Milbenschutz im Bett

« Hilfe bei Allergien oder dem Anspruch an maximale Hygiene »

Milben sind überall, sie bewohnen jeden Haushalt, besonders das Bett. Zwar übertragen die mikroskopisch kleinen Tierchen weder Krankheiten noch sind sie schädlich. Für Allergiker können sie jedoch zur Plage werden. Von juckenden und tränenden Augen über Atemprobleme bis hin zu Hautausschlägen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl können belastende Symptome die Lebensqualität deutlich einschränken. Deshalb ist bei Allergien ein zuverlässiger Milbenschutz im Bett und Schlafzimmer Pflicht. Von Encasings bis hin zu verschiedenen Tricks in der täglichen Routine gibt es wirkungsvolle Möglichkeiten, um den Schlafbereich für die Plagen deutlich weniger einladend zu gestalten.  

Hausstaubmilben haben uns zum Fressen gern 

Wo Menschen sind, sind auch Hausstaubmilben. Aus Milbensicht macht das nur Sinn, schließlich stellen Menschen ein entscheidendes Grundnahrungsmittel für die Tierchen dar. Genauer handelt es sich um unsere Haut  oder was davon übrigbleibt: die abgestorbenen Hautschüppchen. Und wie alle Lebewesen bevorzugen auch die winzigen Hausstaubmilben solche Orte, an denen genügend Nahrung zur Verfügung steht und es überdies gemütlich zugeht.  

Das ist besonders in den Betten der Fall. Mit Vorliebe bevölkern sie MatratzenDecken und Kissen. Denn hier stimmt einfach alles: Herrliche Wärme trifft auf eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Mit der Atemluft und durch das normale nächtliche Schwitzen gibt jeder Mensch im Schlaf gut einen halben Liter Flüssigkeit ab. Diese wird von den Bettwaren an die Umgebungsluft übertragen und sorgt so für eine im Laufe der Nacht stetig steigende Luftfeuchtigkeit.  

Malie Polar, 5-Zonen-Tonnen-Taschenfederkern Matratze, Greenfirst Bezug gegen Milben

Auch Hautschüppchen geben wir in einem Maße ab, das ganze Großfamilien von Milben ernährt: Jeden Tag verliert ein Erwachsener etwa anderthalb Gramm davon. Welche Milbe könnte diesem Menü widerstehen! Doch mit wem teilen wir da eigentlich Nacht für Nacht das Schlaflager? 

Milben  der Feind im eigenen Bett?! 

Selbst wenn die Vorstellung, keine Nacht allein im Bett zu verbringen, sondern die Schlafstätte mit tausenden Tierchen zu teilen, eher abstößt – grundsätzlich besteht kein Grund zur Sorge. Denn für unempfindliche Menschen sind die kleinen Organismen völlig harmlos und nicht einmal wahrnehmbar. Anders verhält es sich bei Hausstauballergikern: Hier gilt es, die Milben zu bekämpfen so gut es geht. Das gelingt in erster Linie, in dem man ihnen ihre Lebensumstände denkbar unbequem gestaltet. Also kein kuschelig feuchtwarmer Liegekomfort und striktes Hungern sollten für die Tierchen auf dem Programm stehen. 

Grundsätzlich gehören die unter dem Fachbegriff Dermatophagoides bekannten Hausstaubmilben zur Gattung der Spinnentiere. Ihr Name bedeutet wörtlich Hautfresser und trifft die Problematik damit auf den Punkt. Nur 0,1 bis maximal 0,5 Millimeter werden die Plagegeister groß. Auch ihre Lebensdauer von einem Monat bis höchstens 100 Tagen fällt eher bescheiden aus. Tatsächlich sind es auch gar nicht die winzigen Lebewesen selbst, die für Allergiker zur Qual werden: Es ist ihr Kot. 

Sauggerät - Milbenschutz im Bett
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Milbenkot  eines der stärksten Allergene 

Der Kot von Milben enthält die allergieauslösenden Eiweißbestandteile und stellt eines der bedeutendsten Allergene in Innenräumen dar. Nach Blütenpollen handelt es sich sogar um den zweithäufigsten Grund für entsprechende Reaktionen. Etwa 15 Prozent der deutschen Bevölkerung hat damit zu kämpfen. Einmal getrocknet, zerfällt der Kot in winzige Staubpartikel, so klein, dass sie problemlos durch die Luft wirbeln können. Dadurch atmen wir die Allergene ein. Ein zielgerichteter Milbenschutz umfasst somit zwei wichtige Punkte: 

  1. ein möglichst ungastliches Milieu für die Tierchen schaffen 
  2. den bereits vorhandenen Kot unschädlich machen. 

Die folgenden bewährten Hilfsmittel bieten für beide Aspekte wirkungsvolle und verhältnismäßig unproblematische Maßnahmen. 

Milben, computeranimierte Nahaufnahme - Milbenschutz im Bett
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Natürlicher Milbenschutz dank Allergiker-Encasings 

Den besten Milbenschutz im Bett liefern sogenannte Encasings – auch als Allergiker-Bettwäsche bekannt. Dabei handelt es sich um milbendichte Bezüge für Matratze, Bettdecke sowie Kissen. Der englische Begriff bedeutet so viel wie „einhüllen“, und deutet damit bereits die so simple wie effektive Wirkungsweise an: Indem die Schutzbezüge alle Bettwaren umhüllen, schließen sie die Milben und deren Kot darin ein. Damit wird die Nahrungsquelle unterbrochen. Denn die ultradichten Allergiker-Encasings lassen natürlich auch in entgegengesetzter Richtung keine schmackhaften menschlichen Hautschuppen zu den eingeschlossenen Tierchen durchdringen.  

