Wendematratzen mit variabler Härte

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Der Härtegrad einer Matratze beeinflusst nicht allein den Komfort und das Wohlbehagen in einem Bett, sondern spielt auch unter gesundheitlichen Aspekten eine wichtige Rolle. Gewöhnlicherweise lässt sich ein Härtegrad nur durch die Anschaffung mehrerer Matratzen variieren, doch es gibt eine Ausnahme, die insbesondere bei temporären Schlafstätten wie dem Gästebett eine einfache und praktische Lösung bietet: Wendematratzen mit zwei unterschiedlichen Härtegraden – einem auf jeder Seite. Diese können sowohl aus Kaltschaum bestehen wie auch einen Federkern aufweisen und verfügen je nach Modell über eine einheitliche Oberfläche oder eine Unterteilung in mehrere Komfortzonen.

Die speziellen Eigenschaften einer Wendematratze

Die Herstellung von Wendematratzen ist relativ neu – erst seit der Jahrtausendwende bieten Unternehmen vermehrt entsprechende Modelle an. Das zunehmende Interesse und die steigende Popularität innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte bewirkten zum Glück einen konstanten Anstieg der verfügbaren Auswahl, bei der neben den ursprünglich dominierenden Federkernmatratzen mittlerweile auch Schaumstoffmatratzen eine immer größere Bedeutung einnehmen. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auch das Ergebnis der Materialforschung und neuer Verfahren bei der Verarbeitung, die eine exakte Differenzierung der Eigenschaften auf kleinerer Fläche zulassen.

f.a.n. Duo Plus T Tonnentaschenfederkern Matratze, zwei Härtegrade in einer Matratze, waschbar f.a.n. Duo Plus T Tonnentaschenfederkern Matratze, Wendematratzen mit variabler Härte

Die erste Variante von Wendematratzen zeichnete sich durch Unterschiede auf der Oberfläche aus – ein wärmendes, wollartiges Material für den kalten Winter und einen kühlenden, seidenartigen Stoff für den heißen Sommer. Inspiriert von dieser Idee entstand die erste Generation von Matratzen, bei denen sich nicht allein die Struktur der Oberfläche, sondern ebenfalls der innere Aufbau auf beiden Seiten voneinander abweicht. Allerdings sind den Abweichungen natürliche Grenzen gesetzt – letztendlich handelt es sich nicht um eine vollständig getrennte Konstruktion, aus dem zwangsläufig ebenfalls eine nahezu doppelte Höhe resultieren würde.

Paar wendet große Matratze
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Aufbau einer Wendematratze mit variierendem Härtegrad

Die obersten Schichten sind dafür verantwortlich, dass sich die unterschiedlichen Härtegrade innerhalb einer einzigen Matratze realisieren lassen. Dabei besteht ein entscheidender Unterschied beim Design, das bei Kaltschaum- und Federkernmatratzen angewendet wird. Erstere verwenden Sprungfedern mit einer speziellen Form, die entweder konisch zuläuft oder – bei Tonnenfedern – ein dichteres Geflecht auf einer Seite besitzen. Im Gegensatz dazu besitzen Kaltschaumatratzen einen einheitlichen Kern, auf dem entweder eine Lage aus Materialien mit einer abweichenden Festigkeit aufgebracht wurde oder in dem sich gezielte Aussparungen und Schnitte befinden, die den Kaltschaum in seiner Druckfestigkeit gezielt an dieser Stelle schwächen.

Bei beiden Varianten ist es möglich, die Matratzen mit unterschiedlichen Zonen auszustatten – sei es mit speziellen Komfortbereichen etwa für die Schulter oder in der klassischen Version entsprechend der inzwischen vielfach als Standard geltenden 7-Zonen-Verteilung. Wegen der größeren Komplexität bei der Abstimmung und während der Produktion besitzen allerdings bevorzugt hochwertige Modelle von Wendematratzen eine solche Unterteilung – der Effekt muss auf beiden Seiten eine synchrone Verteilung bewirken und beeinflusst sich dabei indirekt.

OrthoMatra Duo 7-Zonen-Wendematratze Kaltschaum, Wendematratzen mit variabler Härte

Wichtiges Merkmal für die Lebensdauer stellt bei Kaltschaummatratzen das Raumgewicht dar, bei einem Federkern ist es die Elastizität des Metalls, die Aufhängung – verbundene Tonnenfedern oder einzeln gelagerte Taschenfedern – sowie die Anzahl der Stützpunkte. Dabei ist ein gewisser Kompromiss unverzichtbar, denn eine kleine Unterteilung bewirkt zwar eine hohe Punktelastizität im Bett, beschleunigt aber durch den dünneren Durchmesser die Ermüdung. Eine große bedeutet hingegen meist einen höheren Widerstand und weicht langfristig weniger von ihrem Ausgangswert ab, reduziert aber die Möglichkeiten zur Unterteilung – ein Nachteil, den Kaltschaummatratzen nicht besitzen.

