Was ist Medicott?

« Das Medicott-Verfahren für ökologische Baumwolle »

Wegen seiner zahlreichen Vorteile und Vielseitigkeit hat sich Baumwolle innerhalb der letzten drei Jahrhunderte als das bevorzugte Material für Webstoffe aller Art etabliert – sie stellt lediglich geringe Ansprüche an den Boden, lässt sich maschinell gut verarbeiten und bietet ausgezeichnete Voraussetzungen für Kleidung, Matratzen, Bettwäsche und andere Textilien. Allerdings entstehen durch ihre Eigenschaft als Naturfaser ebenfalls Probleme, denn weil sie im Unterschied zu einigen tierischen Produkten wie Schaf-, Kamel- oder Ziegenwolle keine schützende Wachsschicht aufweist, zeigt sie sich als überdurchschnittlich anfällig für Pilze und Parasiten wie Milben. Um Baumwolle unempfindlich zu machen, setzen die Hersteller sogenannte „Ausrüstungsverfahren“ für Textilien ein, die meist auf dem Einsatz von Schadstoffen wie Pestiziden und Fungiziden basieren. Mit Medicott steht ein neues Verfahren der Veredelung zur Verfügung, das ausschließlich auf ökologischen Prinzipien beruht und keinerlei umweltschädliche Chemikalien benötigt.

Baumwolle – eine ganz besondere Pflanze

Obwohl Baumwolle zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit gehört und nach archäologischen Funden bereits seit mindestens 8000 Jahren genutzt wird, galt sie bis in das Zeitalter der Industrialisierung als ein ähnlich seltener und wertvoller Rohstoff wie Seide. Erst der weitflächige Anbau auf Plantagen ermöglichte es, dass die ursprünglich in den Tropen und Subtropen heimische Pflanze lokale Materialien wie Leinen und Tierwolle von ihrer dominierenden Stellung ablöste und sich zu einem der weltweit wichtigsten Handelsgüter etablierte. Bei allen ihren Vorteilen besitzt Baumwolle jedoch ebenfalls einen Nachteil: Sie besteht zwar nahezu ausschließlich aus natürlicher Zellulose, muss allerdings für eine langfristige Haltbarkeit nach dem Pflücken von anderen Bestandteilen wie pflanzlichen Fetten und Proteinen gereinigt werden. Dieser Prozess ist allgemein als Ausrüstungsverfahren bekannt und schließt traditionell eine Wäsche mit Chemikalien ein, die für Menschen und die Umwelt giftig sind.

Baumwollfeld, Ausgangsmaterial für Medicott
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Was wäre die Alternative zur Aufbereitung von Baumwolle?

Wird auf das Ausrüstungsverfahren verzichtet, enthalten die Textilien weiterhin biologische Nährstoffe und bieten günstige Umweltbedingung, damit sich in ihnen Mikroorganismen einnisten. Reine Baumwolle ist hingegen weitgehend unempfindlich, weil pure Zellulose für die meisten natürlichen Lebewesen schwer bis nicht verdaulich ist. Sie besteht aus sehr langen und stabilen Fasern, deren fest gebundener Mehrfachzucker sich nicht ohne einen erheblichen Energieaufwand spalten lässt. Obwohl die Reststoffe insgesamt weniger als ein Zehntel der Gesamtmasse ausmachen, bieten sie ausreichend organische Substanz, damit sich schädliche Keime ansiedeln können. Während des Schlafens im Bett entwickelt sich eine feuchte, warme Umgebung, die ein nahezu ideales Biotop für Bakterien, Schimmelpilze und Milben darstellt. Bei der Verwendung von Textilien zum Beispiel für einen Matratzenbezug erweist sich eine Behandlung wie die Entfernung der Reststoffe deshalb als unverzichtbar, um eine hohe Hygiene zu gewährleisten.

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Die Behandlung mit Medicott – moderne Alternative zu Pestiziden

Nach aufwendiger Forschung und umfangreichen Experimenten wurde in den letzten Jahrzehnten mit Medicott eine zeitgemäße, ökologisch unbedenkliche Alternative geschaffen, die auf die Verwendung giftiger Chemikalien verzichtet. Die Behandlung eignet sich etwa für einen Matratzenbezug und andere Bettwäsche sowie für sehr dicke, robuste Stoffe, die zum Beispiel Topper verwenden. Als Ausrüstungsverfahren für Textilien wirkt es mindestens ähnlich effizient wie die klassischen Methoden, gelten aber als ökologisch schonender.

Sowohl die traditionelle Behandlung wie auch die Veredelung mit Medicott haben prinzipiell dieselbe Aufgabe: Sie sollen Milben im Bett vermeiden und verhindern, dass sich andere in der Umwelt vorhandene Organismen wie Bakterien oder Sporen von Pilzen in der Matratze einnisten können. Beide Methoden ähneln sich in einzelnen Punkten, unterscheiden sich jedoch bei ihrer Anwendung und nutzen unterschiedliche grundlegende Prinzipien. Klassische Ausrüstungsverfahren beruhen im Wesentlichen darauf, Textilien oder eine Matratze ausschließlich chemisch zu behandeln, indem sie Pestizide einsetzen. In vielen Fällen werden Matratzen oder der Matratzenbezug nicht systematisch gereinigt, sondern desinfiziert und das komplette Gewebe mit dauerhaft imprägniert, um über einen längeren Zeitraum Mikroorganismen aktiv zu bekämpfen und zu töten.

