Rückenschonende Matratzen

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Eine rückenschonende Matratze funktioniert in etwa wie der Lieblingspulli: Es gibt nicht eine für alle. Individualität ist bei der Wahl Trumpf. Das Modell sollte exakt zu den speziellen körperlichen Voraussetzungen passen. Wir geben Ihnen einige Tipps, worauf Sie bei der Auswahl einer maßgeschneiderten und rückenschonend Schlafunterlage achten sollten.

Volksleiden Rücken – Welche Rolle spielt das Matratzenmodell?

Chronische Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Wer davon betroffen ist, der hat auf der Suche nach Linderung nicht selten eine wahre Odyssee hinter sich. Eine ärztliche Überweisung folgt der nächsten, aber wirkliche Besserung stellt sich einfach nicht ein. Denn die Ursachen sind vielfältig und nicht immer eindeutig zuzuordnen. Oft resultiert das Leiden aus alltäglichen Gewohnheiten. Folgende Punkte gehören dabei zu den häufigsten Auslösern:

– Zu langes Sitzen

– Falsche Belastungen

– Chronischer Stress

– Ein ungeeignetes Bettsystem

Junge Frau im Bet mit Rückenschmerzen - Rückenschonende Matratzen können helfen
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Selbst für den Fall, dass die Ursache Ihres Rückenleidens nicht direkt mit der Wahl einer unpassenden Schlafunterlage zusammenhängt, kann ein rückenschonendes Matratzenmodell die Schmerzen lindern. Denn gesunder und erholsamer Schlaf bietet Ihrem Körper die Möglichkeit zur nachhaltigen Regeneration. Wer tagsüber mit ungünstigen Einflüssen zu kämpfen hat, braucht gerade nachts ein Höchstmaß an Erholung für Wirbelsäule, Muskulatur und Bandscheiben. Deswegen sollten das Bett, Lattenrost und Schlafunterlage ideal abgestimmt sein.

Junger Mann sitzt im Bett mit Rückenschmerzen - Rückenschonende Matratzen können helfen
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Rückenschonende Matratzen entlastet im Schlaf

Die meisten Rückenschmerzen resultieren aus Verspannungen der Muskulatur. Nacken, Schultergürtel und Lendenregion bekommen das am stärksten zu spüren. Stehen wir im stressigen Alltag ständig unter Strom, ist eine verspannte Muskulatur oft die Folge. Auch langes Sitzen führt dazu, das einige Muskelgruppen unter einer Dauerbelastung stehen, während andere verkümmern – von dem Druck auf die Bandscheiben ganz zu schweigen. Hinzu kommt, dass die wenigsten Menschen orthopädisch korrekt sitzen. Damit dies nicht zu Rückenschäden und Schmerzen führt, ist es wichtig, diese Körperregionen zu entlasten. Dabei kann Sport helfen, oft reichen auch schon leichte Dehnübungen.

Führen Sie sich vor Augen, wie viel Zeit der Rücken jede Nacht auf der Matratze ruht! Tagtäglich sechs bis acht Stunden, hochgerechnet entspricht das einem Drittel der gesamten Lebensdauer! Es wundert also nicht, dass die Schlafunterlage einen erheblichen Einfluss auf die Verfassung des Rückens hat. Damit das zum Positiven geschieht, muss die Unterlage den gesamten Körper gut stützen, sodass die Muskeln entspannen können.

Gezeichnete Person die seitlich im Bett liegt
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Gut gestützt durch die Nacht – das muss eine orthopädische Matratze leisten!

Um allgemein besser zu schlafen, sollte die Wirbelsäule nachts in der natürliche Doppel-S-Form ruhen. Dafür müssen schwerere Körperpartien wie Becken oder Schultern tief genug in die Matratzen einsinken können, während empfindliche Regionen wie der Lendenbereich umso stärker unterstützt werden. Das sollte in jeder Schlafposition gewährleistet sein. Nur dann kann sich die Muskulatur, die die Wirbelsäule umgibt, entspannen.

Liegt man des Nachts zu weich, dann sendet unser Körper permanent das Signal an die Muskeln, unterstützend aktiv zu werden. Was am nächsten Morgen folgt, liegt auf der Hand: Ein verspannter Nacken, Kopfweh oder eben Rückenprobleme. Die gut gestützte Schlafhaltung ist auch für die Bandscheiben von Bedeutung: Bei einer gesunden Schlafhaltung können sie sich regenerieren und wieder mit Flüssigkeit füllen. Im Umkehrschluss verschlimmern nicht geeignete Matratzenmodelle die Beschwerden beim Schlafen. Im ungünstigsten Fall kann dies sogar zu einem gefürchteten Bandscheibenvorfall führen. Was muss eine orthopädische Matratze also leisten? Die gute Nachricht vorweg: Orthopädisch besser schlafen heißt nicht, dass Sie sich eine besonders teure rückenschonende Schlafunterlage kaufen müssen. Mit relativ simplen Kriterien können Sie Ihrem Rücken bereits die Unterstützung bieten, die er benötigt und verdient. Das Stichwort lautet: richtige Ergonomie. Mit den folgenden drei Punkten liegen Sie garantiert richtig.

