelmäßiges Fernsehen – auch in moderaten Maßen – sollte jedoch ebenfalls keinesfalls unterschätzt werden. Es ist weniger als drei Jahrzehnte her, seit es überhaupt erst möglich geworden ist, auch nachts ein Programm zu empfangen. Davor endete der Sendebetrieb aller Stationen inklusive der Privatsender spätestens in den frühen Morgenstunden und ging in das heute belächelte, damals jedoch eher berüchtigte Testbild mit dem markanten Pfeifton oder gleich in das einfache Schneegewitter eines Signalabbruchs über.

In der heutigen Situation existiert eine vollständige andere Situation: Über Internet, Satelliten- und Kabelfernsehen, Pay-per-View und Streaming-Anbieter herrscht eine nahezu uneingeschränkte Auswahl über neue und bekannte Inhalte. Es besteht dabei die Gefahr, dass Zuschauer entweder ein Problem entwickeln, die regulären Schlafenszeiten einzuhalten. Selbstverständlich führen beispielsweise Nachrichten zu einer individuellen Unruhe. Es ist deshalb keinesfalls sinnvoll, ein TV-Gerät im Schlafzimmer von Kindern und jungen Heranwachsenden aufzustellen.

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Experten sind sich einig: Kein TV im Schlafzimmer

Es ist unter Experten unbestritten, dass ein Fernseher im Schlafzimmer weitere Gefahren birgt – Keine Bagatelle ist die Suchtgefahr, die mittlerweile von den wenigsten Experten und lediglich einer Minderheit der Bevölkerung in Zweifel gezogen wird. Bereits 2015 kürte das Collins English Dictionary das Wort Binge-Watching für konstantes Fernsehen speziell von Serien ohne Unterbrechung zum Wort des Jahres und begründete dies einerseits mit einem Anstieg von 200 Prozent in der Nutzung, andererseits mit veränderten Sehgewohnheiten durch Video-on-Demand (VoD). Viele Nutzer konsumierten nun in wenigen Sitzungen die Inhalte, die früher über ganze Monate verteilt wurden – mit Sicherheit ein guter Grund, zumindest das eigene Schlafzimmer frei von TV und ähnlichen Einflüssen zu halten.

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Nicht zuletzt bestätigen Psychologen, Schlafforscher und Biologen, dass es grundsätzlich keine gute Idee darstellt, einen Fernseher im Schlafzimmer aufzustellen. Auf emotionaler Ebene zielen viele Filme und Programme auf innere Ängste ab, die nachhaltig den Schlaf stören – physiologisch erzielen sowohl die blauen Lichtanteile wie der dauerhafte Elektrosmog negative Auswirkungen. Aus medizinischer Sicht raten deshalb die meisten Studien und Fachleute dazu, im Schlafzimmer grundsätzlich auf moderne Elektronik – ob TV, Smartphone, Laptop oder Tablet PC – zu verzichten. Es sollte als ein Rückzugsort der Ruhe und inneren Reflexion dienen und beruhigen, anstatt zu aktivieren.

Problematisch zeigen sich in diesem Zusammenhang auch körperliche Symptome, die in erster Linie durch das helle Licht und dessen Aufnahme über die Iris resultieren. Dessen Frequenzen interpretiert der menschliche Organismus irrtümlich als die Mittagssonne und verzögert den Schlafrhythmus, was die Ausschüttung von Schlafhormonen verhindert.

Kein TV im Schlafzimmer
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Sinnvoll, überflüssig oder schädlich – die Nutzung entscheidet

Natürlich bleibt der Fernseher im Schlafzimmer eine individuelle Entscheidung. Es ist empfehlenswert, das TV-Gerät nicht alltäglich in den Abendstunden zu benutzen und wenn möglich durch eine abschaltbare Steckdose vollständig vom Stromkreis zu trennen, anstatt nur auf Stand-by zu schalten – das vermindert Stromkosten ebenso wie Elektrosmog. Empfindliche und gefährdete Personen sollten zudem darauf achten, dass sie rechtzeitig zu Bett gehen und nicht von einem Fernseher in ihrer Nachtruhe abgelenkt werden.

Sofern keine direkten Probleme beim Ein- und Durchschlafen auftreten, spricht allerdings in vielen Situationen nichts gegen einen Fernseher im Schlafraum – über Sinn und Unsinn entscheidet letztendlich niemand anders als der Schlafende selbst. Das Geld für ein zweites TV-Gerät ist allerdings in die Schlafzimmer-Ausstattung mit gutem Bett, schönen Schlafzimmermöbeln und schicken Bettwaren besser investiert.

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