Über die praktischen Zwischenbezüge lässt sie unkompliziert ganz normale Bettwäsche aufziehen. Die Anschaffung hilft in deutlichem Maße, Milben zu bekämpfen und macht sich mit einer Reduktion der Symptome bezahlt. In der Regel erstatten die Krankenkassen zudem einen Großteil der Kosten, wenn es sich um eine ärztlich diagnostizierte Allergie handelt. Qualitativ hochwertige Zwischenbezüge sollten: 

  • aus atmungsaktiven Materialien bestehen 
  • nicht mit chemischen Substanzen wie etwa Antimon, Permethrin, Triclosan oder optischen Aufhellern belastet sein 
  • knisterfrei sein, damit sie den Schlaf nicht unnötig stören 
  • sich bei bis zu 95 Grad reinigen lassen 

BNP medicase® Anti-Allergie Deckenbezug (Encasing) gegen Hausstaubmilben - Milbenschutz im Bett

Hygiene  Bett richtig reinigen 

Wie aus den Lebensgewohnheiten der Hausstaubmilben klar hervorgeht, ist es keine Frage mangelnder Hygiene, dass die Tierchen sich so gerne in Betten ansiedeln. Dennoch können Allergiker mit hygienischen Maßnahmen eine große Erleichterung erreichen  und sollten eine entsprechende Routine sogar eisern verfolgen. Denn nur so lässt sich die vorhandene Milbenpopulation langfristig klein halten.  

  • Als konsequenter Milbenschutz für das Bett gilt es, die Bettwäsche wöchentlich zu wechseln und bei mindestens 60 Grad zu waschen. Beim Abziehen der Betten ist immer Vorsicht geboten. Wer zu schwungvoll vorgeht, verteilt den Milbenkot im gesamten Raum. 
  • Auch die Allergiker-Encasings bedürfen der Wäsche  am besten alle drei Monate. Decken und Kissen sind zwei Mal jährlich zu waschen und sollten auch mindestens 60 Grad aushalten. Dabei nicht vergessen, auch die Matratze immer wieder einmal zu wenden.  
  • Textilien  wie Stofftiere oder Zierkissen  die nicht bei höheren Temperaturen waschbar sind, lassen sich vorab gut im Tiefkühler einfrieren. Dadurch sterben die Milben ab. Ein ausgiebiger Waschgang bei geringerer Temperatur ist danach trotzdem nötig, um den Kot zu entfernen. 

f.a.n. Essential - Hausstaub-Milbenschutz Decke/ Kissen, waschbar und trocknergeeignet - Milbenschutz im Bett

Luftfeuchtigkeit regulieren als natürlicher Milbenschutz 

Da eine hohe Luftfeuchtigkeit zum Wohlfühlklima der Hautfresser beiträgt, ist es, um Milben zu bekämpfen nur folgerichtig, das Raumklima gezielt in Balance zu halten. Für den Schlafbereich gilt ein Wert zwischen 40 und 55 % als ideal – messbar ganz einfach per Hygrometer. Regelmäßiges Stoßlüften ist zur Regulation der Luftfeuchtigkeit unerlässlich. Die Schlafstätte sollte nach dem Aufstehen außerdem auslüften und trocknen können. Dafür bei weit geöffnetem Fenster alle Kissen entfernen, die Decke zurückschlagen und rund 20 Minuten verstreichen lassen. Hilfreich zur Senkung der Luftfeuchtigkeit ist es überdies, auf Pflanzen im Schlafzimmer zu verzichten. Denn diese erhöhen nicht nur den Feuchtigkeitsgehalt der Luft, sondern steigern auch die Schimmelbelastung  eine weitere Leibspeise der Hausstaubmilben. 

Nutzen oder Schaden – Sind Milbensprays empfehlenswert? 

Für schnelle Linderung werden Milbensprays beworben. Diese sollen die Plagegeister zuverlässig abtöten. Allerdings stellt sich bei den meisten Produkten die Frage, ob Nutzen oder Schaden überwiegt. Bei Testinstituten wie Ökotest fallen die meisten Erzeugnisse angesichts der verwendeten Inhaltsstoffe regelmäßig durch. Zudem bleiben die gängigen Sprays zum Milbenschutz einen Wirkungsnachweis schuldig  selbst wenn die Produktverpackung oft mit vollmundigen Versprechen daherkommt. Vor allem bringen die Wirkstoffe oft selbst ein starkes Reizpotential mit, das insbesondere als Milbenschutz im Bett einer doppelten Überlegung bedarf. Im Extremfall können die Sprays mit Bedacht angewandt eine Notbremse darstellen. Diese sollte jedoch lediglich als Einleitung zum ebenso wirksamen und deutlich harmloseren Milbenschutz per Encasings, Hygiene und reguliertem Raumklima dienen.  

Sprayflasche mit Milbenvernichtungsmittel
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Milbenschutz  Tipps für weitere Gegenmaßnahmen 

  • Bett ohne Bettkasten wählen, um bestmögliche Luftzirkulation zu gewährleisten. 
  • Auf Tagesdecke verzichten – darunter ist es feucht und warm, perfekt für die Vermehrung der Tierchen. 
  • Leidet bei Paaren nur ein Partner unter Symptomen, sollten dennoch beide Allergiker-Encasings zum umfassenden Milbenschutz im Bett benutzen. 
  • Mindestens alle acht Jahre sollte eine neue Matratze einziehen. 
  • Häufiges Putzen und der Verzicht auf typische Staubfänger schaffen ebenfalls Abhilfe.