Junge Frau im Bett hält sich den Rücken vor Schmerzen
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1. Der richtige Härtegrad

Der Härtegrad ist nicht genormt, das heißt: Je nach Hersteller kann ein anderer Wert für Sie passen. In jedem Fall gibt die Bezeichnung von H1 (sehr weich) bis H5 (sehr hart) Aufschluss darüber, wie tief der Körper in die Schlafunterlage einsinken wird. Je nach Gewicht und Körpergröße empfiehlt es sich, den Härtegrad ganz individuell zu wählen. Weder zu hart noch zu weich, lautet bei Rückenproblemen die Devise. Der Mythos von möglichst hartem Liegen als Rezept, um Rückenbeschwerden zu vermeiden, ist mittlerweile längst ersetzt durch: möglichst ergonomisch passend liegen.

2. Liegezonen

Sogenannte Liegezonen stellen eine sinnvolle Ergänzung für ein insgesamt rückenschonend gestaltetes Modell dar. Oft sind es sieben Zonen, abgestimmt auf unterschiedliche Körperbereiche. Sie helfen dabei, dass sich die Schlafunterlage dem Körper noch besser anpasst. Allerdings ist natürlich nicht jeder Mensch gleich gebaut. Außerdem verbringen wir die Nacht nicht in derselben Haltung. Deshalb gibt es einen noch wichtigeren Aspekt: Punktelastizität.

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3. Punktelastizität

Eine rückenschonende Matratze bringt eine hohe Punktelastizität mit. Dadurch passt sie sich in jeder Lage perfekt an den Körper an: Schwerere Partien üben mehr Druck aus und sinken dadurch tiefer ein. Das Gegenstück wäre die Flächenelastizität: Hier liegt der Körper wie in einer Hängematte und sinkt als Ganzes ein. Wer seinem Rücken Gutes tun will, sollte sich für ein punktelastisches Modell entscheiden. Oft weist bereits die Produktbeschreibung auf dieses Qualitätsmerkmal hin. Andernfalls können Sie es jedoch auch am Material ablesen: Denn die meisten Matratzenkerne bringen von Natur aus eine der beiden Varianten mit.

Das beste Material für die orthopädische Matratze

Tatsächlich ist der Begriff „orthopädische Matratze“ nicht geschützt. Rückenschonend kann schließlich jede Schlafunterlage sein, die zu Ihrer Statur passt. Was das Material betrifft, so sind Schaummatratzen und Federkernmodelle eine gute Wahl, um Rückenproblemen vorzubeugen oder sie zu lindern. Wir stellen Ihnen die Eigenschaften dieser Werkstoffe genauer vor.

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Visco- und Kaltschaum

Viscoschaum-Modelle passen sich dem Körper effektiv an. Das ist möglich, weil der Schaum auf die Körperwärme reagiert und den Rücken beim Schlafen daher wie eine flexible Gussform umschließt. Für Personen mit ausgeprägten Beschwerden oder höherem Körpergewicht ist die Stützkraft des Viscoschaums oft zu gering. In diesem Fall eignet sich eine Kaltschaummatratze. Entsprechende Ausführungen passen sich punktgenau an den Körper an und sind in verschiedensten Varianten zu haben.

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Federkern ist nicht gleich Federkern

Modelle mit Taschen- und Tonnentaschenfederkern überzeugen mit hoher Punktelastizität durch ihren besonderen Aufbau. Anstelle von Schaum sorgen Stahlfedern für die Stützkraft. Jede davon ist mit einer Art Stoffsäckchen ummantelt. Diese Taschen erlauben die punktgenaue Druckverteilung. Vorsicht jedoch bei einem sogenannten Bonellfederkern: Hier sind die Federn eher netzartig durch Drähte verbunden – wie bei einer Hängematte. Folgerichtig reagiert die Bonellfederkernmatratze auch flächenelastisch. Damit ist sie bei Rückenschmerzen nicht empfehlenswert.

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Wie man sich bettet, so lebt man

Wer sie einmal hatte, weiß: Rückenschmerzen können das Leben stark einschränken. Daher besser vorsorgen! Neben einem entsprechenden Lebensstil hilft eine rückenschonende Matratze dabei, Rückenprobleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Passt das Matratzenmodell zur eigenen Körperstatur können vorhandene Beschwerden Linderung erfahren. Neben Kriterien wie Härtegrad, Punktelastizität und Materialwahl ist es zudem wichtig, das Verfallsdatum der Schlafunterlage nicht zu sehr zu überschreiten. Je nach Raumgewicht halten einige Modelle ihre Stützfunktion länger aufrecht als andere. Nach maximal acht bis zehn Jahren sollte man grundsätzlich die Schlafunterlage erneuern. Gönnen Sie sich den Komfort einer rückenschonenden Matratze, Sie werden besser, gesünder und komfortabler schlafen.