Junge Frau hält sich die Brust, Husten, Asthma
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Von diesem Vorgehen unterscheidet sich Medicott durch seine speziellen Methoden, die einen vollständig anderen Ansatz aufweisen und sich dadurch deutlich von den bisher angewandten Ausrüstungsverfahren für Textilien abgrenzt. Statt einer Beschichtung verwendet Medicott eine Kombination aus Natronlauge und Wasserstoffperoxid. Erstere stellt ein zum Beispiel in Bäckereien weit verbreitetes Lebensmittel dar, die zweite Verbindung wird international in der Medizin als Desinfektionsmittel und der Kosmetik als Bleichmittel eingesetzt. Die mehrfache Wäsche mit beiden Stoffen bewirkt, dass sich die unerwünschten Reststoffe aus der Faser lösen, ohne dabei ihre Struktur anzugreifen und zu verändern. Eine Medicott Matratze trägt somit dazu bei, Keime, Pilze und Milben im Bett zu vermeiden, indem sie ihnen als Lebewesen die Nahrung entziehen und sie dadurch passiv bekämpft.

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Die praktischen Vorteile einer Medicott Matratze im Alltag

In der Regel steht eine Medicott Matratze nicht nur für eine ökologische und umweltfreundliche Textilproduktion ohne den Einsatz von Schadstoffen, sondern ebenfalls als ein generelles Qualitätsmerkmal für Matratzen. Trotz seiner Vorteile setzen die meisten industriellen Hersteller unverändert auf traditionelle Ausrüstungsverfahren, da sie schneller ablaufen, eine raschere Produktion mit weniger Lagerkapazität ermöglichen und nicht zuletzt bereits in die laufenden Herstellungsprozesse integriert sind. Die meisten Anbieter von Medicott Matratzen legen hingegen aufgrund ihrer Unternehmensphilosophie überdurchschnittlichen Wert auf hohe Qualität und ausgezeichnete Verarbeitung.

Die Behandlung mit Medicott erfolgt in der Regel bei hochwertiger Baumwolle mit langen Fasern – dadurch erweisen sich die Textilien als ausgesprochen robust und belastbar und vermitteln im Bett ein angenehmes, weiches Hautgefühl. Sie stehen deshalb für hohen Komfort und werden nicht allein von umweltbewussten, sondern ebenfalls von anspruchsvollen Kunden besonders geschätzt. Da es sich grundsätzlich um ein Waschverfahren handelt, ergibt sich ein permanenter Effekt, der sich im Laufe der Zeit nicht verliert oder abschwächt. Weil die Fasern darüber hinaus lang und strukturell stabil sind, lässt sich ein Matratzenbezug oder ein Topper mit 60° Celsius in der Maschine desinfizieren und waschen.

Junge Frau liegt glücklich im bett
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Gesundheitlich unbedenklich und hilfreich bei Allergien

Nach einer Behandlung mit Medicott gelten Textilien als außergewöhnlich unempfindlich gegen Schimmel und verlieren diesen Effekt bei angemessener Hygiene im Bett selbst über lange Zeiträume nicht, weil den Pilzen schlicht erforderliche Nährstoffe fehlen. Dies trägt ebenfalls dazu bei, Milben im Bett zu vermeiden. Diese ernähren sich zwar zusätzlich von organischen Substanzen wie etwa abgestorbenen Hautschuppen, sie sind jedoch auch auf die Existenz von speziellen Schimmelpilzen angewiesen, um diese verdauen zu können. Wer eine Medicott Matratze verwendet und seine Bettwäsche regelmäßig wechselt und möglichst bei Temperaturen von 60° Celsius oder höher wäscht, entzieht dadurch beiden Schädlingen ihre Lebensgrundlage.

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Wegen seiner guten und nachweisbaren Wirkung gegen Milben gilt das Material ebenfalls als Hilfsmittel für Allergiker, so dass eine Krankenkasse bei einer ärztlichen Verschreibung einen Teil der Kosten für die Anschaffung ersetzt. Ähnlich wie ein individuell eingestelltes Bett können Matratzen, Laken, Bezüge, Kissen und Decken aus Medicott deshalb die Schlafqualität bei empfindlichen Menschen deutlich erhöhen. Letztendlich profitieren wegen der hochwertigen Verarbeitung, dem hohen Komfort und der guten Hygiene jedoch alle Nutzer von dem Material – nicht zuletzt trägt es dazu bei, die Umwelt zu schonen und den Gebrauch giftigen Chemikalien in der Industrie zu reduzieren.