Schimmel auf der Matratze verhindern

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Nicht nur an der Wand, sondern auch auf der Matratze oder Textilien kann sich Schimmel bei entsprechenden Verhältnissen bilden. Dies geschieht gar nicht so selten, sollte allerdings unbedingt vermieden werden – zum Schutz der eigenen Gesundheit. Unser Beitrag beschäftigt sich intensiv damit, wie es zu Schimmelbildung im Bett kommt, welche Maßnahmen dagegen helfen und wie Sie einem Befall gezielt vorbeugen.

Ursachen für Schimmel auf der Matratze

Die Hauptursache für eine schimmelnde Schlafunterlage ist natürlich Feuchtigkeit, die im Schlafzimmer stärker vorhanden ist als in anderen Räumlichkeiten. Nacht für Nacht schwitzt der Mensch eine Menge Flüssigkeit aus, genauer gesagt bis zu einem halben Liter. Diese gibt er an die Matratze ab. Mangelt es an Atmungsaktivität, kann die Feuchtigkeit nicht an die Außenluft abtransportiert werden. So entsteht ein feucht-warmes Klima, das früher oder später folgerichtig zur Bildung von Schimmel führt.

Besonders hoch ist das Schimmelrisiko, wenn unter der Matratze anstelle eines Lattenrostes eine wasserabweisende Unterlage liegt. In diesem Fall gelangt keine Luft an die Matratzenunterseite –genau dort nisten sich Schimmelsporen dann gerne ein. Somit ereignet sich der Befall gemeinhin unten, nicht oben.

Schimmel auf der Matratze verhindern sollte man insbesondere bei am Boden liegenden Matratzen
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Neben der beschriebenen inneren Feuchtigkeit und Wärme begünstigt Kondenswasser schimmelnde Matratzen. Durch Schwitzen und Atmen leitet der Mensch automatisch Flüssigkeiten in den Raum. Nun werden Schlafzimmer allgemein weniger geheizt, sodass diese Flüssigkeiten auf Oberflächen kondensieren. Die daraus resultierende Feuchtigkeit sickert in die Schlafunterlage.

Im Schlafzimmer herrscht oft eine Luftfeuchtigkeit von über 65 Prozent – ein Wert, der Schimmelsporen dazu anregt, sich zu vermehren und auszubreiten. Über die Raumluft gelangen sie leicht auf die Schlafunterlage, wo sie mit der Zeit unschöne Stockflecken bilden. In der Nähe dieser Flecken ist die Schimmelsporenkonzentration extrem hoch, sodass sich der Schimmel weiter ausbreitet.

Schimmel auf der Matratze verhindern durch Kontrolle der Luftfeuchtigkeit
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Schimmelbefall erkennen

Einen beginnenden Schimmelpilzbefall erkennen Sie an Stockflecken. Diese erinnern zunächst an getrocknete Wasserflecken, weisen aber einen sehr dunklen Rand auf, der relativ klar dafür spricht, dass der Schimmel im Vormarsch ist. Sobald die Stockflecken insgesamt eine bräunliche oder gar grünliche Farbe annehmen, können Sie sicher sein, dass sich Schimmel auf der Matratze ausbreitet. Auch ein muffiger Geruch deutet darauf hin.

Vorhandenen Schimmel entfernen

Im Gegensatz zu unzähligen Beiträgen im Internet raten wir vom Versuch ab, Schimmel auf der Matratze mit Hausmitteln zu entfernen. Bei einem kleinen Schimmelbefall können Sie chemische Reiniger aus dem Fachhandel anwenden – nutzen Sie chlorfreie Produkte. Sind mehrere Stellen befallen oder liegt ein großflächiger Befall vor, sollten Sie zunächst überlegen, ob sich eine in der Regel sehr kostspielige professionelle Reinigung lohnen würde. Dies ist normalerweise einzig bei besonders hochwertigen Modellen der Fall. Ansonsten tun Sie besser daran, sich gleich eine neue Schlafunterlage zuzulegen.

