Schimmelpilze im Schlafzimmer

« Ursachen, Prävention und Bekämpfung »

Etwa ein Drittel eines Tages verbringt ein Mensch im eigenen Schlafzimmer davon wiederum die meiste Zeit im Bett. Der einzige Ort, an dem er sich ähnlich lange Zeit aufhält, ist wenn überhaupt sein Arbeitsplatz. Doch während für diesen gesetzliche Vorschriften etwa in Bezug auf die Hygiene, die Belastung mit Keimen und die Arbeitsbedingungen existieren, gelten für den privaten Schlafraum keinerlei verbindliche Vorschriften. Bei Feuchtigkeit oder entsprechendem Raumklima bilden sich dort Schimmelpilze, die längere Zeit unentdeckt bleiben können, denn ohne einen begründeten Verdacht führen nur wenige einen Test auf die Belastung durch Sporen oder Schadstoffe durch. Das kann allerdings Gefahr bergen.  

Unter dem Radar 

Bleibt Schimmel unentdeckt und kann sich in der Folge vermehren, kann dies der Beginn zahlreicher Probleme darstellen. Breiten sich Schimmelpilze im Schlafzimmer an schwer einsehbaren Stellen unbemerkt aus, führt dies zunehmend zu einer Belastung der Luftqualität im Raum. Tückisch ist: Die hohe Sporen-Konzentration in der Luft führt erst zu einem späten Zeitpunkt zu sichtbaren Hinweisen wie Schimmel auf der Matratze und Oberflächen aus organischem Material. Wer also einen Verdacht hat, sollte den Befall seines Schlafzimmers testen und sich nicht nur auf seine Augen verlassen, sondern ebenso auf die anderen Sinne, die ihm zur Verfügung stehen. 

Eine Person entfernt mit einem Schwamm Schimmelpilzbefall auf einer Matratze. Schimmelpilze im Schlafzimmer
© 16th – stock.adobe.com

Schimmelpilze im Schlafzimmer – Arten und Verbreitung 

Schimmelpilze haben einen schlechten Ruf eigentlich zu Unrecht, denn es ist wichtig, zwischen unterschiedlichen Arten zu unterscheiden. In vielen Fällen bedeuten die Mikroorganismen keine akute Gefahr für die Gesundheit, in anderen ist sogar das Gegenteil der Fall. Bestimmte Arten des Schimmels wirken stark anti-bakteriell, was zu der Entwicklung der ersten Antibiotika, allen voran Penicillin, führte. Der bekannte Edelschimmel auf Käse stellt zum Beispiel die Voraussetzung für dessen Reife dar und zeigt sich nicht nur vollkommen unbedenklich, sondern trägt gleichzeitig zu dessen charakteristischem wenn auch nicht von allen geschätztem Aroma und dem mitunter sehr prägnanten Geruch bei.  

Schimmelpilze in der Bausubstanz von Wohngebäuden bedeuten ebenfalls nicht unbedingt ein direktes, hohes Risiko für die Gesundheit. Entscheidend ist, um welche Art es sich handelt und ob der eigene Organismus auf diese empfindlich reagiert, sie zuverlässig bekämpft oder die Keime schlicht ignoriert. Rein optisch lassen sich bereits einige Arten unterscheiden so zum Beispiel der weiße, der grüne und der oft gefürchtete schwarze Schimmelpilz. Diese drei Varianten kennzeichnet ihr typisches, spezifisches Aussehen. Weiße Varianten bilden feine Gespinste, die sich dreidimensional ausbreiten und filigrane Strukturen erzeugen, dringen dabei jedoch mit ihren Wurzeln weniger tief in die Oberfläche ein. Grüner Schimmel zeigt sich eher selten im Schlafzimmer und anderen Wohnräumen, sondern befällt in erster Linie frische Produkte mit hohem Wassergehalt wie etwa Früchte. Der schwarze Schimmel hingegen ist nicht zu Unrecht berüchtigt, denn er zeigt sich erst spät durch Flecke und hat sich zu diesem Zeitpunkt schon tief in dem Material wie Wand oder Matratze eingenistet.  

Auf einem Kissen sind schwarze Schimmelflecke zu sehen. Schimmelpilze im Schlafzimmer
© Maliflower73 – stock.adobe.com

Gesundheitliche Gefahren durch Schimmelpilze 

Wenn im Haushalt Lebensmittel, Wände oder die Matratze schimmeln, führt dies zwangsläufig zu einer durchaus begründeten Besorgnis, inwieweit von diesen eine Gefahr für die eigene Gesundheit ausgeht. Auch wenn diese in den meisten Fällen nicht gegeben ist, darf dieser Umstand niemals eine generelle Entwarnung bedeuten. Wissenschaftler unterscheiden mittlerweile mehr als 130.000 verschiedene Arten, die sich nur in Ausnahmen als nützlich, glücklicherweise aber ebenso selten als gefährlich erweisen. Einige Schimmelpilze sind zwar in der Lage, Nervengifte zu produzieren und geben diese an ihre Umwelt frei diese sind aber wenig verbreitet. 