Spezieller Nutzen von Wendematratzen für das Gästebett

Im eigenen Schlafzimmer ist es vergleichsweise unkompliziert, das Bett individuell durch die Matratze und den Lattenrost abzustimmen – anders sieht es hingegen aus, wenn es regelmäßig von unterschiedlichen Personen benutzt werden soll. In diesem Fall ist eine Wendematratze durchaus sinnvoll, um Menschen mit unterschiedlichem Gewicht eine optimale Ruhe zu erlauben. Die übliche Kombination besteht aus den beiden Härtegraden H2 und H3, seltener finden sich hingegen Variationen zwischen H3 und H4.

f.a.n. Duo Plus T Tonnentaschenfederkern Matratze, Wendematratzen mit variabler Härte

Grundsätzlich empfiehlt sich H2 für Personen bis zu einem Körpergewicht von etwa 70 Kilogramm, H3 bis zu 100 Kilogramm und H4 bis zu 130 Kilogramm. Allerdings kann auch im Gästebett je nach individueller Vorliebe von dieser Regel abgewichen werden, ohne dass sich daraus direkte Komplikationen ergeben. Ein besonderes Problem stellt dabei die mitunter nicht einheitliche Definition des Härtegrades bei unterschiedlichen Herstellern und Modellen dar, wegen der jegliche Empfehlung ohnehin nur als Orientierung gelten darf.

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Härtegrad unterliegt keinem festen Standard

Leider existiert keine universelle und verbindliche Norm oder ein einheitliches Verfahren, um den Härtegrad von Matratzen zu bestimmen. Aus diesem Grund obliegt es in jedem Fall den Herstellern, entsprechende Prüfmethoden zu entwickeln und das Ergebnis nach eigenem Maßstab zu deklarieren. Bei renommierten Herstellern innerhalb der EU existiert durchaus eine gewisse Vergleichbarkeit, die auf einer langen Erfahrung, den Ergebnissen von Tests durch unabhängige Organisationen und einer permanenten Entwicklung beruhen.

Bei vielen günstigen Anbietern aus dem Export besteht jedoch nur eine mehr oder weniger zufällige Relation zwischen dem angegebenen und realen Härtegrad. Darüber hinaus verändert die Druckfestigkeit in Zusammenhang mit dem Alter sowohl bei Federkern- wie bei Kaltschaummatratzen den aktuellen Härtegrad – abhängig von Häufigkeit und der Schwere der Belastung sinkt dieser kontinuierlich ab und kann bei minderwertigen Rohstoffen in kurzer Zeit stark nachlassen. Typisches Merkmal ist eine rasche Bildung von Liegekuhlen, die auf einem schnellen Verschleiß und dem Verlust der inneren Statik beruhen.

Frau steht auf, mit Rückenschmerzen
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Besonderheiten bei der Pflege einer Wendematratze

Um die Abnutzung zu reduzieren, ist es empfehlenswert, eine Matratze bei täglicher Verwendung in einem regelmäßigen Abstand von vier Wochen bis drei Monate abwechselnd in horizontaler und vertikaler Richtung zu drehen. Bei Wendematratzen – gleichermaßen bei solchen mit einer Winter- und Sommerseite wie bei jenen mit variierendem Härtegrad – ist ein solches Vorgehen aus naheliegenden Gründen nicht praktikabel. In diesen Fällen ist es sinnvoll, sich auf eine Drehung entlang der Querachse zu beschränken. Auch wenn ein solches Verfahren nicht optimal ist, reicht es aus, um die Haltbarkeit deutlich zu erhöhen. Dadurch ergeben sich keine Unterschiede im Komfort, da sich entsprechende Liegebereiche in der Längsrichtung spiegeln und deshalb zum Beispiel Kopf- und Fußzonen identisch sind.

Die Wendematratze – eine praktische Ergänzung

Ob in einem größeren oder kleineren Haushalt – für das Gästebett ist eine Wendematratze eine empfehlenswerte Anschaffung, wenn sich Besucher an gutem Schlaf erfreuen sollen. Es existieren darüber hinaus andere Situationen, die ihre Verwendung sinnvoll machen. Zum Beispiel bei Kindern, wenn ein rasches Wachstum und gleichzeitig eine rasche Zunahme des Körpergewichts erfolgen, wie es zu Beginn der Pubertät der Fall sein kann. Zu diesem Zeitpunkt ist gesunder Schlaf ausgesprochen wichtig, während sich die Anforderungen an das Bett parallel zum Alter schnell wandeln.

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Für ein individuell angepasstes Schlafsystem einzelner Personen sind Wendematratzen selten sinnvoll, obwohl es durchaus Fälle gibt, in denen wechselnde Härtegrade je nach körperlichem Befinden oder Jahreszeit geschätzt werden. Fürs Gästebett sind Wendematratzen eine kluge Kaufentscheidung. Für Heranwachsende scheinen Sie auch eine budgetfreundliche Lösung zu sein, die zwei Härtegrade im Wachstum ermöglicht.