Schimmel ist einfach zu vermeiden

Grundlegende Maßnahmen

  • Platzieren Sie Ihre Schlafunterlage auf einem Lattenrost. Sinnvoll ist auch, ein offenes Bettgestell zu verwenden, um die Luftzirkulation an der Matratzenunterseite zu optimieren.
  • Tägliches Lüften ist im Schlafzimmer unverzichtbar. Entfernen Sie nach dem Aufstehen Kissen und Decken, damit eine Luftzirkulation gewährleistet ist
  • Verbleibt die feucht geschwitzte Bettwäsche den ganzen Tag lang auf dem Bett oder wird Letzteres direkt nach der Nacht mit einer Tagesdecke abgedeckt, haben die Schlafunterlagen keine Möglichkeit, Flüssigkeit abzugeben. Dies müssen Sie unbedingt verhindern.
  • Durch Stoßlüften im Raum verringern Sie die Luftfeuchtigkeit.
  • Alle Matratzentypen gilt es regelmäßig zu drehen und zu wenden. Wir empfehlen, im Abstand von zwei Wochen jeweils eine Eckdrehung vorzunehmen. Das Wenden reicht viertel- oder halbjährlich – je nach Ausprägung der Atmungsaktivität.
  • Waschbare Matratzenbezüge sollten Sie regelmäßig reinigen. Dazu stellen Sie sie einfach schräg gegen eine Wand, um sie abzubürsten und/oder abzusaugen. Denken Sie wieder daran, die Matratze zu wenden – also von beiden Seiten zu bearbeiten. Dabei wird sie gleich ordentlich ausgelüftet.
  • Simpel, aber effektiv: Waschen beziehungsweise wechseln Sie Ihre Bettwäsche nach Möglichkeit wöchentlich.

Federholzrahmen Lattenrost

Wahl des Matratzentyps

Die elementaren Maßnahmen beziehen sich auf sämtliche Matratzenarten, die es gibt. Allerdings lässt sich der beachtliche Aufwand der aktiven Schimmelvorbeugung in Grenzen halten, mit einer Schlafunterlage, die wenig anfällig ist, von Schimmel befallen zu werden.

Wir raten dazu, bei einem Neukauf auf atmungsaktive Matratzen zu setzen. Zwar achten Hersteller heutzutage bei jedem Matratzentyp darauf, diese Eigenschaft sicherzustellen; dennoch zeigt sie sich bei manchen Gattungen ausgeprägter als bei anderen.

Eine besonders hohe Luftzirkulation weisen Federkernmatratzen auf. Dafür sorgt schon allein der spezielle Aufbau mit horizontal und vertikal angeordneten Luftkanälen. Jede Bewegung, die Sie im Schlaf ausführen, mündet in einen Luftstrom, der die Feuchtigkeit quasi mitreißt und somit der Federkernmatratze entzieht. Wer zu starkem nächtlichen Schwitzen neigt, sollte sich im Zweifel für ein solches Modell entscheiden.

5-Zonen-Tonnen-Taschenfederkern Matratze

Alternativ kommen auch hochwertig verarbeitete Kaltschaummatratzen infrage. Diese weisen ein relativ offenporiges Inneres auf, was wiederum eine solide Luftzirkulation ermöglicht. Ähnliches gilt für Latexmatratzen, die vornehmlich aus Naturlatex bestehen, während Modelle, bei denen der synthetische Latexgehalt dominiert, eine tendenziell geschlossene Zellstruktur haben, die eher wärmespeichernd als klimaregulierend ist.

7-Zonen-Kaltschaummatratze Malie Sumo XXL,

Unterbetten und Matratzenauflagen (Topper) verwenden

Unabhängig davon, welche Matratzenart Sie letzten Endes bevorzugen, können Sie mit einem Unterbett und vor allem einer passenden Matratzenauflage Schimmelbildung vorbeugen. Ein Topper fungiert als effizienter Nässeschutz und Matratzenschoner. Er verhindert, dass die Feuchtigkeit überhaupt zur Schlafunterlage vordringt.

Wichtig ist, dass die Matratzenauflage und gegebenenfalls das Unterbett ebenfalls aus atmungsaktiven Materialien bestehen – beispielsweise aus Kalt- oder Viscoschaum. Darüber hinaus sollten die Schutzelemente bei hohen Temperaturen in der Maschine waschbar sein – im Idealfall bei mindestens 60, besser noch bei bis zu 95 Grad Celsius.

MaGeTo-2000 Gelschaum-Topper

Fazit: Schimmel vermeiden und gesund schlafen

Schimmel auf der Matratze birgt ein immenses Gesundheitsrisiko. Die Sporen auf der Schlafunterlage gelangen über die Atemluft wesentlich schneller in die Atmungsorgane, sodass hier die Gefahr groß ist, chronisch zu erkranken. In diesem Sinne sollten Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun, Schimmelpilz aus Ihrem Bett fernzuhalten. Das tägliche Lüften für genügend Luftzirkulation sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Darüber hinaus können Sie schon durch die Nutzung eines atmungsaktiven Matratzentyps und durch den Einsatz von Unterbett und Topper als Nässeschutz für optimale Voraussetzungen zugunsten eines buchstäblich gesunden, erholsamen Schlafs sorgen.