In einem Labor präsentiert eine Person schwarzen Schimmel, der in einer Petrischale wächst
© sinhyu – stock.adobe.com

Problematisch zeigen sich für viele Menschen hingegen die Sporen, die selbst ungiftiger Schimmel abgibt und die in hoher Konzentration zu allergischen Reaktionen führen können. Diese treten bei empfindlichen Personen auf insbesondere, falls sie sich gleichzeitig anderen negativen Faktoren wie einer hohen Belastung durch Milben ausgesetzt sehen. Eine akute Infektion durch Schimmelpilze im Schlafzimmer ist hingegen nur bei einem stark geschwächten Immunsystem zu befürchten: Diese geht nur von sehr speziellen und entsprechend seltenen Sorten aus, die bei oraler Aufnahme spürbare Folgen durch Giftstoffe entwickeln oder sich in offenen Wunden ansiedeln.  

Nichtsdestotrotz dürfen Schimmelpilze im Schlafzimmer, allen voran Schimmel auf der Matratze, nicht ignoriert werden. Sie stellen unabhängig von ihrem eigenen Gefahrenpotenzial ein deutliches Indiz für ein ungesundes Raumklima dar. Die Pilze entwickeln sich bei einer hohen Boden- oder Luftfeuchtigkeit, die ebenfalls die Vermehrung von anderen Keimen inklusive infektiöser Viren und Bakterien begünstigt. Dies gilt speziell für die Kombination mit den ganzjährig milden Temperaturen in Wohnräumen, aus der optimales Klima für unterschiedliche Keime und Mikroorganismen resultiert 

Entstehen von Schimmel in Schlafzimmer 

Schimmelpilze benötigen wenige Voraussetzungen, damit sie sich ansiedeln und entwickeln können. Bereits organische Nährstoffe, eine Temperatur zwischen 5° Celsius und 40° Celsius sowie eine ausreichende Feuchtigkeit reichen aus. Optimal für die Pilze ist eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent und höher. Darüber hinaus begünstigt schlechte Zirkulation der Luft die Schimmelbildung, denn die Organismen und speziell das Gespinst des weißen Schimmels reagiert empfindlich auf Zugluft und jede Art von mechanischer Einwirkung. 

Leider zeigen sich Schlafzimmer überdurchschnittlich häufig von der Schimmelbildung betroffen diesem Phänomen liegt ein konkreter Ursprung zugrunde. Einer davon ist eine niedrigere Raumtemperatur gegenüber den anderen Wohnräumen, wo diese bei etwa 18° Celsius bis 20° Celsius liegt. Für ihr Schlafzimmer bevorzugen die meisten Menschen jedoch eine etwas kühlere Umgebung zu Recht, denn die optimale Schlaftemperatur liegt unter der sogenannten „Wohlfühltemperatur“. Allerdings ergibt sich daraus ein Problem, das aus dem Alltag wohlbekannt ist: Bei Wärme nimmt die Luft viel Feuchtigkeit auf und speichert diese kühlt sie ab, setzt sich der Wasserdampf auf den verschiedenen Oberflächen ab. Das führt dazu, dass in Schlafzimmern mehr Wasser kondensiert. Große Möbel, die eine Durchlüftung auf ihrer Rückseite verhindern, verstärken dieses Problem. f.a.n. Steppbett Kansas, 100% Microfaser, kochfest , trocknergeeignet, auch für Allergiker geeignet

Schimmelpilze im Schlafzimmer vermeiden 

Oft reichen einfache Maßnahmen aus, damit sich erst gar keine Schimmelpilze im Schlafzimmer ansiedeln. Zunächst gilt es, im Schlafzimmer ein trockeneres Klima zu schaffen. Aquarien, Luftbefeuchter und leider auch Topfpflanzen verdunsten viel Wasser und sollten deshalb einen anderen Platz finden. Um ein Eindringen der Luftfeuchtigkeit aus anderen Räumen zu verhindern, empfiehlt es sich, die Tür stets geschlossen zu halten. Für einen regelmäßigen Austausch der Luft sorgt eine kurze, aber intensive Stoßlüftung, bei der zweimal am Tag innerhalb von 15 Minuten die Raumluft durch ein weit geöffnetes Fenster ausgetauscht wird. 

Schimmel auf der Matratze entsteht meist durch eine falsche Behandlung. Während einer einzigen Nacht verliert ein Schläfer bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit, die im Laufe des Tages wieder verdunsten muss. Schwere Laken und Decken blockieren den Weg und verhindern, dass sich die Feuchtigkeit in der Matratze vollständig abbaut. Deshalb ist es ratsam, das Bett nach dem Aufstehen nicht sofort zu machen, sondern vorher etwa eine Stunde auslüften zu lassen. Dieser einfache Schritt genügt, um das Risiko von Schimmelbildung deutlich zu senken. 

Steppbett f.a.n. Denver, 100% Microfaser, waschbar bis 60 °C, Trocknergeeignet, Supersoftig

Schimmelpilze aus dem Schlafzimmer entfernen 

Ein Problem bei allen Sorten von Schimmelpilzen besteht darin, dass sie lange und tief in den Untergrund reichende Wurzeln ausbilden. Eine oberflächliche Entfernung mit natürlichen, abtötenden Hausmitteln wie Essig, Natron oder Zitronensäure zeigt lediglich dann einen Erfolg, wenn dem Schimmel grundsätzlich die Lebensgrundlage allen voran die Feuchtigkeit entzogen wird. Bei einem akuten und weitflächigen Befall des Mauerwerks kann es sich allerdings als notwendig erweisen, eine Sanierung der Bausubstanz durchzuführen und dabei Fungizide direkt in die Wand zu injizieren.